Mannheim. Zu den Traditionen der Friedensbewegung gehört, am Osterwochenende für Frieden auf die Straße zu gehen. Ein Grund, der in diesem Jahr so drängend wie lange nicht mehr scheint - schließlich sind bei Kriegen gegen die Ukraine und im Nahen Osten baldige politische Lösungen kaum in Sicht. Auch im Jemen, in Syrien und an vielen weiteren Orten gibt es bewaffnete Konflikte.
Ostermarsch in Mannheim: Friedensbündnis fordert "Abrüstung statt Aufrüstung"
Auch deshalb rufen in Mannheim mehrere Gruppen am Samstag zum Ostermarsch auf. Auch in Anspielung auf Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), laut dem Deutschland „kriegstüchtig“ werden muss, fordert das Friedensbündnis unter dem Motto „Abrüstung statt Aufrüstung - Friedensfähig statt kriegstüchtig“ vor allem diplomatische Lösungen für die Konflikte in aller Welt.
So läuft der Ostermarsch 2024 in Mannheim
Die Veranstalter - unter anderem das Friedensbündnis, die Nahostgruppe, die Naturfreunde oder die Deutsche Friedensgesellschaft - wollen etwa, dass Russland „den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine“ beendet. Dazu würden aber weder Waffenlieferungen an die Ukraine noch Sanktionen gegen Russland beitragen, heißt es in der Ankündigung. Auch in Gaza solle es einen „allseitigen sofortigen Waffenstillstand“ geben. Zwar sei der „brutale Überfall der Hamas“ am 7. Oktober „durch nichts zu rechtfertigen“. Das gelte aber auch „für die brutale Vorgehensweise der israelischen Armee gegen die palästinensische Bevölkerung“. Die Veranstalter erkennen das Existenzrechts Israel genauso an wie das Recht der Palästinenser auf einen eigenen Staat.
Der Ostermarsch beginnt am Samstag um 13 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Alten Meßplatz. Der anschließende Demonstrationszug führt über die Kurpfalzbrücke in die Breite Straße. Nach einer Kundgebung auf dem Paradeplatz folgt die Abschlusskundgebung auf den Kapuzinerplanken, die gegen 15.30 Uhr enden soll.
Nationalfahnen und Symbole von Organisationen „unerwünscht“
Ähnlich wie bei anderen Veranstaltungen in den vergangenen Wochen von anderen Initiativen sind laut den Organisatoren am Samstag während der Veranstaltung „Flaggen und Symbole von kriegsführenden Organisationen“ und „jegliche Kriegsverherrlichungen und Aufrufe sowie Zwischenrufe“ sowie Nationalflaggen „unerwünscht“.
Am Ostermontag, 1. April, 14 Uhr gibt es zudem eine Kundgebung vor den Coleman Barracks, um für eine zivile Nutzung des Geländes zu demonstrieren.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Alte und neue Wahrheiten bei Ostermärschen bedenken