Je später der Abend, desto schöner unstrittige Tagesordnungspunkte. So dürften nun nach rund 14-stündigen Haushaltsberatungen viele im Gemeinderat beglückt gewesen sein, nach 23 Uhr einige Beschlussvorlagen ohne Wortmeldungen einstimmig durchwinken zu können. Unter anderem wurde die Amtszeit von Paul Hennze als ehrenamtlicher Naturschutzbeauftragter der Stadt - neben Gerhard Rietschel - um weitere fünf Jahre verlängert. Und neu zur Seite gestellt wird den Männern eine Frau, Gabi Parthenschlager. Sie engagiert sich wie Henze bereits beim Mannheimer Naturschutzbund, beide sind im Vorstand.
Parthenschlager ist dort vor allem als Fledermaus-Expertin gefragt. In einer Pressemitteilung der Stadt wird auch auf ihre Feldhamster-Kenntnis verwiesen. Doch weil die putzigen Nager nur selten als Fundtiere gemeldet werden - dafür haben sie zu viele Fressfeinde -, dürfte sie mit ihnen eher wenig zu tun haben.
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Denn Menschen, die etwa Asiatische Hornissen, Igel oder Mauersegler im Garten haben, landen meist bei den ehrenamtlichen Naturschutzbeauftragten. Hennze und Rietschel werden ständig angerufen. Auch um sie entlasten, fordern Tier- und Naturschützer bisher vergeblich eine Wildtierauffangstation. Die LI.PAR.Tie hat beantragt, eine solche auf Spinelli einzurichten. Daran werde sie auch festhalten, so auf Anfrage Fraktionschef Dennis Ulas. „Man darf das nicht einfach alles Ehrenamtlichen überlassen.“
Üppig ausgestattet sind die Naturschutzbeauftragten nicht. Die Stadt zahlt einen Fahrtkostenzuschuss von maximal 1800 Euro pro Jahr, hinzu kommt eine (in der Regel vom Land getragene) Aufwandsentschädigung von jährlich 2400 Euro.
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