Mannheim. Dass das neunjährige Gymnasium (G9) flächendeckend wiedereingeführt wird, kann inzwischen als sicher gelten. Dafür hat ein äußerst erfolgreicher Volksantrag der Elterninitiative „G9 jetzt!“ mit fast 107 000 statt der erforderlichen 39 000 Unterschriften ebenso gesorgt wie das positive Votum eines vom Land eingesetzten „Bürgerforums“. Spannende Fragen sind aber: Wie genau wird G9 künftig umgesetzt – und vor allem: ab wann?
Im Interview mit dem „Mannheimer Morgen“ Ende Januar hatte sich Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) noch nicht festgelegt. Sie sagte: „Wir sind am Anfang der Gespräche“, aber G9 komme „sicher nicht zum nächsten Schuljahr“. Am vergangenen Freitag wurde Schopper ein wenig konkreter. Sie sagte der „Heilbronner Stimme“ und dem „Südkurier“: „Wenn es nach mir geht, wäre zum Schuljahr 2025/26 der richtige Zeitpunkt, dass dann wieder G9 eingeführt wird.“
Treffen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann zur Umsetzung von G9
Was wann wie umgesetzt wird, unter anderem damit beschäftigen sich an diesem Freitag Vertreter von Grünen, CDU, SPD und FDP bei einem Treffen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Er hat zu Gesprächen eingeladen mit dem Ziel, für das Land eine „Bildungsallianz“ zu schmieden und sich auf grundlegende Schulstrukturen zu einigen.
G9 ist dabei allerdings nur eines von mehreren Themen. Ganz konkret mit dem neunjährigen Gymnasium – beziehungsweise dem Volksantrag-Gesetzentwurf der Elterninitiative – beschäftigen muss sich dagegen der Landtag. Dabei wird es auch um die Frage gehen, ob die Wiedereinführung von G9 in diesem oder im nächsten Jahr starten kann.
Die Initiative „G9 jetzt!“ freut sich nach eigener Aussage zwar darüber, dass Ministerin Schopper das Schuljahr 2025/26 als Startdatum für eine Rückkehr zu G9 genannt hat. Aber „nicht wenige Gymnasialleiter würden sich den sehnlichst erwarteten Umstieg schon zum kommenden Schuljahr 2024/25 zutrauen“, betont die Initiative. Das gilt zum Beispiel auch für den geschäftsführenden Leiter der Mannheimer Gymnasien, Roland Haaß, wie er dem „MM“ vor wenigen Wochen bestätigte.
Start mit neuen fünften Klassen
Und so sehen es auch Silke Herr, Leiterin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, und ihr Stellvertreter Holger Steffan. Das hoben sie am Montag bei einem Informationsbesuch des Mannheimer SPD-Landtagsabgeordneten Stefan Fulst-Blei auf der Vogelstang hervor. Allerdings komme es auf die Rahmenbedingungen an. Wenn die Rückkehr zu G9 in diesem Herbst zunächst mit den neuen fünften Klassen starten würde, „halte ich die Umstellung für unproblematisch“, sagte Silke Herr.
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Auch eine zeitgleiche Rückkehr der sechsten Klassen „sollte funktionieren“. Die Elterninitiative möchte allerdings gerne, dass alle Schüler sich von der sechsten bis zur zehnten Klasse auf einen Schlag für das acht- oder neunjährige Gymnasium entscheiden können. „Das halte ich für sportlich“, zeigte sich Holger Steffan skeptisch. Herr und Steffan wünschen sich, dass alle Rahmenbedingungen spätestens bis Juni geklärt sind. Wäre das der Fall, sei eine Rückkehr zu G9, beginnend mit der Klasse 5 und eventuell 6, möglich.
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