Wohnen

Mehr Wohnraum und Grün für Mannheim: So soll das neue Sullivan-Süd aussehen

Im Mannheimer Viertel Sullivan-Süd auf Franklin entstehen fast 500 Wohnungen, eine Kita und eine Polizeiwache. Wie hoch die Mieten ausfallen könnten.

Von 
Lisa Uhlmann
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So könnte die neue Quartiersmitte bald aussehen: Vom Kiosk oder Café in einem der beiden kleineren Würfel blickt man auch auf die grüne Fassade des Parkhauses, das am Eingang des Viertels stehen soll. © Gateway Real Estate

Mannheim. Ein Parkhaus als Lärmschutz und optischer Blickfang, fast 500 neue Wohnungen, frei verkäufliche Holzhäuser, eine neue Kindertagesstätte und eine neue Polizeiwache – so oder so ähnlich könnte bald das neue Quartier Sullivan-Süd im Mannheimer Stadtteil Franklin aussehen.

Wo genau die einzelnen Wohnungen, Holzhäuser und Parkmöglichkeiten entstehen und wie hoch die Mieten hier ausfallen könnten: Die Pläne dafür hat Projektentwickler Linus Marmorstein von der Investorin Gateway Real Estate mit Ralf Eisenhauer (SPD), Bürgermeister für Bauen und Stadtentwicklung sowie der städtischen Entwicklungsgesellschaft MWSP zum ersten Mal auf Franklin vorgestellt.

Bauplan in Zahlen

Insgesamt sollen in Sullivan-Süd rund 500 neue Wohneinheiten gebaut werden. 200 davon sind frei finanziert , also zum Kauf freigegeben. Der Rest ist an Fördermittel und damit an Mietpreisrichtlinien gebunden.

Das Parkhaus selbst bietet Platz für insgesamt 464 Autos, wobei 16 Stück für die benachbarten Mitarbeitenden der Polizeiwache reserviert sind.

Geplanter Baubeginn ist der 15. März 2026 . Dafür müssen die Bebauungspläne noch vom Gemeinderat abgesegnet werden. lia

Als noch offenes Baufeld mit einer Fläche von knapp sieben Fußballfeldern soll der Bau von Sullivan-Süd spätestens ab 15. März 2026 beginnen – an dieses Datum sind nämlich enorme Fördergeldsummen in Millionenhöhe gekoppelt, wie Marmorstein auf Nachfrage erklärt. Denn der Großteil des neuen Wohnraums soll gefördert und damit Mietpreisgebunden sein.

Neues Mannheimer Wohngebiet für Singles, Senioren und Familien

Die Wohnkonzepte reichen hier von der Einraumwohnung für Singles über geräumige, rollstuhlgerechte und barrierefreie Zwei-Zimmer-Bleiben für Senioren, und bis zu drei Zimmern für Paare und Familien mit einem Kind. Hinzu kommen noch Vier-Zimmer-Wohnungen mit zwei Bädern, offener Wohnküche und Abstellraum, die für größere Familien gedacht sind.

Was alle Neubauten gemeinsam haben: ein Balkon oder eine Terrasse sowie offene Wohn- und Essbereiche. Diese geförderten Wohneinheiten könnten laut MWSP später zu einem Preis von ungefähr 9 Euro pro Quadratmeter vermietet werden. Diese Einschätzung stützt sich auf das benachbarte Baufeld zehn: Hier würden laut MWSP schon im kommenden November neue Mieter und Mieterinnen zu ähnlichen Mietpreisen einziehen, knapp die Hälfte sei bereits vergeben.

In Sullivan-Süd wollen die Projektplaner entlang des Waldrands im Osten am Joy-Fleming-Ring zusätzlich vier sogenannte Punkthäuser aus Holz samt Vorgarten bauen. Sie sollen später frei verkäuflich sein und sind gedacht für Familien, die sich mehr Privatsphäre und ein Eigenheim wünschen. Die Vision der Investoren: Spielende Kinder und das eine oder andere gemütliche Plätzchen zum Sitzen in der Natur im sogenannten Garten der Generationen.

Kiosk, Yoga-Studio und ein Tiny Forest könnten kommen

Neben dem Garten der Generationen am Waldrand sollen laut Projektentwickler zwei kleinere quadratische Bauten direkt gegenüber dem Parkhaus die neue Quartiersmitte bilden. Die Würfel könnten neben Wohnungen in den oberen Etagen zum Beispiel einen Stadtteilkiosk für die Nahversorgung beherbergen und bieten Platz für weitere gewerbliche Nutzungen wie ein Café oder ein Yoga-Studio. Direkt daneben soll ein sogenannter Tiny Forest, also ein Mini-Wald, mit neu gepflanzten Bäumen wachsen.

So könnte das neue Teilviertel Sullivan Süd aussehen. Ein Großteil der Gebäude ist gefördert, nur ausgewählte Bauten sollen später frei verkäuflich sein. © Gateway Real Estate

Auch die noch vorhandenen Sullivan Barracks, also Überbleibsel des einstigen Stützpunkts der US-Streitkräfte, werden nicht abgerissen, sondern neu genutzt: In das Gebäude direkt am Platz der Freundschaft soll eine neue Polizeiwache die Sicherheit des Viertels im Blick behalten. Laut Marmorstein habe die Polizei bereits ihr Interesse bekundet. Direkt daneben soll ein zentraler Quartierstreff einziehen. Wie der einmal aussehen soll, soll mit dem Bürgerverein MeinFranklin gestaltet werden. Gegenüber am unteren Rand des Joy-Fleming-Rings soll außerdem eine neue Kindertagesstätte mit fünf Gruppen entstehen.

Ein fast komplett begrüntes Parkhaus am Polizeirevier

Am Eingang des neuen Viertels, direkt an der viel befahrenen Abraham-Lincoln-Allee gelegen, soll später ein großes Parkhaus den Eingang ins Viertel bilden. Die überarbeitete Idee der Projektentwickler, nachdem die Pläne im Bezirksbeirat Käfertal vorgestellt wurden: Das Parkhaus direkt an die Straße zu versetzen, wo es gut erreichbar und gleichzeitig auch Lärmschutz für die Wohnungen dahinter bietet. Die Fassade zur Straße hin wird dafür ausgestattet mit Schallschutzlamellen. Die restlichen Seiten, die ins Viertel blicken, sollen komplett mit vertikalen Pflanzen bewachsen werden – quasi ein Blick aufs Grüne für die Bewohner der gegenüberliegenden Häuser.

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Das Parkhaus selbst ist laut Marmorstein nötig, da die geplante Tiefgarage, die zwei Wohnungsblöcke verbindet, nicht alle nötigen Stellplätze abdeckt, sondern nur Platz für weitere 114 Fahrzeuge bietet. Damit sollen dann alle Stellplätze für die Anwohnenden abgedeckt sein – samt Besucherplätze. Als Parkplätze für Fahrräder sind die Keller der Wohnkomplexe vorgesehen sowie Abstellmöglichkeiten an der Oberfläche. Wer also künftig mit dem Auto ins Viertel fährt, wird über das Parkhaus abgefangen und zu Fuß ins Quartier geleitet.

Redaktion Seit 2018 als Polizeireporterin für Mannheim in der Lokalredaktion.

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