Abfall

Mitten in der Hitze: Müll-Abholung in Mannheim verzögert sich

In manchen Teilen Mannheims wird der Müll nicht abgeholt. Was die Gründe dafür sind und wie es jetzt weitergeht.

Von 
Timo Schmidhuber
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Nicht nur Biotonnen sind zuletzt stehen geblieben. Auch Rest- und Papiermüll wurde teilweise nicht abgeholt. © Timo Schmidhuber

Mannheim. Es gibt wohl kaum einen schlechteren Zeitpunkt dafür, dass Müll stehen bleibt, wie aktuell bei diesen hohen Temperaturen. Ausgerechnet jetzt vermeldet Mannheim wieder Verzögerungen bei der Abholung. Das teilte die Stadtverwaltung am frühen Dienstagnachmittag mit. Betroffen sind demnach Rest- und Biomüll – beides riecht im Sommer besonders schnell übel – sowie die Papiertonne. „Als Folge des Großbrandes im Mannheimer Industriehafen verbunden mit einer urlaubsbedingt dünnen Personaldecke“ sei es am vergangenen Freitag „zu Störungen in der Abfallsammlung“ gekommen, heißt es in der Mitteilung. „Diese Einschränkungen konnten vor dem Wochenende nicht mehr aufgefangen werden.“ Die städtische Abfallwirtschaft sei dabei, die noch bestehenden Rückstände „im Laufe der Woche“ aufzuholen und bitte die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis.

Betroffen sind der Mitteilung zufolge die folgenden Bereiche:

  • Beim Biomüll: Alt-Seckenheim, Alt-Feudenheim, Neckarau, Quadrate, Jungbusch, Oststadt, Neckarstadt-Ost.
  • Beim Restmüll: Rheinauhafen, Handelshafen, Fahrlach-Gewerbegebiet, Gewerbegebiet Neuostheim.
  • Beim Papiermüll: Käfertal, Waldhof, Gewerbegebiet Wohlgelegen, Gewerbegebiet Vogelstang, Gewerbegebiet Neckarau, Neckarau (hier insbesondere Maxstraße, Kleine Straße, Blumenstraße, Friedensstraße) sowie das Gewerbegebiet Mallau.

Die Abfallwirtschaft bittet die Bürgerinnen und Bürgern, die entsprechenden Tonnen erneut hinauszustellen beziehungsweise gleich draußen zu lassen, wie es in der Mitteilung heißt. Für noch ausstehende Aufträge zur Sammlung von Sperrmüll und Schrott seien die individuellen Terminrückmeldungen zu beachten, die bei Angabe einer E-Mail-Adresse schriftlich erfolgten.

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Wie viele Haushalte konkret betroffen sind, dazu konnte die Stadtverwaltung am Dienstagnachmittag auf Nachfrage zunächst keine Angaben machen. Bereits am Freitagabend nach dem Großbrand hatte das Rathaus eine Mitteilung verschickt, dass wegen des Feuers die Annahme des Abfalls in der wenige Kilometer vom Brandort entfernten Müllverbrennungsanlage auf der Friesenheimer Insel teilweise nicht möglich gewesen sei. Verbunden mit einer „dünnen urlaubsbedingten Personaldecke“ komme es daher aktuell zu Verzögerungen bei der Abfallentsorgung, hieß es bereits am Freitag. Die Bürger sollten ihre Mülltonnen über das Wochenende wieder aufs Grundstück stellen.

„MM“-Leser: Die Biotonne steht zwei Wochen lang

Allerdings hatte es schon vor dem Brand zum Teil größere Verzögerungen bei der Leerung gegeben. So hatte bereits am vergangenen Donnerstag ein „MM“-Leser aus den sogenannten „Flussstraßen“ in der Neckarstadt-Ost berichtet, dass in seinem Viertel zwei Leerungen der Biotonne ausgefallen seien und die Behälter seit 14 Tagen auf der Straße stünden. Betroffen waren nach seinen Schätzungen mehr als 200 Haushalte. Eine Anfrage des „MM“ nach den Gründen dafür ließ die Stadtverwaltung bis Dienstag unbeantwortet. Auch eine Frau vom Feudenheimer Paulusberg klagte, dass ihre Biotonne zwischen Ende Juli und Anfang August zwei Wochen lang nicht geleert worden sei. „Wir hatten unfassbar viele Fliegen, Wespen und Maden in und um die Mülltonnen.“ Ihre Beschwerde bei der Stadt sei erfolglos geblieben. Am Montag sei dann im normalen Turnus die Müllabfuhr gekommen.

Ein Stadtsprecher teilte am späten Dienstagnachmittag mit, die Müllwerker seien am Dienstag „fleißig unterwegs“ gewesen und hätten „fast alle Rückstände aufholen“ können. „Stand jetzt sind nur noch in Alt-Feudenheim circa 200 Biotonnen als Rückstand zu verzeichnen.“

Bereits im März Ärger um die Biotonne

Bereits im März hatte es im Stadtgebiet Ärger um die Leerung der Biotonnen gegeben. Normalerweise wird der Biomüll im Frühjahr wöchentlich entsorgt. Wegen der damaligen Warnstreiks sowie krankheitsbedingter Personalengpässe blieb man aber zunächst bei der alle zwei Wochen stattfindenden „Winter-Leerung“. Die Abfallwirtschaft wurde damals auch viel für ihre mangelnde Kommunikation kritisiert. Der Entsorgungsbetrieb hat nach eigenen Angaben rund 300 Angestellte - wenn es alles regulär läuft, werden in Mannheim täglich knapp 16.000 Mülltonnen geleert.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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