Mannheim. Das charakteristische Gebäude ist schon von weitem zu erkennen. In einem dunklen Blau hebt es sich von seinem Umfeld ab, doch das Auffälligste an dem Bauwerk ist wohl seine Form: Die 135 Wohneinheiten bilden den Buchstaben O. Gemeinsam mit den drei anderen Gebäuden auf Franklin, die jeweils ein H, ein M und ein E formen, soll so der Schriftzug „HOME“ entstehen – also Zuhause.
Während das M erst noch gebaut werden soll, ist das O mittlerweile schon bezugsfertig. Zirka 91 Millionen Euro Gesamtaufwand hat RVI in das Projekt gesteckt, erklärt RVI-Geschäftsführer Holger Heible. RVI ist der Bauträger, der für das O zuständig ist. Eine Besonderheit in dem Modell des Unternehmens ist es, dass die Wohneinheiten mit einer Mietgarantie verkauft werden. Das heißt: Ein Anleger kauft eine Wohnung. Die wird dann über eine Tochterfirma der RVI, der RVI Vermietung und Verwaltung, vermietet.
17,75 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter im O-Hochhaus auf Mannheim-Franklin
Im O betrifft das 135 Wohnungen, 114 davon sind direkt im Hochhaus, der Rest in der Peripherie drumherum. 112 der Einheiten sind laut Heible bereits vermarktet. „Wir haben knapp jeden Monat einen Verkauf“, erklärt der Geschäftsführer. Der Kaufpreis liegt mit durchschnittlich 7.285 Euro pro Quadratmeter im oberen Segment. Er ist gestaffelt nach Etagen. Die Kaltmiete beträgt dann durchschnittlich 17,75 Euro pro Quadratmeter, außerdem ein Möblierungszuschlag von 80 Euro für die Küche.
Die Buchstaben-Hochhäuser
Auf Franklin entstehen vier Hochhäuser . Sie haben jeweils die Form eines der Buchstaben aus dem Wort Home , also Zuhause oder Heimat.
Für das E und das H ist die städtische Wohnungsbaugesellschaft GBG verantwortlich.
Neben des Os sollte auch das M ursprünglich von RVI gebaut werden. Der Bauträger trat jedoch beim M aufgrund er schwierigen Lage der Immobilienbranche wieder zurück.
Stattdessen wird das M nun vom Immobilienunternehmen Werner Wohnbau aus dem Schwarzwald verwirklicht. Es wird ab Ende nächsten Jahres gebaut und somit voraussichtlich Ende 2029 fertiggestellt.
Trotz des „hohen Niveaus“ des Mietpreises, wie Heible es ausdrückt, sei die Nachfrage konstant. 46 der 114 Wohnungen im Hochhaus seien vermietet. Über das Internet seien weit über 300 Anfragen für alle Arten von Wohnungen eingeganen, so Heible. Er sei damit sehr zufrieden, zumal die Bauarbeiten an den Peripheriegebäuden und der Außenanlage noch nicht abgeschlossen seien.
„Die Mieter, die jetzt einziehen, nehmen da noch Beeinträchtigungen in Kauf“, erklärt er. Trotz dieser Beeinträchtigungen und des Baulärms zahlen die Mieter den vollen Mietpreis, sagt Heible auf Nachfrage. „Manchmal kommt man ein bisschen entgegen, dass man früher einziehen kann. Aber vom Mietpreis hat sich nichts verändert.“
Eigentümer, die selbst in den Wohnungen wohnen, gebe es dagegen noch keine. „Dass da noch keiner dabei ist, ist eher selten“, erklärt Heible, denn normalerweise würden bei ihren Projekten mit dem besonderen Konzept etwa fünf Prozent der Eigentümer selbst in ihren Wohnungen wohnen.
Noch kein Betreiber für das Bistro im Loch des O-Hochhauses
Neben den Wohneinheiten sind im O außerdem noch Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss. Die seien besonders für Büroräume geeignet, sagt Heible, „auch RVI selbst bezieht dort eine Fläche.“ Die Gewerbeeinheiten werden „nach Bedarf“ fertig – also, wenn klar ist, wer in sie einzieht. „Da kann ich keinen genauen Termin nennen“, so Heible, „vielleicht binnen neun Monaten.“
Und eine weitere Gewerbeeinheit gibt es im O: In der Fläche im Hohlraum soll ein Bistro entstehen. Für das gibt es noch keinen Betreiber. Auch diese Fläche soll erst komplett fertig werden, wenn klar ist, wer sie betreiben soll – um sie an die Bedürfnisse des Gastronomen oder der Gastronomin anzupassen.
Auf Franklin ist RVI noch für weitere Gebäude zuständig. Fertig ist neben dem O zum Beispiel schon das Gebäude Balance in der nächsten Nachbarschaft. Und zwei weitere Gebäude von RVI, Timber Hill und Timber Spirit, entstehen ebenfalls nebenan, anschließend an den Grünen Hügel, der die Mitte des Stadtteils werden soll. Balance war das erste Gebäude, dass das saarländische Unternehmen in Mannheim gebaut hat.
Das O ist jetzt etwa dreieinhalb Jahre im Bau. „Ursprünglich waren drei Jahre Bauzeit kalkuliert“, sagt Heible. In die Bauzeit des Os fielen jedoch diverse Krisen. Unter anderem die Materialknappheit habe das O getroffen, sagt Heible. „Wir waren im Zentrum des Sturms: Stahllieferungen während der Ukraine-Krise, das hatte enorme Auswirkungen. Das war genau während unserer Rohbauphase – das hat die Bauzeit verlängert.“
Jetzt soll im Oktober alles, was an RVI hängt, abgeschlossen sein. Allerdings gebe es eben viele Schnittstellen zu anderen Akteuren, etwa der Grünen Mitte. „Da hängt viel an anderen Beteiligten“, sagt Heible. Der Blick von oben zeigt: Auch die Treppe, die charakteristisch den Aufgang zum Hochhaus von der Grünen Mitte aus bildet, kann noch nicht benutzt werden. Er zeigt aber auch: Nicht nur das O ist von weitem zu erkennen, sondern man kann auch vom O aus die Weite erkennen. Denn die Aussicht von den oberen Stockwerken ist spektakulär und zeigt Mannheim von einer anderen Seite. Nämlich: von O-ben.
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