Mannheim. Der Schulhof der Seckenheimschulen wurde aufwändig saniert und sorgt allseits für Begeisterung. Martina Waibel, eine direkte Anwohnerin ist zwar ebenfalls der Meinung, der Schulhof sei rundum gelungen, doch es gibt einen Wermutstropfen, oder besser gesagt, gleich sieben.
Genau unter dem Balkon ihrer Eigentumswohnung und durch einen Zaun von ihrem Garten getrennt stehen sieben große Müllcontainer, zwei Drei-Kubikmeter-Container für Restmüll, drei für Papier und ein gelber für Verpackungsmüll. Die Behälter stehen von der Zähringer Straße aus gesehen an dem Eingang mit den Fahrradparkplätzen. Die Behälter stehen vor den Abstellbügeln, sie sind nicht abschließbar, der Bereich ist frei zugänglich, und zwar nicht nur von Zugehörigen der Schule, sondern auch von Passanten.
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Die Probleme ergeben sich daraus, dass die Deckel der Restmüllbehälter oftmals geöffnet sind, was im Sommer zu Geruchsbildung führt. „Manchmal sind die Restmülltonnen auch nur teilweise offen, weil Tüten eingeklemmt sind. Auch dann riecht es“, meint Waibel. Hinzu kommt, dass einer der Container nach dem Leeren gegen die Wand gerammt wird, sodass diese bereits Kratzer aufweist, die sich zu Schäden entwickeln könnten.
Ratten vom Müll angezogen
Dass man die Container nicht abschließen kann, zieht auch Ratten an. Vor der Sanierung standen die Tonnen teils weiter hinten im Hof, teils im Anbau, das sei besser gewesen. „Ich habe die Wohnung seit 1996, der Zustand belastet mich sehr“, so Waibel. Ebenfalls nebenan befindet sich die Zähringer Apotheke. „Wir sind indirekt betroffen. Man hat uns bei den Planungen des Schulhofs vergessen, man ist nicht auf die Idee gekommen, uns miteinzubeziehen“, sagt Hannelore Weiland-Volz, Apothekerin.
Beim gemeinsamen Gang über den Schulhof zeigen die Betroffenen drei alternative Orte für die Behälter. Früher fuhr das Müllauto in den Schulhof ein, dies ist nun aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich. „Trotzdem könnten die Müllcontainer ruhig drei bis vier Meter weiter hinten stehen und mit den Fahrradständern getauscht werden“, meint Waibel.
Außer dem Radparkplatz gibt es noch zwei Flächen direkt am Schulgebäude, eine davon am linken Eingang. „Wir hatten ein ausgezeichnetes Verhältnis zur Schule. Aber man hätte uns zur Planung des Außenbereichs einladen können, dann hätten wir unsere Einwände im Vorfeld äußern können“, fügt Weiland-Volz hinzu.
Offenes Ohr für das Anliegen
Ein offenes Ohr für das Anliegen von Waibel und Weiland-Volz hat Stadträtin Marianne Seitz, die den Kontakt zu Peter Doberass, dem Geschäftsführer des Bauherren BBS, hergestellt hat. Dieser sei ein „Hoffnungsträger“. Auf die Fragen der Redaktion kam eine ausführliche Mail: Da das Müllauto nicht mehr einfahren darf, „müssen die Müllcontainer in der Nähe der Straße aufgestellt werden“, so Doberass.
Ein weiteres Verlegen in den Schulhof hinein sei aufgrund größerer Wegelängen nicht möglich. Die linke Einfahrt ist den PKW-Fahrern vorbehalten, die Parkplätze sind in Seckenheim allgemein knapp und dürfen nicht noch weiter reduziert werden. Bleibt nur noch die rechte Einfahrt, an der Grundstücksgrenze des betroffenen Hauses. Die beiden Flächen, die die Anwohnerinnen vorgeschlagen hatten, scheiden aus wegen „erforderlicher Aufstellflächen für die Feuerwehr“.
Als Kompromiss konnte Doberass den „wöchentlichen Rhythmus“ statt den zweiwöchigen zum Entleeren der Tonnen anbieten. Weiterhin wurde das Reinigungspersonal angewiesen, danach zu schauen, dass die Deckel geschlossen bleiben. Der Schulhof wird nach der Schulzeit abgeschlossen, sodass Passanten die Tonnen nicht nutzen, außerdem soll der Standort der Container noch ein eigenes Zugangstor erhalten. Ob diese Maßnahmen reichen? Martina Waibel hat ihre Zweifel.
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