Jazz im Quadrat

Jazz im Quadrat in Mannheim: Swingende Klänge und Genuss

Jazz im Quadrat verzaubert die Kapuzinerplanken in Mannheim mit swingender Musik und kulinarischen Highlights.

Von 
Georg Spindler
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Spielt am Sonntagnachmittag auf den Mannheimer Kapuzinerplanken: Sängerin Fola Dada. © Annette Cardinale

MM. Mannheim steht am verkaufsoffenen Wochenende mit „Jazz im Quadrat“ auf den Kapuzinerplanken ein Wochenende voller Musik, Kulinarik und Kultur bevor. Hier die wichtigsten Informationen zum Musikhighlight am Samstag und Sonntag.

Was ist „Jazz im Quadrat“ auf den Mannheimer Kapuzinerplanken?

Die Kultveranstaltung des „Mannheimer Morgen“ kehrt zurück: „Jazz im Quadrat“ verwandelt die Kapuzinerplanken an diesem Wochenende – bei freiem Eintritt! – in einen großen, stimmungsvollen Open-Air-Musikclub mit viel swingender Musik. Und das gleich zwei Tage lang: Am Samstag, 4. Oktober, von 14 bis 18 Uhr, und am Sonntag, 5. Oktober, von 13 bis 17 Uhr, geht das Musikspektakel über die Bühne. Es findet im Rahmen des Erlebnis-Wochenendes in der Innenstadt in Kooperation mit der Werbegemeinschaft Mannheim City statt.

Jazz im Quadrat

Unter diesem Motto präsentiert der „Mannheimer Morgen“ seit 1889 regionale Jazzstars und internationale Größen . Lokalhelden wie Wolfgang Lauth, Fritz Müntzer, Jochen Brauer, Thomas Siffling und Anke Helfrich traten hier ebenso auf wie Emil Mangelsdorff, Gunter Hampel, Nils Wogram, Rick Margitza oder Samantha Fish.

Am Samstag, 4.Oktober , spielen auf den Kapuzinerplanken in O6 zwei Bands: von 13.30 bis 14.30 Uhr die Jazzband des Carl Benz Gymnasiums Ladenburg unter Leitung von Christian Dobirr und Manuel Jandl, von 14.45 bis 16.15 Uhr Trilogie mit Olaf Schönborn (Saxofon), Vincenzo Carduccio (Akkordeon) und Bertrand Le Guillou (Gitarre).

Am Sonntag, 5. Oktober, treten auf: von 13.30 bis 14.30 Uhr Funkgeræt mit Estelle Dupont (Tenorsaxofon), Mario Lindner (Posaune), Paul Dupont (Bass), Simon Schneider (Schlagzeug), von 14.45 bis 16.15 Uhr Fola Dada (Gesang), Ulf Kleiner (E-Piano), Jean-Philippe Walde (Bass) und Oli Rubow (Schlagzeug).

Der Eintritt zu den Auftritten ist frei . gespi

Fans wissen, was das heißt: Die Freifläche in O 6 wird zum Treffpunkt von Musikinteressierten, Flaneuren, Frühschopplern und Einkaufsbummlern. Rund ums Konzertpodium dürfte mit viel Action zu rechnen sein. Denn nebenan in O 5 lockt der Sizilianische Markt mit Spanferkelbraten, Nudelgerichten und italienischen Teigtaschen, zudem gibt es eine reichhaltige Auswahl an Wein, Bier und alkoholfreien Getränken. Weil der 5. Oktober verkaufsoffen ist, wird auch am Sonntag auf den Kapuzinerplanken mächtig Trubel herrschen.

Welche Bands treten bei Jazz im Quadrat auf?

Das ist genau die richtige Kulisse für „Jazz im Quadrat“, die Musiker inspiriert. Vier Bands gibt es an beiden Tagen zu erleben: Etablierte Größen wie die Stuttgarter Sängerin Fola Dada und den Ludwigshafener Saxofonisten Olaf Schönborn mit ihren Bands, aber auch junge Talente am Anfang ihrer Karriere wie die Gruppe Funkgeræt (Mannheim/Stuttgart) und die Jazzcombo des Carl-Benz-Gymnasiums Ladenburg. Stefan M. Dettlinger, Leiter der „MM“-Kulturredaktion, hat das Programm mit Gespür zusammengestellt.

