Umwelt - Nach der Grundreinigung der Planken will die Stadt auch im Hinblick auf die Buga „einen guten Eindruck hinterlassen“

Mannheim will sich rausputzen - und startet Sauberkeitsoffensive

Von 
Kai Plösser
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Die Planken sind erst der Anfang: Mit verschiedenen Maßnahmen soll die Stadt in Zukunft sauberer gehalten werden. © Kai Plösser

Mannheim. Die Mannheimer Planken zeigen sich nach der Grundreinigung wieder von ihrer besten Seite – und das bereits zwei Tage früher als geplant. „Das Ergebnis ist toll. Die Planken glänzen wieder“, sagt Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) bei einem Pressetermin, bevor sie schließlich selbst noch mal Hand anlegt und den Dreck am Plankenkopf wegspült, den die Reinigungsmaschine vorher aufgewirbelt hatte. Mit der Grundreinigung der Planken ist der Startschuss zu einer Sauberkeitsoffensive gefallen, die die Stadt einleiten möchte. Mit verschiedenen Maßnahmen soll so die Innenstadt attraktiver werden. Ein kleiner, aber wichtiger Teil des Vorhabens sei mit der Beendigung der Planken-Reinigung umgesetzt worden, so Pretzell.

Doch das war erst der Anfang, wie die Bürgermeisterin verrät. Denn die Stadt will sich auch im Hinblick auf die Bundesgartenschau 2023, die als touristischer Besuchermagnet dienen soll, herausputzen. „Die Stadt soll einen guten Eindruck hinterlassen“, betont Pretzell.

Zahlen zur Stadtreinigung

  • Nach Angaben der Verwaltung ist die Stadtreinigung zuständig für: 770 Kilometer Straße, 290 Kilometer Radwege, 84 000 Quadratmeter Fußgängerzone, 779 Haltestellen, 150 Unter-/Überführungen/Treppen, 50 Kilometer Bundes- und Landesstraße, 4 200 Papierkörbe, 280 Spielplätze und 160 Grün-/Freizeitflächen
  • Es gibt 40 Aufenthaltsorte, die verstärkt sauber gemacht werden. Dazu zählen unter anderem die Planken, der Lindenhofplatz oder der Neumarkt.
  • Pro Jahr fallen durchschnittlich 5 200 Tonnen Straßenkehricht an. 

 

Zunächst wurden dafür in den vergangenen zwei Wochen bei der Grundreinigung der Planken die hellen Pflastersteine gesäubert. Hierbei wurde der Dreck – wie Zigarettenstummel, Kaugummireste sowie ölhaltige Flecken – mit einer speziellen Hochdruckreinigungsmaschine entfernt. 62 000 Euro plus Mehrwertsteuer und weiteren anfallenden Kosten wie beispielsweise für das genutzte Wasser war dies der Stadt wert, erklärt Werner Knon, Abteilungsleiter der Stadtreinigung. Es stehen aber noch Nachverfugungen an, für die weitere Kosten anfallen.

Kippen sollen verwertet werden

Nach dem ersten Schritt der Sauberkeitsoffensive sollen in der Breiten Straße zudem etwa 80 Auflagen von Sitzbänken ausgetauscht werden, die leichter gereinigt werden können. Dies soll bis Mitte 2023 abgeschlossen sein. Kostenpunkt laut Informationsvorlage der Stadt: mehr als 41 000 Euro. Zudem will die Stadt der Gastronomie gezielter auf die Finger schauen. Der Einsatz von Nachweislisten, um Verstöße gegen Reinigungsauflagen der Außenflächen besser sanktionieren zu können, werde geprüft, heißt es in der Vorlage. Zusätzlich sollen in der Innenstadt die Reinigungszeiten am Abend und am Wochenende erweitert werden. Hierfür sei bei der Stadtreinigung jedoch eine „Anpassung der Ressourcen“ notwendig. Gespräche dazu liefen, heißt es seitens der Stadt weiter.

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Ein „besonderes Augenmerk“, so Pretzell, solle auf Zigaretten liegen, die nun getrennt vom restlichen Müll gesammelt und danach verwertet werden sollen. Im Rahmen eines geimeinsamen Pilotprojekts mit der Klimaschutzagentur sollen dafür zunächst fünf Behälter an Haltestellen des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) aufgestellt werden. Zudem nahm die Klimaschutzagentur Kontakt zu Schülern des Ludwig-Frank-Gymnasiums auf, die im April mit einem ähnlichen Projekt beim Landeswettbewerb „Jugend forscht“ einen Preis gewonnen haben.

Versuch mit Pizzakarton-Ablagen

Auch will die Stadt verstärkt gegen Abfall durch Fast-Food-Verpackungen und To-Go-Angebote vorgehen. So soll im Rahmen der Klimaschutzagentur-Kampagne „Tschüss Einweg! Hallo Mehrweg!“ der Versuch einer Pizzakarton-Ablage durchgeführt werden. Aufgrund der Größe der Pizzakartons passen diese nicht in die Abfalleimer. Hierzu sollen Extra-Sammelbehälter aufgestellt werden, was zunächst an der Hafenpromenade im Jungbusch der Fall sein wird.

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Mittels des 2020 eingeführten City-Inspektors und des Einsatzes von uniformierten und zivilen Streifen des Ordnungsdienstes sollen Müllsünder verstärkt aufgespürt und Verschmutzungen geahndet werden. Auch gegen unerlaubt in Fußgängerzonen fahrende oder parkende Fahrzeuge, die die Stadtreinigung behindern, will man vermehrt vorgehen. Zudem wird an einem Konzept zum Einsatz von Mülldetektiven gearbeitet. Wie weit die Maßnahmen aus der Vorlage vom Februar jeweils fortgeschritten sind, dazu konnte die Stadt am Donnerstag keine Angaben machen.

Mannheim ist in einem guten Zustand“, findet Pretzell. Damit das so bleibe und das Projekt „saubere Stadt“ erfolgreich sei, müssten nun Kräfte gebündelt werden. Das sieht auch Swen Rubel, Geschäftsführer des Handelsverbands Nordbaden, so. Sowohl Gewerbe als auch Stadt und Kundschaft sieht er in der Verantwortung. Denn „die Innenstadt ist das Wohnzimmer unserer Stadt“, sagt er. Somit müssten alle gemeinsam an der Sauberkeit arbeiten.

Redaktion

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