Mannheim. Ein Navigator weist Assistenzarzt Franz Dally zielgenau den Weg, als er eine Schraube in die Wirbelsäule setzt - und zwar so, dass der Spinalkanal samt austretende Nervenwurzeln davon unberührt bleiben. Frederic Bludau, Oberarzt des Orthopädisch-Unfallchirurgischen Zentrums an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM), kommentiert den chirurgischen Ablauf. Die Szene spielt sich nicht etwa im OP-Saal ab - nein, in einer rollenden Fortbildungsstation auf dem Klinikum-Campus.
Lkw mit modernsten Instrumenten
Stryker, ein weltweit agierender Hersteller von Medizinprodukten, hat einen Lkw mit 18 Metern Länge und zwei seitlichen Anbauten zu einem Trainings-Truck mit fünf Arbeitsplätzen umgestaltet. Neben neuestem Instrumentarium gehört auch ein mobiles Computertomografie-Gerät zur Ausstattung. Die Körpermodelle aus Kunststoff „sind wie echte Knochen aufgebaut und fühlen sich absolut realistisch an“, erläutert Bludau. Eine solche Fortbildungsmöglichkeit biete sich nicht nur für den ärztlichen Nachwuchs an, betont der geschäftsführende Oberarzt und Leiter des Bereiches Wirbelsäulenchirurgie: „Auch erfahrene Operateure profitieren davon.“
Fachkräfte der Physiotherapie
Zwei Tage macht der etwas andere Lkw auf dem UMM-Campus Halt. Neben Ärzten und Ärztinnen der „schneidenden Zunft“ nutzen auch Fachkräfte der Physiotherapie die Gelegenheit, Eingriffe an der Wirbelsäule im Detail nachzuvollziehen, um so ihre Therapieangebote besser einschätzen zu können. Außerdem gibt es für unterschiedliche Berufsgruppen, auch Medizintechniker, die Möglichkeit, Instrumentarium auszuprobieren - beispielsweise High-Speed-Fräsgeräte beziehungsweise Motordrillgeräte zum Durchbohren von ( Schädel-)Knochen.
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