Sanierung

Klimawandel erfordert Umbau des Mannheimer Victoria-Turms

Mannheims höchstes Bürogebäude ist zwar erst 22 Jahre alt. Dennoch investieren die neuen Besitzer nun rund 35 Millionen Euro in eine Sanierung. Die Gründe: der Klimawandel und die Folgen der Corona-Pandemie

Von 
Martin Geiger
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Der Victoria-Turm am Hauptbahnhof wird saniert. © Gloram Real Estate

Mannheim. Er ist mit seinen 97 Metern das höchste Bürogebäude der Stadt und prägt deren Erscheinungsbild mit: der Victoria-Turm auf der südlichen Seite des Hauptbahnhofs. 2001 ließ ihn die gleichnamige Versicherung bauen. Nun ändert sich – zumindest innen – sein Erscheinungsbild: Die neuen Besitzer investieren rund 35 Millionen Euro, um das Gebäude energetisch zu sanieren und den veränderten Bedürfnissen der Mieter anzupassen.

Zusätzliche Kühlung geplant

„Aufgrund der immer heißer werdenden Sommer reicht die bisherige Klimatisierung nicht mehr aus“, erklärt Tilo-Amatus Kleinerüschkamp von der Gloram Real Estate GmbH. Diese verwaltet die Immobilie für die beiden Unternehmerfamilien aus dem Rhein-Neckar- und Rhein-Main-Gebiet, die den Turm vor zweieinhalb Jahren von der Ergo-Versicherung als Nachfolgerin der Victoria gekauft haben, aber anonym bleiben möchten.

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Darum wird Stockwerk für Stockwerk in den nächsten zwölf Monaten eine zusätzliche Kühlung installiert inklusive einer mechanischen Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Fenster kann man also weiterhin öffnen – muss es aber nicht mehr. „Somit können wir den zukünftigen Mietern ein nachhaltiges, zeitgemäßes Klimatisierungskonzept anbieten“, sagt Kleinerüschkamp. Für ungewöhnlich hält er es nicht, dass das Gebäude nach 22 Jahren energetisch aufgewertet werden muss: „Das ist eher die Norm als die Ausnahme.“

Dieser Umbau ist jedoch nicht das Einzige, was sich in den insgesamt 27 Etagen mit jeweils 750 Quadratmetern ändert: Pro Stockwerk können bei Bedarf künftig zwei der bisher vier notwendigen Trennwände entfallen, die die Büros von den Fluren abgrenzen. Für Kleinerüschkamp ein klarer Vorteil: „Wir sind nun nicht mehr an die Flure gebunden, sondern können die Flächen flexibel bespielen und damit zeitgemäße Mietkonzepte darstellen.“

Trend zu geringerer Fläche

Denn wegen des Homeoffice-Trends wollten viele Unternehmen tendenziell kleinere Flächen mieten. „Diese sollen dann aber auch eine Aufenthalts- und Kommunikationsqualität haben“, erklärt der Immobilienmanager. Und das lasse sich mit den neuen Zuschnitten besser verwirklichen. „Mit der neuen Konfiguration können wir im Bürobereich eine Teeküche als Kommunikationszone einrichten, um Mitarbeiter zusammenzubringen.“

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Das Erdgeschoss könnte künftig ebenfalls als Treffpunkt dienen. Es ist bereits umgestaltet worden und wird bis zum Sommer um ein öffentlich zugängliches Café sowie eine Bankfiliale der LBBW ergänzt. „Damit öffnet sich der Victoria-Turm hin zum Lindenhofplatz“, sagt Kleinerüschkamp.

Apropos LBBW: Wie berichtet, zieht diese ab 2025 von der Augustaanlage in den Victoria-Turm und wird dort sechs Etagen belegen. Sechs andere nutzt die Ergo-Versicherung. Die übrigen sind weitestgehend an diverse Firmen aus der Berater- und Finanzdienstleistungsbranche vermietet. Drei Stockwerke im obersten Drittel des Gebäudes sind Kleinerüschkamp zufolge derzeit noch verfügbar.

Redaktion Reporter für das Ressort "Mannheim".

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