Mannheim. Am Sonntagmorgen erwachte die Alte Schildkrötfabrik in Mannheim zu neuem Leben. Wo sonst das Industrieerbe der Stadt dominierte, strömten Familien durch das Tor, Kinderwagen rollten über das Kopfsteinpflaster, und überall lag gespannte Erwartung in der Luft. Das Gelände hatte sich in einen Treffpunkt für Begegnung, Spiel und gemeinsame Zeit verwandelt: Das MiLa Moments Familienfestival öffnete seine Türen.
Hinter dem Festival stehen zwei Frauen, deren Geschichte ebenso berührend ist wie ihre Idee: Laura Glos und Miriam Flach, Sandkastenfreundinnen, Weggefährtinnen, heute fast wie Schwestern. „Unsere Freundschaft hat alle Lebensphasen überdauert“, erzählt Glos. „Diese Verbindung ist die Basis für unsere gemeinsame Vision: Familien unvergessliche Momente zu schenken.“
Die gewöhnlichen Familienmessen seien laut Glos zwar inspirierend und informativ, doch fehle häufig das Angebot für Kinder: „Viele Angebote sprechen nur die Erwachsenen an, die Kinder kommen oft zu kurz“, erklärte sie. „Wir wollten ein Festival, bei dem wirklich alle auf ihre Kosten kommen – Kinder wie Erwachsene, Spaß und Inspiration Hand in Hand.“
Das Ziel war klar: Familien zusammenbringen. Während die Kinder spielerisch, kreativ und aktiv unterwegs waren, nutzten die Eltern die Gelegenheit, sich inspirieren zu lassen, neue Ideen für den Familienalltag zu entdecken und sich mit anderen Familien auszutauschen. „Wir wollten einen Raum schaffen, in dem man neue Kontakte knüpfen, sich gegenseitig unterstützen und gemeinsame Erlebnisse teilen kann“, sagte Flach.
MiLa Festival in Mannheim: Abwechslungsreiches Programm für die Kinder
Ein zentraler Bestandteil des Festivals waren die zahlreichen Aussteller, die ein breites Spektrum an Angeboten präsentierten – von innovativen Spielideen über kreative Bastelmaterialien bis hin zu nachhaltigen Produkten für den Familienalltag. Auch Dienstleistungen, die Eltern entlasten, waren vertreten, darunter Ernährungsberatung und Bildungsangebote. Glos erklärte: „Viele Eltern stehen im Alltag vor Fragen oder wissen nicht genau, welche Angebote es gibt. Bei uns konnten sie Antworten finden, Neues ausprobieren und Anregungen mit nach Hause nehmen.“
Die Kinder hatten ein abwechslungsreiches Programm: Basteln, Spielen, kreatives Austoben, Kinderschminken und Glitzertattoos – überall herrschte reges Treiben. Besonders beliebt war die Aktion „Teddybär-Krankenhaus Heidelberg“ der Heidelberger Medizin- und Pharmaziestudenten, die den Kindern auf spielerische Weise die Scheu vor Arztbesuchen oder einem Krankenhausaufenthalt nahm.
Ein weiterer wichtiger Aussteller war der Kinderschutzbund Mannheim. Am Stand konnten Eltern erfahren, welche Rechte Kinder haben und wie sie im Alltag gestärkt werden können. Kinder lernten spielerisch, dass sie eigenständige Grundrechtsträger sind – vom Schutz vor Gewalt bis zur Mitbestimmung im Alltag. „Es ist uns wichtig, dass Kinder und Eltern ihre Rechte kennen und dass diese Rechte im Alltag sichtbar und erfahrbar werden“, erklärte Daniela Baum vom Vorstand des Vereins.
Bewegung und Begegnung im Außenbereich beim MiLa Festival in Mannheim
Auch im Außenbereich gab es viel zu erleben. Der Kinder- und Jugendcircus Peperoni bot Jonglieren und Balancieren an, während die Jump Bang Trampoline zum ausgelassenen Toben einluden. Der Außenbereich wurde so zum zentralen Treffpunkt für Bewegung, Spiel und soziale Begegnungen. Eltern nutzten die Zeit, um sich zu unterhalten oder die Ausstellerstände zu besuchen.
Bereits zur Mittagszeit war das Festival gut besucht: über 200 Personen hatten bis 12 Uhr die Alte Schildkrötfabrik betreten. Die Mischung aus Spiel, Kreativität, Information und Begegnung sorgte für eine lebendige, fröhliche Atmosphäre. Besucher lobten die Organisation: „Man merkt, wie viel Leidenschaft in die Planung geflossen ist“, sagte ein Vater. „Von den Ausstellerständen bis zu den Kinderaktionen – alles war perfekt auf Familien zugeschnitten.“
Die Veranstaltung erstreckte sich über den ganzen Tag und ging bis in den Abend hinein, sodass Familien ausreichend Zeit hatten, sämtliche Programmpunkte, Mitmachaktionen und Aussteller in Ruhe zu entdecken. Am Ende des Tages traten sie mit glücklichen Kindern, neuen Eindrücken und wertvollen Erinnerungen den Heimweg an.
Für die Organisatorinnen ist das Festival jedoch nicht nur ein einzelnes Event, sondern der Beginn von etwas Größerem. „Wir wollen eine Tradition schaffen“, sagte Flach. „Ein jährliches Festival, das Familien inspiriert und ihnen zeigt: Ihr seid nicht allein. Es gibt Gemeinschaft, Unterstützung und jede Menge Freude.“ Schon jetzt planen sie weitere Aktionen: Für die Advents- und Weihnachtszeit 2025 soll es kleinere Veranstaltungen geben, die Familien erneut zusammenbringen – diesmal im festlichen Rahmen.
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