Mannheim. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Wie in den Vorjahren verbuchen Mannheimer Schülerinnen und Schüler beim 59. „Jugend-forscht“-Regionalwettbewerb Nordbaden an der SRH Hochschule Heidelberg mehrere Siege, zweite Plätze und Sonderpreise. Mit Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik gibt es sieben Sparten, in denen in zwei Altersgruppen – „Jugend forscht“ für die Älteren ab 15 Jahren, „Schüler experimentieren“ für die Jüngeren – Preise erzielt werden können. Von 14 möglichen Regionalsiegen gehen fünf nach Mannheim.
Allerdings sind die Nachwuchstüftler aus der Quadratestadt im Wettbewerberfeld auch überdurchschnittlich stark vertreten. Von den insgesamt 46 Gruppen und Einzelstartern stellt Mannheim mit 20 fast die Hälfte. Ausgesprochen fleißig sind mit sieben Projekten auch Schülerinnen und Schüler des Ladenburger Carl-Benz-Gymnasiums. Die meisten Wettbewerbsbeiträge aus Mannheim lieferten mit sieben das Ludwig-Frank-Gymnasium (LFG) und mit fünf das Johanna-Geissmar-Gymnasium (JGG).
Schüler des LFG bei Jugend forscht: Schon im Vorjahr auf Platz Eins
LFG und JGG freuen sich denn ebenso wie das Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium über je einen Sieg bei den Älteren in den Sparten Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik und Technik. Thomas Hergetz, Tom Sprinz und Vit Werner vom LFG arbeiten an ihrem Klimaschutzprojekt bereits sehr lange. Schon im vergangenen Jahr zeichnete die Jury sie für ihre Untersuchung heller Ziegel zur Verminderung der Aufheizung im Sommer mit dem Regionalsieg aus.
Für den aktuellen Wettbewerb bauten sie ihr Projekt aus. Satellitenbilder, mit denen sich Dächer kartieren und die Farbe der Dachziegel bestimmen lassen, seien allerdings rar, berichtet Thomas Hergetz. Die aussagekräftigsten Daten stammten aus Bayern. Nach wie vor ein Problem sei auch, dass weiße Dachziegel, die die Hitzebelastung deutlich verringern könnten, zum Beispiel in Mannheim nicht zulässig seien.
Bereits seit Herbst 2021 arbeitet Konrad Kost (JGG) an einer App – einem kleinen Programm für Smartphones. Entstanden ist inzwischen mit „Wipe“ eine Social-Media-Plattform zum Hochladen und Teilen von Videos – ausgezeichnet mit dem Regionalsieg in Mathematik/Informatik. Der Clou: „Nutzer, die befreundet sind, erkennen, ob sie die gleichen Videos geliked haben“ und können darüber miteinander ins Gespräch kommen. Es gehe um „authentische Freundschaften“, betont Kost. Er möchte sein Programm, das derzeit als Testversion läuft, bald an den Markt bringen.
Tobias Laschefski vom Bach-Gymnasium hat eine Düse entwickelt, die bei einer Rakete den Schubverlust verringern und dadurch die Effizienz steigern soll. Der 18-Jährige, der damit auf den ersten Platz in Technik kam, tüftelt dafür nicht nur in der Werkstatt seines Vaters. Zusätzlich hat er sich im eigenen Garten in Edingen-Neckarhausen „einen kleinen Kohleofen gebaut“. Darin härtet er seine aus Siliciumkarbid mit Hilfe eines 3D-Druckers hergestellten Bauteile. Sie hielten mindestens 1600 Grad Celsius aus, in sauerstoffarmer Umgebung sogar 3000 Grad, berichtet er.
Sparte Technik bei Jugend forscht: Schulgarten automatisch wässern
In der Sparte Technik verbuchen auch die Jüngeren einen Regionalsieg. Jeremy Odenwälder, Marie Rindermann und Arnau Garreta Knauber vom LFG haben den Schulgarten in den Blick genommen. Das Problem, das sie lösen möchten: Auch in den Sommerferien, in denen kaum jemand an der Schule ist, müssen die Pflanzen ausreichend und richtig dosiert bewässert werden.
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„Deshalb kamen wir auf die Idee, ein automatisches Bewässerungssystem zu entwickeln, das die Böden optimal feucht hält, wenn es nicht regnet“, berichten sie. Das Team baute einen Feuchtigkeitssensor, der bei ausreichend Wasser ein Ventil verschließt. Auf der To-do-Liste stehen – wahrscheinlich bis zum nächsten Wettbewerb – Helligkeits- und Temperatursensor.
In Physik untersuchten Cedric und André Ehmann in Messreihen die Eigenschaften verschiedener Kugelketten. Hebt man sie über den Rand eines Behälters, rutschen sie in der Regel nicht einfach nach unten, sondern steigen zunächst in die Höhe – als „Kettenfontäne“. Die beiden wollen „eine möglichst hohe Fontäne erzeugen und möglicherweise einen Weltrekord aufstellen“.
Die SRH Hochschule im Heidelberger Stadtteil Wieblingen ist erstmals Ausrichter des „Wettbewerbs und „stolz darauf, diese Veranstaltung zu unterstützen, die den wissenschaftlichen Nachwuchs fördert.
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