Wer steckt hinter der Jazzcombo des Carl-Benz-Gymnasiums Ladenburg?

Die Schülerband unter der Leitung von Manuel Jandl und Christian Dobirr wird den Konzertreigen am Samstag um 13.30 Uhr eröffnen. Die beiden Lehrer haben schon einige Jahre lang an der städtischen Musikschule respektive am Carl-Benz-Gymnasium verdienstvolle Arbeit geleistet und junge Leute für Jazz begeistert. Auftreten werden: Julia Jouhaud-Neutard (Sopransaxofon), Daria Graichen und Matthis Ryll (Altsaxofon), Miriam Ott (Tenorsaxophon), Jonathan Fischer (Gitarre), Sam Geldner (Piano), Manuel Jandl (Bass), Johannes Zenzen (Schlagzeug). Auf dem Programm: Evergreens aus dem Great American Songbook und Jazzstandards etwa von Sonny Rollins, dargeboten mit jugendlicher Leidenschaft. Ein vielversprechender Auftakt.

Was ist der Hauptact am Samstagnachmittag?

Danach gehört die Bühne von 14.45 Uhr bis 16.15 Uhr einem der prägenden Musiker der Rhein-Neckar-Jazzszene. Saxofonist Olaf Schönborn präsentiert sein internationales Ensemble Triologie - eine Band, die es in sich hat. Das beginnt schon bei der Besetzung, die mit dem italienischen Akkordeonisten Vincenzo Carduccio und dem französischen Gitarristen und Sänger Bertrand Le Guillou ungewöhnlich ist. Mit seinen beiden Kollegen beschwört Schönborn französisches Flair zwischen bittersüßen Musette-Walzern, flottem Gypsy-Swing und eingängigen Chanson-Ohrwürmern.

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Zum Repertoire gehören Klassiker wie „C’est si bon“, Django Reinhardts furioses „Douce Ambiance“ oder Yves Montands rasantes Kabinettstückchen „La Bicyclette“. Wenn die Drei diese Stücke interpretieren, fliegen auf der Bühne förmlich die Funken eines zündenden Ideenaustauschs hin und her. Zuzuhören ist das reine Vergnügen, denn man spürt in jeder Sekunde den Spaß am Zusammenspiel. Der Mann am Akkordeon ist ein Ausbund an Vitalität, sein Kollege sorgt an der Gitarre für druckvollen Drive. Und Schönborn begeistert mit ebenso leidenschaftlichem wie liedhaftem Spiel, der Ludwigshafener befindet sich jetzt, mit 58, in der Form seines Lebens.

Was muss ich bei der Versorgung mit Speisen und Getränken beachten?

Früher gab es bei Jazz im Quadrat immer ein kulinarisches Angebot. Die Caterer von damals gibt es nicht mehr, so dass im Grunde die Devise gilt: Versorge dich selbst! Es gibt in der Nähe verschiedene Orte, um Essen und Getränke zu bekommen – einer ist das Brezelkörble direkt auf den Kapuzinerplanken.

Wie sieht die verkehrstechnische Situation aus?

Mit dem Fahrrad

Mit dem Fahrrad ist man fast immer am schnellsten und kann direkt an die Kapuzinerplanken heranfahren und sein Rad dort anschließen.

Mit den Öffis

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Kapuzinerplanken (Mannheim Innenstadt): Die Kapuzinerplanken sind eine beliebte Einkaufs- und Fußgängerzone in der Mannheimer Innenstadt. Die beste Haltestelle, um dorthin zu kommen, ist „Strohmarkt“ oder der Hauptbahnhof, von wo aus man einen kurzen Fußweg hat.

Anreise ab Mannheim Hauptbahnhof: Straßenbahnlinien 2, 3, 6, 6A, oder 4 Richtung Paradeplatz oder Schloss – ideale Ausstiegshaltestellen sind „Paradeplatz“ oder „Strohmarkt“. Von diesen Haltestellen sind es nur wenige Gehminuten zu den Kapuzinerplanken.

