Mannheim. Wie könnte das Neckarvorland Nord aussehen, was wüschen sich die Anwohnenden aus der Neckarstadt-West, die diesen Abschnitt wohl am meisten besuchen, und was ist realistisch, was wegen Hürden im Bzeug auf Hochwasser und Naturschutz einfach nicht machbar?
Schon 2015 hat die MWSP eine Bürgerbeteiligung dazu durchgeführt. 2022 hat dann der zuständige Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung auf der Basis dieser Grundlage ein Beteiligungsverfahren erstellt. Im vergangenen September hatten die Planer bei einer Bürgerexkursion direkt am Neckar und dem Beteiligungsportal der Stadt allen Interessierten den aktuellen Stand der Dinge aufgezeigt. Sowohl bei der Exkursion als auch online konnten Anregungen, Hinweise und Ideen geäußert werden.
Für die geplante Vertiefungsphase der Beteiligung sind spezielle Themen für entsprechende Bereiche auf dem Neckarvorland vorgesehen. So will die Stadtplanung gemeinsam mit Interessensvereinigungen oder mit Expertenwissen die Entwürfe weiter entwickeln. Zum Ende der Planungsphase Entwurf sollen alle Ergebnisse aus der Beteiligung noch mal präsentiert werden.
Wenige WCs, dafür mobiles Gastro-Angebot
Tatsächlich sind die Wünsche der Bürger vielseitig, reichen die Vorschläge vom Foodtruck, Biergarten oder anderen gastronomischen Angeboten über Ruhezonen, gute Fuß- und Radwege bis hin zu öffentlichen WC-Anlagen, egal, ob aufstellbar oder dauerhaft.
Aber zumindest diesem Wunsch erteilen die Skizzenschreiber in ihrem Entwurf eine Absage wegen häufiger Überschwemmungen: Demnach seien dauerhafte gastronomische Einrichtungen sowie WC-Anlagen dort „nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand realisierbar und werden deshalb in diesem Format nicht weiter in der Planung berücksichtigt“.
Allerdings seien Standorte für temporäre, kleinere Gastronomieangebote möglich. Der Bedarf an öffentlichen WC-Anlagen wird lauf Stadt mit dem möglichen Kiosk an der Alphornstraße und der Neugestaltung des Alten Meßplatzes abgedeckt. Auch deshalb seien weitere Standorte im Neckarvorland verworfen worden.
Worüber sich die Mannheimer und Mannheimerinnen ebenfalls freuen würden, sind Angebote wie Urban Gardening, Grillstationen, Veranstaltungsbühnen oder ein Kreativzentrum. Außerdem schlagen einige auch einen Anwohnerschutz mit Blick auf Grillrauch oder Lärmbelästigung vor, halten Schatten und Sonnenschutz für wichtig. Manche wünschen sich zudem einen gesonderten Hundebereich.
Warum das Neckarvorland nachts nicht ausgeleuchtet wird
Auf diese Wünsche sind die Planer in ihrer ersten Entwurfsskizze eingegangen: Bei den Verträglichkeitsprüfungen soll vor allem der Anwohnerschutz vor Rauch- und Lärmbelästigung maßgebend sein. Bäume zur Beschattung, Bänke zum Ausruhen, Abfallbehälter für die Sauberkeit sowie Hundekotbeutelspender sind bereits in die Planung integriert. Eine Zaunanlage etwa für den Hundebereich stehe allerdings dem Überflutungsschutz im Weg.
In Bezug auf die neuen Wege und bereits versiegelten Flächen, wollen die Stadtplaner und -planerinnen sämtliche, zukünftig versiegelten Flächen bis zum Abschluss der Entwurfsplanung so optimieren, dass sich der Anteil der versiegelten Flächen im Vergleich zum heutigen Bestand nicht erhöht.
Dass künftig das Neckarvorland nachts ausgeleuchtet wird, kommt für die Stadt aber nicht infrage. Die Verantwortlichen kommen vielmehr zu dem Fazit: Eine Ausleuchtung steht den Vorgaben des Landschaftsschutzes im Neckarvorland entgegen. Feste Lichter seien mit Blick auf das Neckarhochwasser sehr aufwendig zu gestalten. Zudem erwarten die Planer nachts Störungen durch nachtaktive Mitmenschen.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Mehr Auftrieb fürs Neckarufer bitte