Glosse Neckarpromenaden-Parkhaus: Warum das öffentliche Parken für einige zu spät kommt

Das eigene Auto und das der Freundin abgeschleppt am selben Morgen im Parkhaus an der Mannheimer Neckarpromenade. So geschehen im Januar 2017. Die jetzige Initiative hätte einiges Leid ersparen können

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Julian Eistetter
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Mannheim. Übrigens hat der Artikel eines Kollegen vor wenigen Tagen alte Wunden aufgerissen, die längst verheilt schienen. In dem bislang rein privaten Parkhaus an der Mannheimer Neckarpromenade gibt es neuerdings ein öffentliches Stellplatzangebot.

„Schön“, dachten wir uns, als wir das gelesen haben. Schön - aber sechs Jahre zu spät!

Es ist der 12. Januar 2017. In den frühen Morgenstunden quälen wir uns aus dem Bett und laufen missmutig los in Richtung eben jenes Parkhauses. Wir müssen etwas aus dem Auto holen. Was genau, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Wir haben den Wagen in dem Parkhaus abgestellt, das nicht weit von daheim entfernt ist.

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Lange wohnen wir damals noch nicht in der Neckarstadt-Ost. Lange genug aber, um schon mehrfach abends um die Blocks gefahren zu sein, auf der schier aussichtslosen Suche nach einem Parkplatz. In den Momenten größter Verzweiflung bot das private Parkhaus da einen Zufluchtsort - einen trügerischen, wie sich an diesem Morgen herausstellen soll.

Doppelt abgeschleppt

Noch etwas schlaftrunken wandeln wir den Stellflächen entgegen. Schon bald beschleicht uns ein ungutes Gefühl. Müsste das Auto nicht bereits zu sehen sein? Ist es nicht. Haben wir uns beim Ort vertan? Haben wir nicht.

Mit der Gewissheit kommt das Adrenalin: Das Auto steht nicht mehr da, wo wir es hinterlassen haben. Und zu allem Überfluss ist das unserer Freundin, die auf unser gutes Zureden hin voller Vertrauen hinter uns geparkt hatte, ebenfalls verschwunden. Wir wurden abgeschleppt. Doppelt.

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Gar nicht mehr so müde laufen wir zurück, die Freundin liegt noch im Bett. „Hattest du hinter mir geparkt?“, fragen wir, obwohl wir es ja eigentlich wissen. „Ja, weißt du doch“, ertönt es denn auch. „Dann wurden wir beide abgeschleppt“, sagen wir nüchtern. Auch die Freundin ist jetzt wach.

Wir rufen die Polizei an. „Julian Eistetter vom Mannheimer Morgen“, melden wir uns aus der beruflichen Gewohnheit. „Aber das tut eigentlich nichts zur Sache“, schieben wir kleinlaut hinterher. Helfen tut es uns auch nicht. 600 Euro zahlen wir insgesamt für die Abschlepp-Aktion. Da wirken die nun aufgerufenen Preise für das Parken geradezu lächerlich. Vielleicht nutzen wir das Angebot bald mal. Einfach nur, um ein für alle Mal abschließen zu können.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur