Zwischenbilanz

"MM"-Fastenchallenge: Sind alle Reporter noch im Rennen?

Radioaktive Paranüsse, Respektprozente und Stolz über die eigene Leistung: Die zweite Zwischenbilanz der Fasten-Challenge der "MM"-Reporter birgt Überraschungen

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Lea Seethaler , Sebastian Koch und Florian Karlein
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Sebastian Koch, Lea Seethaler und Florian Karlein stellen sich in der Fastenzeit auf die Probe. © Christoph Blüthner

30 Tage der Fastenzeit sind vorbei - 16 liegen noch vor Lea Seethaler, Sebastian Koch und Florian Karlein. Während die Lokalreporterin Süßigkeiten den Rücken kehrt, trinken ihre männlichen Kollegen keine Energy-Drinks beziehungsweise Alkohol. Jetzt ziehen sie erneut Zwischenbilanz.

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Lea Seethaler, bald die strahlende Siegerin?

Es ist zäh. Mein Fastenweg ist hart. Ich schaffe es zwar, Süßigkeiten zu ignorieren. Der Belohnungsdrang aber bleibt: Deshalb übertreibe ich es zuletzt mit salzigen Spezialitäten aus dem Genre „heiß und fettig“. Das rächt sich (Schlappheit). Aber Traubensaft ist mein neuer Helfer, und meine nächtlichen Nuss-Eskapaden sichern meinen Verbleib im Wettbewerb. Doch als ich recherchiere, welche Nussart die gesündeste ist und warum sie so gut gegen Heißhunger hilft, mache ich eine schockierende Entdeckung. Ich lande auf der Internetseite des Bundesamts für Strahlenschutz. Dort steht: Paranüsse sind radioaktiv. „Erwachsene sollten vorsorglich von einem übermäßigen Verzehr von Paranüssen absehen. Kinder und Jugendliche sollten vorsorglich am besten keine Paranüsse essen“, prangt dort die Empfehlung. Ich schlucke (den Paranussrest herunter).

Lea Seethaler verzichtet komplett auf Süßigkeiten. © Christoph Blüthner

Ich habe seit Tagen jeden Abend ungefähr zehn bis zwölf gegessen!!! Ich recherchiere, welche Menge okay wäre: Zwei! Uarg! Mir fallen fast die Augen aus. Wie bitte? Ich wollte doch nur Nüsse essen? Ausgerechnet diese Nussart, die leckerste, die ich seit Jahren aus dem Studentenfutter picke, soll mich jetzt vergiften? Bestimmt heißt es deshalb Studentenfutter, weil die Schüler die Finger davon lassen sollen! Mir reicht es. Jetzt darf ich nicht mal mehr dieses göttliche Fett in nussiger Form zu mir nehmen. Beim letzten Videodreh hatte ich mich versprochen und statt Fasten-Challenge „Fastenschelle“ gesagt. Und genau so fühlt es sich aktuell an! Aber ich denke mir: Vielleicht kommt jetzt der „Glow“, von dem alle reden, wenn man auf Zucker verzichtet. Auf den warte ich nämlich seit Wochen. Und bald bin ich dann eben die „strahlende“ Siegerin!

Sebastian Koch freut sich auf Ostern

Nicht nur Seppl Herberger hat schon gewusst: „Ein Spiel dauert 90 Minuten.“ In Anlehnung an diese alte Fußball-Weisheit dauert die Fastenzeit 46 Tage (streng genommen eigentlich nur 40). Es liegt also noch eine Strecke vor uns, auf der mich Hürden zum Scheitern bringen können. Welche das sein sollen, weiß ich nicht. Weil es schließlich auch ein Wettbewerb ist, können sich Lea und Florian sicherlich noch auf die eine oder andere kollegiale Stichelei gefasst machen - sie werden es nicht einfacher haben in den letzten Tagen … Nach zwei Dritteln der Fastenzeit ziehe ich aber ein insgesamt positives Zwischenfazit: Der Verzicht fällt einfacher als gedacht. Kopfschmerzen, Müdigkeit oder andere Probleme, von denen Lea und Florian teilweise berichten, verspüre ich nicht.

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Sogar in der Kneipe fällt es inzwischen vergleichsweise und unerwartet einfach, alkoholfrei anzustoßen. Und in Gesprächen - egal ob in der Kneipe, am Telefon oder beim Spieleabend - kann das Fasten sogar Türöffner für Diskussionen über Konsum, Verzicht oder die Wirkung von Alkohol auf Körper und Geist sein. Natürlich gibt es die eine oder andere Situation, in der ein Bier schön wäre: beim gemeinsamen Fußballschauen etwa. Oder nach dem Kollegenkick. Das Verlangen danach lässt sich aber gut kontrollieren.

Sebastian Koch lässt den Alkohol im Kühlschrank stehen. © Christoph Blüthner

Trotzdem freue ich mich schon auf Ostern, wenn auch ich wieder genießen darf. So viel kann ich aber jetzt schon sagen: Die Fasten-Challenge hat sich für mich gelohnt, weil sie eine neue Erfahrung gebracht hat. Eine, die es sich vielleicht sogar zu wiederholen lohnt. Und wenn es dann doch einmal schwache Momente gibt, hilft eine Erkenntnis auf jeden Fall: Eine Nachspielzeit wie im Fußball gibt es in der Fastenzeit nicht.

Florian Karlein: Ist stolz angemessen?

Es gab Momente, in denen ich nah dran war aufzugeben. Würde eine tiefschürfende Doku über meinen krassen Verzicht auf Energy-Drinks gedreht, würde mich ein Reporter an dieser Stelle wohl fragen, ob ich stolz bin. Immerhin bin ich an den ersten 30 der 46 Fasten-Tage standhaft geblieben. Keine verführerisch silberglänzende Dose meines Lieblingsgetränks habe ich seit Aschermittwoch geöffnet. Ich finde, da ist Stolz nicht völlig unangebracht. In der Doku würde ich das natürlich nicht sagen, sondern ganz bescheiden darauf verweisen, dass Lea mit ihrem Süßkram-Boykott die viel härtere Fasten-Challenge ganz fantastisch meistert. Und doch darf der Sprecher aus dem Off daraufhin anmerken, dass meine ersten zwei bis drei Wochen auch ziemlich hart waren.

Florian Karlein entsagt den Energy-Drinks. © Christoph Blüthner

Seit Woche vier quält mich der Wunsch, eine Dose wohlschmeckenden Energy-Drinks zu öffnen, immer seltener am Tag. Und immer kürzer. Statt 20 Minuten lang hänge ich mittlerweile nicht mal mehr eine Minute in der „Wieso darf ich jetzt keinen Energy trinken?“-Depri-Phase. Ich hoffe, Sebastian nimmt das bei seinem Alkohol-Fasten genauso wahr. Noch eine positive Entwicklung: Ich halluziniere nicht mehr. Am Anfang hat mir mein mit Taurin getränkter Verstand noch Streiche gespielt. Ich erinnere mich an den Edelstahl-Thermosbecher des Kollegen, der mit Tee gefüllt war und den ich aus dem Augenwinkel für eine meiner Dosen hielt. Nach sofortiger Empörung musste ich kurz darauf kleinlaut zurückrudern. Zu meiner Verteidigung: Da war mein Körper gerade dabei, den Abfall des Taurin-Spiegels zu verdauen. Aber keine Sorge - ab Ostersonntag baue ich den gewissenhaft wieder auf. Mehr denn je bin ich überzeugt: Ich halte bis dahin durch!

Das Fazit: Alle drei sind auch nach 30 Tagen noch im Rennen bei der Fasten-Challenge. Verfolgen Sie die Challenge auf dem Instagram-Kanal des "MM".

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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