Kritik an „Westwind“

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imo/mig
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Die Thor-Gruppe wird nicht nur für den Kauf von Häusern kritisiert. Vorgeworfen wird ihr auch, dass sie zu viel Einfluss auf die Stadtteil-Entwicklung nehme. Dazu hatte sie das Projekt „Westwind“ ins Leben gerufen, das sich mit Verkehrsberuhigung, Kulturangeboten oder Aufwertung der S-Bahn-Station beschäftigt. Kritiker sagen, der Thor-Gruppe gehe es nur um ihr eigenes Interesse – ein besseres Umfeld steigere auch den Wert der Immobilien. Marcel Hauptenbuchner bestreitet nicht, dass dies seinen Häusern „sicher nicht schadet“. Ihm gehe es aber auch darum, eine bessere Infrastruktur aufzubauen.

Dazu gehört der geplante Kiosk in der Dammstraße, der ein kleines Gastro-Angebot für die Neckarwiese bieten soll. Auch hier sehen Kritiker eine Privilegierung der Thor-Gruppe, weil es keine Ausschreibung gegeben habe. Die ist nach Angaben der Stadtverwaltung aber gar nicht nötig, weil es lediglich ums Verpachten eines Grundstücks gehe. Zur Realisierung des Kiosks habe man mit fünf Interessenten gesprochen. Die Thor-Gruppe habe den Zuschlag bekommen, weil die anderen abgesagt hätten oder der Kiosk nur mit Verzögerungen gekommen wäre. Geplante Eröffnung: Frühjahr 2022.

Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf den sogenannten Aufbaufonds, den die Stadt für die Neckarstadt-West eingerichtet hat. Der Vorwurf: Die Thor-Gruppe zahle hier zu wenig ein. Die Stadt erklärt, dass Zahlungen an den Fonds freiwillig seien. Zwischen 500 und 2000 Euro jährlich steuerten diejenigen bei, die ein Haus im Stadtteil gekauft hätten. Die Thor-Gruppe habe sich verpflichtet, fünf Jahre lang jährlich 30 000 Euro zu zahlen.

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