Mannheim. Der Neubau von sogenannten Sozialwohnungen vor allem auf Franklin, die Sanierung von Gebäuden auf der Schönau, die Stadtteilentwicklung im Jungbusch und in der Neckarstadt-West – das waren die zentralen Projekte der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GBG im vergangenen Jahr. Geschäftsführer Karl-Heinz Frings spricht bei der Vorstellung des Unternehmensberichts für 2020 von einem „sehr erfolgreichen Geschäftsjahr“. Dabei kündigt er auch an, dass die GBG ihren Wohnungsbestand in den nächsten Jahren vergrößern will – von aktuell rund 19 200 auf um die 20 000. „Der Fokus liegt dabei auf bezahlbarem Wohnen“, sagt Frings.
In Zahlen liest sich das Jahr 2020 vereinfacht gesagt so: 61 Millionen Euro flossen in Neubauten, 74 Millionen in die Sanierung des Bestands, weitere elf Millionen Euro in den Kauf von Häusern und Grundstücken. Ein Überblick:
Neubauten
Im Stadtteil Franklin entstanden rund 200 nach dem Landeswohnraumgesetz geförderte Wohnungen, umgangssprachlich meist Sozialwohnungen genannt. Wer dort einziehen will, braucht einen Wohnberechtigungsschein, der an bestimmte Gehaltsgrenzen gekoppelt ist. Es sind die ersten neuen Sozialwohnungen der GBG seit langem. „Wir können hier Mieten von 7,50 Euro anbieten“, so Frings. Weitere geförderte Wohnungen entstehen derzeit auf der Schönau, im Jungbusch und auf dem Waldhof. Hier wurden die maroden Laubenganghäuser am Freien Weg abgerissen, in neuen Gebäuden entstehen 147 Wohnungen.
Sanierungen
In Sachen Sanierung gab es vor allem umfangreiche Arbeiten in den GBG-Häusern im Nordwesten der Schönau. Über die Hälfte des GBG-Bestands stamme aus den 1950er und 1960er Jahren – diese Häuser gelte es, auf den neusten Stand zu bringen, sagt Frings. Dabei gehe es um die Schaffung von Barrierefreiheit für ältere Mieterinnen und Mieter, aber auch um die energetische Sanierung. Die GBG prüft laut Frings generell bei allen Gebäuden, ob die Installation von Photovoltaikanlagen möglich und wirtschaftlich ist. Wenn ja, können Mieter diesen Strom direkt nutzen – sein Preis liege 15 Prozent unter dem normalen Strompreis, so der Geschäftsführer. Entsprechende Anlagen gibt es bereits auf GBG-Gebäuden auf Spinelli, Franklin und auf der Schönau. Mit Blick auf die Sanierungen in Schönau-Nordwest betont Frings, man könne trotz der Modernisierung durch das Förderprogramm „Soziale Stadt“ die Mieten günstig halten: 6,50 Euro pro Quadratmeter.
Das Unternehmen
- Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GBG besitzt mehr als 19 200 Wohnungen. Die durchschnittliche Miete lag laut Unternehmen im vergangenen Jahr bei 6,78 Euro und damit deutlich unter dem Durchschnitt des Mannheimer Mietspiegels (8,37 Euro).
- Zur Unternehmensgruppe gehören die für die Entwicklung der früheren Militärflächen zuständige MWSP, die BBS (Schul- und Kita-Bau) und die ServiceHaus Service GmbH. (Dienstleistungen rund ums Wohnen).
Stadtteilentwicklung
Im Jungbusch, den angrenzenden Innenstadt-Quadraten sowie in der Neckarstadt-West hat die GBG seit 2018 insgesamt 19 Häuser mit mehr als 100 Wohneinheiten gekauft. Der Geschäftsführer betont, dass es dabei auch um Stadtteilentwicklung gehe. So würden etwa in der Mittelstraße noch in diesem Jahr ein Vor-Ort-Büro der GBG und eine Filiale des integrativen Supermarkts Markthaus eröffnet. Im Jungbusch sei ein Neubau in der Hafenstraße 66 nahezu fertig, in der Beilstraße 15 habe man ein Haus an einem zentralen Stadtteil-Platz gekauft. Frings betont, dass sein Unternehmen auch weiterhin Gebäude in diesen Stadtteilen kaufen will. Die hohen Preise allerdings, die für die Häuser bisweilen aufgerufen würden, setzten manchmal Grenzen. Als Geschäftsführer einer GmbH müsse er wirtschaftlich handeln, gleichzeitig wolle man den Kauf aber natürlich nicht über eine Erhöhung der Mieten finanzieren. Gerade in der Neckarstadt-West hatten manche zuletzt immer wieder ein noch stärkeres Engagement der GBG gefordert. In dem Stadtteil hat die private Thor-Gruppe um Marcel Hauptenbuchner in der Vergangenheit knapp 50 Häuser gekauft und nach Sanierungen in vielen Fällen die Mieten erhöht.
Schulen und weitere Projekte
Für die Stadt hat die GBG in den vergangenen zweieinhalb Jahren das neue Technische Rathaus im Glückstein-Quartier errichtet. Die für Bau und Sanierung von Schulen zuständige GBG-Tochter BBS arbeitet nicht nur das mehr als 120 Millionen Euro umfassende Schulsanierungspaket ab, sondern ist auch mit dem Digitalausbau der Schulen beschäftigt. Heißt: Datenleitungen in den Gebäuden legen, damit alle Klassenzimmer mit den entsprechenden Anschlüssen sowie mit W-LAN ausgestattet sind.
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