Mannheim. Christian Specht hatte früher wiederholt selbst einen Hund. Aber als ständige Begleiter in Bus und Bahn hält er diese Spezies im Normalfall für eher ungeeignet. Das machte der CDU-Oberbürgermeister in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses sehr deutlich.
Es ging um einen – mangels Erfolgsaussichten schließlich zurückgezogenen – Antrag der LTK, der Andreas Parmentier von der Tierschutzpartei angehört. Seine Fraktion wollte, dass sich die Stadt beim Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) für eine kostenlose Mitfahrt einsetzt. Zur Begründung verwies sie auf das Verkehrswende-Ziel, dass möglichst viele Menschen vom Auto auf Bus oder Bahn umsteigen. Da könne die „Jahreskarte Hund“ für 804 Euro abschreckend wirken. Zuvor hatte der „MM“ berichtet, dass nach Recherchen des Studenten Marc Le Large für seine Masterarbeit das – einzige – VRN-Angebot für Vielfahrer zu den teuersten in ganz Deutschland gehört. Ansonsten brauchen Hunde Kindertickets.
Hunde auf dem Schoß sind nicht gratis, nur in Tiertransportboxen
Specht verwies indes darauf, dass die Mitnahme der Tiere nicht als konfliktfrei gelte und der Verkehrsverbund keine falschen Anreize setzen wolle. Assistenzhunde etwa für Blinde könnten ja bereits umsonst mitfahren, ebenso Vierbeiner in Boxen oder Taschen auf dem Schoss. Auf die Frage, bis zu welcher Größe das gelte, räumte der Oberbürgermeister da jedoch eine geringe Expertise ein. In der Tat sind nur Tiere in handelsüblichen Transportboxen gratis. Aber weil den Antrag niemand außer LTK-Fraktionschef Dennis Ulas befürwortete, zog der ihn zurück.
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