Mannheim. Mit einem bunten und engagierten Programm beteiligt sich die Stadt Mannheim an der bundesweiten Fairen Woche und setzt damit ein Zeichen für globale Gerechtigkeit, nachhaltige Entwicklung und fairen Handel.
Vom 12. September bis zum 26. Oktober laden über 20 Organisationen und Initiativen zu Veranstaltungen, Mitmachaktionen und Diskussionen ein – von der Eröffnungsfeier in der U-Halle auf Spinelli bis zum SDG-Walk durch die Quadrate (SDG steht für „Sustainable Development Goals“ und meint die UN-Nachhaltigkeitsziele).
Einsatz für gerechte Lieferketten und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen
Die Faire Woche ist Teil der internationalen Fairtrade-Bewegung, der sich Mannheim bereits 2012 angeschlossen hat. Als Fairtrade-Town gehört die Stadt zu über 900 Kommunen bundesweit, die sich für gerechte Lieferketten und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit einsetzen. Im Leitbild Mannheim 2030 ist die Förderung des fairen Handels fest verankert. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft, koordiniert vom Eine-Welt-Forum Mannheim und dem Fachbereich Demokratie und Strategie der Stadt.
„Fairer Handel zeigt, dass gerechter Welthandel möglich ist“, betonen Susanne Kammer vom Eine-Welt-Forum und Holger Matzat von der Stadt Mannheim im Gespräch mit dem „MM“. Die Faire Woche sei ein sichtbares Zeichen für das Engagement der Stadt in den Bereichen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und soziale Verantwortung. Sie trage dazu bei, globale Zusammenhänge verständlich zu machen und lokale Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Auftaktveranstaltung am 12. September in der U-Halle auf Spinelli
Den Auftakt bildet die Eröffnungsveranstaltung am 12. September in der U-Halle auf Spinelli. Ab 16 Uhr erwartet die Besucherinnen und Besucher ein vielfältiges Mitmachprogramm für alle Altersgruppen. Familien können beim Zentrum für Globales Lernen ihr Wissen rund um den fairen Handel testen, mit dem Weltacker 2GO globale Ernährungssysteme erkunden oder beim SDG-Spiel mit Murmeln die Nachhaltigkeitsziele spielerisch kennenlernen. Auch Upcycling-Basteln und die Prüfung des eigenen ökologischen Fußabdrucks stehen auf dem Programm.
Zahlreiche Informationsstände präsentieren das lokale Engagement für fairen Handel und nachhaltigen Konsum. Mit dabei sind unter anderem der Weltladen Mannheim, die Unverpackt-Läden grünkern und Priska’s, das Repair Café der ChristusFriedenGemeinde sowie der Slow-Fashion-Laden „umgekrempelt“. Auch der Local Green Deal der Stadt Mannheim ist vertreten und zeigt, wie kommunale Strategien mit globalen Zielen verknüpft werden können.
Um 18 Uhr beginnt das Bühnenprogramm, eröffnet von der Ersten Bürgermeisterin Diana Pretzell. Ein besonderer Gast ist die Delegation aus Windhoek, Namibia, mit der Mannheim seit 2020 in engem Austausch steht. Die Partnerschaft ist Teil des internationalen Engagements der Stadt und fördert den Dialog über nachhaltige Stadtentwicklung und globale Verantwortung.
Musikalisch wird die Eröffnung von außergewöhnlichen Klängen begleitet: Das Upcycling-Orchester Mannheim, ein Gemeinschaftsprojekt des Ursulinen-Gymnasiums und der Mannheimer Bläserphilharmonie, bringt „Neue Klänge aus Weggeworfenem“ auf die Bühne. Im Anschluss treten Lilofee Bittrich und Luis Rubina mit einem Mix aus klassischen und populären lateinamerikanischen Liedern auf, begleitet von traditionellen Instrumenten wie Cajon Peruano, Charango und Panflöte.
Kleidertauschparty und Repair Café für Nachhaltigkeit und bewussten Konsum
Auch die Stadtbibliothek in N1 beteiligt sich mit mehreren Veranstaltungen. Am 17. Oktober findet der Workshop „Real Green Talk“ statt, der sich mit Fake News und Mythen rund um Umwelt und Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Einen Tag später lädt die Bibliothek zur Kleidertauschparty ein – ein Beitrag gegen Fast Fashion und für bewussten Konsum. Die Veranstaltungen richten sich an alle Altersgruppen und fördern den Austausch über Konsumverhalten und ökologische Verantwortung.
Ein weiterer Programmpunkt ist der Filmabend am 17. September im Cinema Quadrat. Gezeigt wird „Holy Shit“ von Regisseur Rubén Abruña, der sich auf eine investigative Reise durch 16 Städte begibt, um herauszufinden, wie menschliche Fäkalien als Ressource genutzt werden können. Der Film verbindet Umweltschutz, Hygiene und Ernährungssicherheit auf ungewöhnliche Weise und regt zum Nachdenken über Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung an.
Am 27. September stehen gleich zwei Veranstaltungen auf dem Programm: Im Haus der Katholischen Kirche öffnet das Repair Café seine Türen. Hier können defekte Gegenstände kostenlos repariert werden – ein aktiver Beitrag gegen Wegwerfmentalität. Parallel dazu findet ein interaktiver Stadtrundgang zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen statt. Teilnehmende erfahren mehr über lokale Projekte zu Themen wie Fair Fashion, Bildungsgerechtigkeit und Urban Gardening. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist über die Abendakademie möglich.
Für junge Menschen bietet der Junge Kongress am 9. Oktober in der Jugendherberge Mannheim eine Plattform für Austausch und Aktivismus. Unter dem Motto „globally responsible – locally active“ diskutieren Jugendliche und junge Erwachsene über lokale Klimapolitik, erhalten Impulse in Workshops und können sich mit Entscheidungsträgern vernetzen. Die Veranstaltung richtet sich an Menschen zwischen 14 und 27 Jahren, die Teilnahme ist kostenlos, Schulbefreiungen sind möglich.
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