Mannheim. „Together We Stand!“ lautet das Schüler-Mitverantwortungsprojekt (SMV), in dessen Rahmen eine schulübergreifende Demo für mehr Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung stattfand. Die Schülerinnen und Schüler trafen sich mit selbst gestalteten Plakaten im Ehrenhof des Schlosses und zogen bis zum Alten Messplatz, wo dann eine Info-Veranstaltung stattfand.
Hier gab es Stände von Organisationen aus dem Bereich Antidiskriminierung. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, Bildungsbürgermeister Dirk Grunert Fragen zu stellen. Zur Vorbereitung hatten sich die Schülervertretungen zusammen mit dem 68deins!-Jugendbüro mit Themen wie Rassismus, soziale Ungleichheit, Queerfeindlichkeit, Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung oder psychischen Problemen beschäftigt.
Etwa 300 Leute hatten sich auf dem Alten Messplatz eingefunden. „Wir sehen jeden Tag, wie Schüler ungerecht behandelt werden“, sagte eine der Schulsprecherinnen auf der Bühne, und forderte die Teilnehmenden auf, eine Menschenkette zu bilden. Mit dabei waren Dirk Grunert und Umut Tanis, Jugendbeirat bei 68deins. Die Demo unter diesem Motto fand bereits zum vierten Mal statt, zwischendurch hatte es Corona-Pausen gegeben.
Wunsch nach Airsoft-Feld
„Die Schülerinnen und Schüler haben es selbst initiiert, sie sind auf uns zugekommen“, meinte Sefa Yeter, ebenfalls von 68deins.
Kaum hatte sich die Kette wieder aufgelöst, kamen ein paar Jugendliche direkt auf Grunert zu und fragten, ob man in Mannheim Felder für das Geländespiel Airsoft errichten könnte. „Das machen private Anbieter, dafür ist die Stadt nicht zuständig“, so die Antwort des Bürgermeisters. Doch wenn eine Firma anfragt, wäre es eine Überlegung wert, erklärte Grunert.
Auf der Bühne stellte sich Grunert dann den offiziellen Fragen der Schülervertretungen. Problem Nummer eins: die Toiletten-Situation. Noch immer sind an manchen Schulen Toiletten und Waschräume in einem schlechten Zustand. „Die Stadt hat vor 15 bis 20 Jahren angefangen, die Toiletten-Situation an Schulen zu verbessern. Noch sind nicht alle Schulen durch.“
An manchen Schulen konnten die Schüler ihre Wünsche mit einbringen, zum Beispiel wünschte man sich am Ludwig-Frank-Gymnasium ein Klo für alle Geschlechter. Ein weiteres Problem sind die fehlenden Schulsozialarbeiter. Hier liege es am Fachkräftemangel, die Ausschreibungen der Stadt seien ständig am Laufen. Bis Ende 2025 will man alle Stellen besetzt haben.
Jugendbeirat macht Werbung
Und was wird die Stadt noch tun? Auf dem Spinelli-Gelände soll es eine Gemeinschaftsschule geben. Über die U-Halle auf dem Buga-Gelände werde im Gemeinderat bereits diskutiert, weil dort eine Jugendeinrichtung unterkommen könnte.
Auf die generelle Frage: „Was wird sich in Mannheim in den nächsten Jahren ändern?“ antwortete Grunert mit den Stichpunkten: mehr Wohnraum, die Verkehrswende durch Förderung von Rad und ÖPNV, CO2-Neutralität, mehr Natur, Begrünungsmaßnahmen und mehr Kitas. „Die Schülerinnen und Schüler sollen mitwirken, alles laut und deutlich sagen“, fügte Grunert hinzu.
Schließlich machte Jugendbeirat Umut Tanis Werbung für einen Nachfolger für sein Amt. Bis zum 1. Oktober kann man sich bewerben. „Mit Text, Video oder Sprachnachricht“, sagte Tanis. Die Amtszeit beträgt zwei Jahre.
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