Büroturm

Mannheimer Collini Center: Abriss rückt näher

Von 
Anke Philipp
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Das Collini Center mit dem hohen Wohnturm und dem eingerüsteten Büroturm, der abgerissen wird. © Bernhard Zinke

Mannheim. Wann verschwindet endlich der hässliche, seit 2012 eingerüstete Büroturm des Collini Centers nachdem das Technische Rathaus auf den Lindenhof umgezogen ist? Diese Frage beschäftigt vor allem Anrainer in Ost- und Innenstadt. Seit neun Jahren markiert die verfallende Bauruine am Neckar einen Schandfleck im Stadtbild. Nun ist immerhin der Abrissantrag gestellt. Der Eigentümer, die Deutsche Wohnwerte GmbH & Co. KG, erarbeitet erste Konzepte für das Verfahren.

Denn so einfach wird es nämlich mit dem Abriss nicht werden - zumal noch nicht alle Mitarbeitenden der Stadt ihren neuen Arbeitsplatz im Glücksteinquartier bezogen haben. Wie berichtet, will die Deutsche Wohnwerte auf dem Gelände vier neue Gebäude rund um den 32-geschossigen Collini-Wohnturm (der in privater Hand ist) errichten. Der Büroturm wurde zwar bereits von der Stadt an die Deutsche Wohnwerte verkauft - „der Besitzübergang allerdings ist noch nicht erfolgt“, heißt es auf Anfrage der Redaktion aus dem Rathaus. Voraussichtlich bis Ende des Jahres werde das Gebäude noch von einigen städtischen Fachbereichen genutzt. „Erst wenn das Gebäude vollständig geräumt ist, wird es übergeben“, so die Auskunft.

Das Collini Center

  • Das Collini Center besteht aus zwei getrennten Teilen, dem Wohnturm und dem Bürohaus mit Galerie und Technischem Rathaus.
  • Büroturm und die benachbarte Galerie gehören der Stadt, der Wohnturm ist in privatem Eigentum und war nicht Bestandteil des Wettbewerbsverfahrens.
  • Zur Teilnahme an dem Wettbewerb für die „Nachnutzung Collini Center“ wurden sieben Investoren-Architekten-Teams eingeladen, drei wurden von einem Fachgremium vorausgewählt. Der Siegerentwurf wurde im Februar 2020 vorgestellt.
  • Zwei Wohn- und zwei Bürotürme sollen den Bürobau am südlichen Neckarufer ersetzen, in dem noch das Technische Rathaus untergebracht ist. Das höchste Gebäude in dem Ensemble bleibt der bestehende Wohnturm.
  • Gebaut wurde der Komplex ab 1972. Er war Teil der Planungen für die Stadterneuerung zur Bundesgartenschau 1975. aph

Nach Gesprächen zwischen Eigentümer und der Baurechtsbehörde der Stadt ist zudem klar, dass eine Sprengung aufgrund der umliegenden Bebauungsdichte nicht infrage kommt. Auch reichen große Bagger nur bis in eine Höhe von 30 Metern - das Collini Center umfasst jedoch mehr als 50 Höhenmeter. Die oberen Geschosse müssen wohl Stück für Stück abgetragen werden. Wie genau alles erfolgen kann, und wie lange der Abriss dauern wird, das steht noch nicht fest.

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Derzeit überlegt der Fachbereich Bau- und Immobilienmanagement der Stadt, wie die Möbel verwertet werden können. Gut Erhaltenes soll nicht automatisch in den Abfall wandern, sondern in anderen kommunalen Einrichtungen unterkommen. Darüber hinaus können Mitarbeitende Schreibtische & Co erwerben. „Alles, was schließlich nicht weitergegeben werden kann und übrig bleibt, wird sortiert der Entsorgung zugeführt“, berichtet Rathaus-Sprecherin Corinna Hiss.

Darüber hinaus werden laut Stadt das städtebauliche Konzept konkretisiert und der Bebauungsplan für das gesamte Collini-Areal aufgestellt. Einen verlässlichen Zeitplan oder Details möchte man aber noch nicht nennen. Wo genau die neuen Gebäude stehen, wie hoch sie sein werden und welche Nutzung sie haben - all das sei Teil der städtebaulichen Entwurfsplanung, die aufbauend auf dem Wettbewerbsergebnis von 2020 derzeit vom Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung erarbeitet und mit der Deutsche Wohnwerte abgestimmt werde.

Auch wird die Neuordnung des Cahn-Garnier-Ufers vorbereitet. Hier ist seit Jahren geplant, die Innenstadt besser an den Neckar anzubinden, indem der Autoverkehr ausschließlich über die Hans-Böckler-Straße an den Friedrichsring angebunden wird. Mit dem Straßenrückbau soll der Hans-Böckler-Platz als Park- und Grünanlage und das Neckarufer zu einem attraktiven und hochwertigen Ufer- und Freizeitbereich aufgewertet werden. Dafür machen sich Bürger und Bezirksbeirat ebenfalls schon seit Jahren stark.

Die Umgestaltung im Detail sei nun Aufgabe eines verkehrsplanerischen und freiraumplanerischen Wettbewerbs, so die Stadt. Laut deren Zeitplan wird der Wettbewerb voraussichtlich im 4. Quartal gestartet. Die Preisgerichtssitzung ist für das Ende des 1. Quartals 2022 vorgesehen. „Zurzeit werden die Auslobungsunterlagen erarbeitet und mit allen beteiligten städtischen Akteuren sowie der rnv die Möglichkeiten und die weiteren Schritte besprochen“, heißt es aus dem Rathaus.

Redaktion Mitglied der Lokalredation, seit 1991 zuständig für den Bereich Mannheim-Mitte mit den Stadtteilen Innenstadt, Jungbusch, Neckarstadt-West und-Ost, Schwetzingerstadt, Oststadt, Neuostheim und Neuhermsheim.

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