Mannheim. Wo immer der städtische Impfbus dieser Tage parkt, lässt es sich in der Regel gut beobachten: Es gibt durchaus noch eine Nachfrage. So war die Schlange davor beim Heimspiel des SV Waldhof gegen Zwickau eine Dreiviertelstunde vor Anpfiff länger als die vor den Stadiontoren.
Braucht die Stadt für ihre Impfaktionen eines der vom Land bereitgestellten mobilen Teams, muss sie es erst aus Heidelberg anfordern. Dort sind vier stationiert, die aber auch für den Rhein-Neckar-Kreis und Teile des Landkreises Karlsruhe zuständig sind. Würden die nicht ausreichen, wolle das Stuttgarter Sozialministerium nachsteuern, hatte Amtschef Uwe Lahl dem „MM“ angekündigt. Nun sollen die mobilen Teams im Lande von 30 auf bis zu 80 aufgestockt werden. Dazu wurden bereits acht Standorte festgelegt, doch von Heidelberg – und erst recht von Mannheim – ist keine Rede.
Bei den Verantwortlichen stößt das auf Enttäuschung. „Aus unserer Sicht sind weitere Teams nötig, um eine höhere Impfquote zu gewährleisten“, sagt Rathaussprecher Ralf Walther. Es gebe immer noch Menschen, die sich jetzt zur Impfung entschlössen, die niederschwelligen Angebote seien sehr gut ausgelastet. „Wir können uns nicht vorstellen, dass Mannheim in der weiteren Planung nicht berücksichtigt wird.“
Besonders Drittimpfungen gefragt
Auch Walthers Kollege Ralph Adameit vom Landratsamt Rhein-Neckar würde sich zusätzliche Teams wünschen. Entsprechenden Bedarf habe man bereits vergangene Woche in Stuttgart angemeldet.
Ministeriumssprecher Claudia Krüger erklärt, man habe zunächst die Standorte versorgt, die am eiligsten weitere Teams bräuchten. Schon nächste Woche sollten weitere folgen. Auf die Frage, ob vielleicht das von der Stadt auf eigene Kosten bereitgestellte zusätzliche kommunale Impfteam der Grund für die Nicht-Berücksichtigung sei, antwortet Krüger: „Nein, das spielt keine Rolle.“ Und immerhin finanziere man Mannheim den Impfbus. Davon weiß Walther allerdings noch nichts. „Aber wenn das Land nun die Kosten übernimmt, freuen wir uns.“
Wie groß der Bedarf an Impfaktionen nach wie vor ist, kann Adameit mit Zahlen belegen: Demnach haben die in Heidelberg stationierten Landesteams im Oktober insgesamt 85 Ziele angefahren und dort jeweils durchschnittlich 66 Impfungen vorgenommen. Am größten war die Nachfrage nach Drittimpfungen (1816). Es folgen Zweit- (1601)-, Erst- (1468) sowie Einmal-Impfungen mit Johnson & Johnson (747).
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