Mannheim. Wie die drei Mannheimer Händler-Organisationen und die ML-Fraktion im Gemeinderat kann auch die CDU-Fraktion das positive Zwischenfazit der Stadtverwaltung zum Verkehrsversuch nicht nachvollziehen. „Es ist an der Sache vorbei und eine erneute Ohrfeige für Handel und Gewerbe in der Innenstadt, wenn Bürgermeister Ralf Eisenhauer bereits nach einem halben Jahr von einem vollen Erfolg des Verkehrsversuchs spricht. Eine derartige Vorfestlegung geben weder die erhobenen Zahlen noch der Zeitpunkt her“, erklären Fraktionschef Claudius Kranz und der verkehrspolitische Sprecher Thomas Hornung.
„Chaotische Umsetzung“
Laut den Zahlen hat sich unter anderem der Verkehr in der Fressgasse im Vergleich zum Vorjahr halbiert, auch auf dem Ring sind demnach im Vergleich zu 2019 weniger Autos unterwegs (wir berichteten).
Die erste Halbzeit des Verkehrsversuchs ist laut Kranz geprägt gewesen „von äußeren Einflüssen wie der Sperrung des Fahrlachtunnels und weiteren, wechselnden Großbaustellen, einer schlechten, ja chaotischen Umsetzung der Sperrungen und Beschilderungen, einer miserablen Kommunikation durch die Stadtverwaltung und nicht zuletzt durch eine Wirtschaftskrise, die die Corona-Krise nahtlos ablöste“.
Wie von der Fraktion schon früher gefordert, hätte der Versuch wegen der Pandemie und der Baustellen verschoben werden müssen, so Hornung. Nun herrsche Unklarheit bei der Interpretation der Daten. Die CDU fordert deshalb eine Ausweitung der Zählungen. Ein Beschluss des Gemeinderats über die Zukunft des Projekts sei erst nach Ende der einjährigen Versuchsphase und dem Vorliegen eines Abschlussberichts möglich und nicht bereits im Frühjahr. imo
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