Konferenz

NØK - darum geht es bei der Nachtkultur-Konferenz in Mannheim

Zu nächtlicher Stunde feiern: Das birgt Konflikte, etwa mit Anwohnern, die ihre Ruhe möchten. Unter anderem um solche Konflikte - und Lösungsansätze dazu - geht es bei der dritten Nachtkultur-Konferenz. Was dort noch geplant ist

Von 
Bertram Bähr
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Gut angenommen: Nachtwandel im Jungbusch im Oktober 2022. © Michael Ruffler

Mannheim. Unterschiedlicher könnten die Interessen nicht sein: Die einen wollen zu später Stunde ausgelassen feiern, die anderen einfach nur ihre Ruhe. Das führt zu Konflikten, zum Beispiel beim Nachtwandel im Jungbusch. Unter anderem um solche Spannungsfelder – und wie sie entschärft werden können – geht es bei der International Night Culture Conference (NØK) am Donnerstag, 5. Oktober, von 10 bis 22 Uhr im Musikpark Mannheim.

Der Veranstalter, Next Mannheim, wirft dabei schon zum dritten Mal „ein Schlaglicht auf die international steigende Bedeutung der Live- und Clubkultur nach Sonnenuntergang“, wie es auf der Homepage heißt. Bei Impulsvorträgen, Gesprächsrunden und Workshops diskutieren Akteurinnen und Akteure der Stadtgesellschaft, Politik, Stadtplanung, Live- und Clubkultur und weitere Personen über aktuelle Chancen und Herausforderungen der Szene. Sie arbeite sich „mit steigendem Selbstbewusstsein aus dem ,Schattendasein’ der Kulturbranche heraus“, so Next.

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Die Veranstalter sehen in der Förderung der Nachtkultur ein „großes Potenzial für eine resiliente Stadtentwicklung“, das man in Mannheim längst erkannt habe. Denn hier sei 2018 erstmals in einer deutschen Stadt die Stelle des „Night Mayors“, des Nachtbürgermeisters, geschaffen worden.

Nachtleben: Wie lässt es sich bei Lärmkonflikten vermitteln?

Die Themenfelder, die der aktuelle Amtsträger Robert Gaa bearbeitet, seinen „so vielfältig wie das Nachtleben selbst. Er ist Diplomat, Impulsgeber und Aktivist, vermittelt zwischen Betreibenden, Bewohnerschaft, Verwaltung und Behörden.“ Ein enger Austausch mit anderen Expertinnen und Experten sei bei seiner Arbeit zentral. Aus dem Wunsch, aktuelle Fragen und Herausforderungen international zu diskutieren, sei 2019 die Idee der NØK entstanden, die seitdem alle zwei Jahre stattfindet – 2019 in der Alten Feuerwache und im Corona-Jahr 2021 digital. Alle einige der Wunsch, „dass eine lebendige Kulturszene, die Menschen zusammenbringt, nicht mit dem Sonnenuntergang endet“.

Dabei haben die Akteurinnen und Akteure durchaus die Konflikte im Blick, die sich ergeben können. So gehen sie zum Beispiel auf das Für und Wider der Lärmschutzverordnung und deren Auswirkung auf Clubs und Festivals ein. Oder sie beleuchten, wie sich bei Lärmkonflikten produktiv vermitteln lässt – um den unterschiedlichen Interessen Rechnung zu tragen. Ein Thema wird außerdem sein, wie Auflagen im Bereich des Naturschutzes Open-Air-Veranstaltungen beeinträchtigen beziehungsweise wie sich solche Events mit Natur- und Artenschutz in Einklang bringen lassen.

Ein Panel widmet sich Künstlicher Intelligenz

Die Popakademie geht darauf ein, welche Rolle urbane Substrukturen als Standortfaktor spielen und wie sie die Attraktivität einer Stadt erhöhen können. Ein weiteres Panel widmet sich der künstlichen Intelligenz. Die Fragen stehen im Raum: Wie könnte die KI die kreative Freiheit von Musikschaffenden beeinflussen? Und welche neuen Ansätze und Tools können Künstlerinnen und Künstler bei der Produktion nutzen?

Weitere ausführliche Informationen zu Zielen und Hintergrund der NØK und zum Programm am 4. Oktober sowie kostenlose Tickets gibt es im Internet (unter noek-conference.com).

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim. Schwerpunkte: Schulen und Kitas

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