Mannheim. Klaus Müller ist am Freitagmittag feierlich als Schulleiter der Merkur Akademie Mannheim in den Ruhestand verabschiedet worden. Seit 1991 war er als Lehrer für EDV und später als EDV-Administrator tätig, seit 2001 prägte er die Privatschule in Neckarau als Schulleiter. „Du bist großartig, bleib so, wie du bist“, gab ihm sein Kollegium zum Abschied mit auf den Lebensweg.
Schulträger und Geschäftsführer Ernst Hunkel, der neue Schulleiter Axel Schneider, ehemalige Lehrer und das Kollegium von den Schulstandorten Mannheim und Karlsruhe waren zu der Feierstunde gekommen, um sich persönlich zu verabschieden und Müller für sein Engagement in den vergangenen 22 Jahren zu danken. Die Merkur Akademie sei niemals stehengeblieben, betonte Schneider. Schon fast im Ruhestand, habe er noch eine neue Kollegin eingestellt, die einen Chor aufgezogen hat und der an diesem Tag seinen ersten Auftritt hatte. Müller sei es auch zu verdanken, dass sich Schüler und Lehrer auf Augenhöhe begegnen würden.
In Aufgaben der Privatschule hineingewachsen
Hunkel erinnerte an die Anfänge der Merkur Akademie, die seinerzeit noch in gemieteten Räumen in den Quadraten zu finden war und später mit Müller in ein eigenes Gebäude in Neckarau umgezogen sei. Auch inhaltlich seien die damaligen Aufgaben der Schule nicht mehr mit den heutigen vergleichbar; vormals mit dem Schwerpunkt auf Weiterbildung für Erwachsene, sei die Merkur Akademie dank Müller in die Aufgaben hineingewachsen, die eine gute Privatschule erfüllen müsse.
Stadträtin Heidrun Kämper (SPD) erinnerte daran, dass Müller im Jahr 2013 erstmalig in Mannheim das sechsjährige berufliche Gymnasium eingeführt und damit guten Schülern der Realschule die Möglichkeit gegeben habe, frühzeitig aufs Gymnasium zu wechseln. Er habe immer darauf geachtet, dass die Privatschule nicht nur privilegierten Schülern offenstand, „sondern durch Ermäßigungen und Freiplätze für Geflüchtete für alle Schüler offengehalten und damit die Bildungsgerechtigkeit weiter gefördert“. Die Merkur Akademie sei aus der Bildungslandschaft in Mannheim nicht mehr wegzudenken.
Für emotionale Momente sorgte der Schüler-Lehrer-Chor mit seiner Premiere. Während des Musikstücks „You raise me up“ wurden nicht nur einige Zuhörer, sondern auch Sängerinnen sichtlich emotional.
Schulsprecher berichtet von seinen Erfahrungen
Daniel Kranzer, Schülersprecher des abgelaufenen Schuljahres, berichtete über seine Schulzeit. Von Müller hätte er die Bedeutung von Zusammenhalt gelernt. Es sei in der Schule nicht nur ums Lernen, sondern auch um die Persönlichkeitsentwicklung gegangen. Müller sei oft mit den Schülern in die Mensa gegangen, habe sich dabei mit ihnen unterhalten und immer ein offenes Ohr gehabt. „Herr Müller sah die Schüler alle einzeln. Es gab kleine Klassen. Lehrer wurden hier oft zu Freunden und Mentoren, die uns anspornen“, sagte der Absolvent.
Tief bewegt wischte Müller sich einige Tränen aus den Augen. Seinen Dank richtete er an das Kollegium, die das Herz der Schule seien, und an die Schüler, ohne die es die Schule nicht geben würde. „Wir bringen den jungen Leuten etwas bei, aber sie bringen uns auch etwas bei. Sie sind die Zukunft. Deshalb hat mir die Arbeit immer solchen Spaß gemacht.“
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