Cleanup-Challenge

Mannheim vs. Ludwigshafen: Wer sammelt mehr Müll?

Mannheim gegen Ludwigshafen, heißt es bei einer Säuberungsaktion am 13. April. Bei der Cleanup-Challenge sind auch die Adler und die Eulen mit dabei. Was sich die Organisatoren von dem Wettbewerb erhoffen

Von 
Kai Plösser
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Freuen sich auf den Wettkampf: Julia Ost (v.l.), Finn-Lukas Leun (beide Eulen), Organisator Uwe Franken, Claudia Föllinger und Youri Ziffzer (beide Adler). © Kai Plösser

Mannheim/Ludwigshafen. In der ewigen Rivalität zwischen Mannheim und Ludwigshafen wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Initiative RhineCleanUp veranstaltet am Samstag, 13. April, einen Säuberungswettstreit zwischen den beiden Städten am Rhein. Sogar sportartenübergreifend wird das Duell ausgetragen: So treffen die Eishockeyspieler der Adler Mannheim auf die Handballer der Friesenheimer Eulen. Beide Vereine unterstützen die Aktion und hoffen, bei dem von Surfrider und RhineCleanUp-Koordinator Uwe Franken organisierten Wettstreit möglichst viele Menschen motivieren zu können.

Mit Zangen und Müllsäcken bewaffnet sollen sie dem Abfall den Kampf ansagen. „Man muss sich immer neue Ideen ausdenken, um Umweltschutz in der Bevölkerung hochzuhalten“, sagt Franken am Donnerstag an der Mannheimer Rheinpromenade. Der Gedanke einer Cleanup-Challenge sei schon länger in seinem Kopf gewesen. Nun hat er es in die Realität umgesetzt. Und was liege beim Wettkampf-Gedanken näher, als sich zwei große Sportvereine als Kooperationspartner mit ins Boot zu holen?

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Sowohl bei den Adlern als auch bei den Eulen ist Franken mit der Idee auf offene Ohren gestoßen. Anfangs habe er sich gefragt, ob das überhaupt machbar sei. Haben die professionellen Vereine überhaupt Zeit für so etwas? Die Antwort von den Eulen kam prompt. Geschäftsführerin Lisa Hessler habe bereits beim ersten Kontakt zugesagt und einen Termin vereinbart. „Bei den Adlern lief es ähnlich cool“, sagt Franken. Kurz nach dem Telefonat sei der Daumen nach einer Besprechung innerhalb des Eishockeyvereins nach oben gegangen. „Mega“, findet Franken das und ist dankbar für die Unterstützung. „Es zeigt, dass das Thema hoch im Kurs steht.“

Nachhaltigkeit spielt bei den Adlern Mannheim eine große Rolle

Frankens Enthusiasmus habe sich der Club nicht entziehen können, sagt Claudia Föllinger, die zuständig ist für das Thema Nachhaltigkeit bei den Adlern und der SAP Arena. Es sei klar gewesen: „Wir wollen und müssen da mitmachen.“ Auch der ehemalige Profispieler Youri Ziffzer, der als Referent in der Geschäftsleitung tätig ist, zeigt sich begeistert von der Aktion. „Früher war das Motto: Halte dein Tor sauber. Jetzt ist es halt das Motto: Halte deine Stadt sauber“, zieht der ehemalige Torhüter einen Vergleich zu seiner Zeit auf dem Eis.

„Sauberkeit ist ein Thema, welches nicht nur in den nächsten zwei Wochen stattfinden soll, sondern über die nächsten Jahre und Jahrzehnte. Es ist etwas, das jeder endgültig mal verinnerlicht haben sollte“, betont Ziffzer. Er selbst habe als Schulkind schon bei einer ähnlichen Aktion mitgemacht: „Ich fand das eine coole Sache.“

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Bei den Adlern spiele das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz wie im gesamten Sport eine immer größere Rolle, erklärt Nachhaltigkeitsmanagerin Föllinger. Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) habe zusammen mit den Vereinen Nachhaltigkeitsziele erarbeitet, die die Clubs erfüllen müssen „Ab der Saison 2024/25 müssen wir die Kriterien erfüllen“, erläutert Föllinger. Die Adler selbst haben darüber hinaus aktuell eine Auswertung des CO2-Fußabdrucks in Arbeit. Anhand des Ergebnisses wollen die Adler schauen, wo sie beim Thema Nachhaltigkeit nachsteuern beziehungsweise sich besser aufstellen müssen. Auch eine eigene Nachhaltigkeitsstrategie sei erstellt worden. „Die wird wahrscheinlich bis September dieses Jahres veröffentlicht“, sagt Föllinger.

Ganz so weit sind die Eulen noch nicht, muss Julia Ost, Nachhaltigkeitsmanagerin bei den Handballern, zugeben. „Wir sind noch in den Startlöchern“, sagt sie. Der Verein bilde sich auf diesem Themenfeld weiter, erste Sachen würden bereits umgesetzt. Besonders bei den Heimspielen in der Eberthalle wollen die Eulen ansetzen, dort vor allem beim Thema Gastro.

Mit anpacken bei der Aktion will auch Finn-Lukas Leun, 21-jähriges Nachwuchstalent bei den Eulen. „Als Spieler ist einem das Thema Nachhaltigkeit bewusst“, sagt er. „Ich hoffe, das Challenge-Format lockt viele Leute an. Ich rufe die Ludwigshafener auf, daran teilzunehmen.“ Das soll natürlich auch für Mannheim gelten. Bei den Eulen werden noch weitere Profi-Spieler dabei sein. Bei den Adlern wird das nach dem Playoff-Aus „fest ins Auge gefasst“, wie Föllinger sagt.

Ob Mannheim oder Ludwigshafen - „Müll ist genug da“

Am 13. April heißt es also: Mannheim gegen Ludwigshafen. Insgesamt rechnet Franken mit rund 500 Kilogramm gesammelten Abfall. „Müll ist genug da“, ist er sich sicher. Los geht es um 14 Uhr. Treffpunkt in Mannheim sind die Rheinterassen im Lindenhof, in Ludwigshafen die Rheinschanzenpromenade auf Höhe Berliner Platz. Gesammelt wird bis 16 Uhr, danach kommen die Teilnehmenden an der Rheinschanze in der Chemiestadt zusammen.

„Es ist endlich mal ein Wettbewerb, bei dem keiner verliert, sondern bei dem jeder nur gewinnen kann“, freut sich der ehemalige Adler-Profi Ziffzer. Preise winken übrigens nicht. „Es geht um Ruhm und Ehre“, sagt Franken. „Der Hauptgewinner ist die Umwelt.“

Redaktion

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