Anreise aus anderen Teilen Mannheims oder der Region: Fast alle S-Bahnen der Linien S1 bis S4 und viele Regionalzüge halten am Hauptbahnhof Mannheim. Straßenbahnen der RNV (z.B. Linie 1 – Haltestelle „Strohmarkt“) bringen die Besucher ebenfalls direkt ins Zentrum.

Fahrpläne & Verbindungen: www.rnv-online.de oder mit der DB Navigator App / Google Maps.

Mit dem Auto

Da die Kapuzinerplanken Fußgängerzone und Innenstadtlage sind, eignen sich folgende Parkhäuser: Parkhaus N1 (Q-Park, Adresse: N1, 68161 Mannheim), direkt am Paradeplatz, nur wenige Meter von den Kapuzinerplanken entfernt. Parkhaus P2 (Adresse: P2, 68161 Mannheim) ebenfalls sehr zentral. Parkhaus N7 (Adresse: N 7, 9, 68161 Mannheim), ein paar Minuten zu Fuß entfernt.

Unser Auto-Tipp

In der Mannheimer Innenstadt gibt es ein gutes Parkleitsystem, das die Besucher zu freien Plätzen in den Parkhäusern führt. Es ist ratsam, die Parkhäuser zu nutzen, da das Parken am Straßenrand meist sehr begrenzt ist.

Wer spielt am Sonntag als Vorband zu Fola Dada?

Ganz andere, aber ebenso vitale Töne erklingen tags darauf am 5. Oktober ab 13.30 Uhr bei Funkgeræt. So haben Tenorsaxofonistin Estelle Dupont, Posaunist Mario Lindner, Bassist Paul Dupont und Schlagzeuger Simon Schneider ihre Formation genannt. Nicht ohne Grund, denn sie hat sich dem Funk verschrieben. Ihre Musik ist tanzbar, voller Groove und hitzigen Soli. „Wenn wir loslegen, ist es unmöglich, nicht zumindest mit dem Fuß mitzuwirken“, verspricht die Saxofonistin selbstbewusst. Die Band spielt Funk- und Fusion-Klassiker, aber auch eigene Kompositionen. Im Repertoire finden sich Stücke der Headhunters und von Herbie Hancock generell, da dürfte womöglich das „Chameleon“ seine Farben spielen lassen oder der „Watermelon Man“ auftauchen. Außerdem stehen Titel von Pee Wee Ellis, Nils Landgren und der US-Band Lettuce auf dem Programm. Könnte gut sein, dass da im Publikum nicht nur die Füße wippen, sondern auch die Hüften kreisen.

Wie beendet der Höhepunkt Fola Dada „Jazz im Quadrat“ 2025?

Um 14.45 Uhr geht’s passend weiter, mit viel Groove und Soul-Gefühl. Dargeboten von einer der Besten ihres Fachs, der Stuttgarter Sängerin Fola Dada, an der Mannheimer Musikhochschule als Professorin für Jazzgesang tätig und 2022 mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet. Sie stellt ihr aktuelles Album „Sisters & Brothers“ vor, auf dem ihr emotionsstarker Gesang in eine heiße Stilmixtur aus Jazz, Soul, R&B, Pop, Reggae und Club-Beats eingebettet ist. Auch hier dürfen die Hüften kreisen. Die exzellent besetzte Band bürgt für beste Qualität: Ulf Kleiner, stilecht am Fender-Rhodes-Piano, Jean-Philippe Walde (Bass) und Oli Rubow (Schlagzeug) sind Könner, wenn rhythmischer Drive verlangt wird.

Aber Fola Dada will nicht nur unterhalten, die Sängerin hat auch was zu sagen. In ihren Songs erzählt sie von existentiellen Themen: Achtsamkeit, Machtmissbrauch, Rassismus, Diskriminierung. Musikjournalisten haben da schon den Begriff „gesungene Lebenshilfe“ ins Spiel gebracht. In einer musikalischen, sozial engagierten Stadt wie Mannheim, die auch eine lange Tradition als Soul-City hat, findet Fola Dada sicherlich genau das richtige Publikum.

Redaktion

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