Mannheim. Auf dem Maimarktgelände machte es dieses Wochenende ordentlich „Wuff“: Die Messe „Mein Hund“ begrüßte wieder zahlreiche zwei- und vierbeinige Besucher. Schon auf dem Weg zur Halle konnte man erkennen, wohin der Trend beim Hundezubehör geht, denn nicht wenige Leute trugen flauschige Hundekissen hinaus. Veranstalter der Messe ist das Piesch Messeteam. „Wir haben über 50 Aussteller und rechnen mit etwa 4000 Besuchern an beiden Tagen“, so Michael Piesch.
„Im Trend sind Kissen aus Flausch-Stoffen und schöne Halsbänder. Zwischenfälle gibt es kaum, denn für die Hunde ist die Halle fremdes Territorium. Es läuft in der Regel friedlich ab.“ Ab und zu gebe es kleines Pipi-Malheur, doch das sei schnell weggewischt. Zufrieden zeigte sich Piesch mit der Miete für die Halle, hört man doch immer öfter, dass die Preise explodieren. „Das Maimarktgelände ist ein fairer Partner, die Kosten sind nicht stark gestiegen.“ Der Messeveranstalter hat selbst einen Hund, einen Jack-Russell-Terrier namens Lucy.
Außer den vielen, bunten Ständen mit Accessoires - sogar eine hochpreisige Staubsaugerfirma war dabei - gab es Stände von Vereinen und ein drollig klingendes Rahmenprogramm. Das Dogdance-Turnier war besonders beliebt, es war schon vor Beginn der Messe ausgebucht. Hunderennen, Hundesport und „Catch the Hot Dog“, ein Würstchenweitwurfwettbewerb, standen auf dem Programm. Beim Casting zum „Nettesten Hund von Mannheim“ konnte man Preise gewinnen.
Hundesportverein Mannheim leitet Herrchen und Tier durch den Parcours
Im Vorraum hatte es sich Benchi gemütlich gemacht. Der schwarze Labrador hatte einen Kau-Bagel bekommen, den er nun seelenruhig bearbeitete. Benchi hatte eine lange Anreise hinter sich, er lebt in der Nähe der französischen Grenze. „Wir kommen aus Contwig und interessieren uns für die Vorführungen. Benchi hat beim Rennen mitgemacht“, sagte Frauchen Patricia.
Der erste Stand, der ins Auge fiel, wenn man die Halle betrat, war der mit den kunterbunten, flauschigen Bettchen. Hier waren Michael und Heike aus Frankenthal fündig geworden, die Vierbeiner waren daheim geblieben. „Wir haben drei Hunde: einen Laika- und einen Border-Collie-Mix, zudem haben wir einen Australian-Shepherd-Mix von meiner Schwiegermutter übernommen“, so Michael.
„Unser Aussie ist sehr lebhaft und hat eine Leinenaggression. Aussies meinen, sie müssen die Schafe beschützen, und wir müssen ihr beibringen: Du brauchst nicht aufzupassen.“ Darum hatten die beiden für die Hündin extra eine Decke mit Schaf-Motiv gekauft. „Wir brauchen viele Decken, da wir oft auf Reisen sind“, sagte Heike. „Wir fliegen nicht, denn wir nehmen die Hunde immer mit und fahren dorthin, wo es schöne Hundestrände gibt - wie Rügen und Usedom.“
Auf den Gängen zwischen den Ständen traf man Hunde in allen Größen und Fellstärken. Aus ihren Buggys lugten die drei niedlichen schwarzen Pudeldamen Mary, Franja und Pia heraus, die Dalmatiner-Hündin Josy bezauberte mit einem hollywoodreifen Blick.
Auch der Verein „Hund und Sport Mannheim“ war wieder mit Vorführungen dabei. Bei dieser Sportart „muss der Mensch auch mit ran“, sagte Bernhard, der mit seinem Labrador Gizmo von Trainingsleiterin Melanie durch einen Parcours geleitet wurde. Dabei gab Melanie Tipps. „Belgische Schäferhunde wie der Malinois eignen sich gut für den Sport. Sie sind wendig und wollen lernen“, meinte Bernhard. „Meiner ist dagegen ein Dickkopf. Molosser, massige, muskulöse Hunde, eignen sich weniger. Immerhin sind die Hindernisse einen halben Meter hoch.“
Informationen zu Besuchs- und Begleithunden auf der Messe in Mannheim
Am Stand der Malteser informierten Vereinsmitglieder darüber, wie Besuchs- und Lesehunde eingesetzt werden. „Kinder mit Leseschwäche kommen in die Stadtbibliothek, wir kommen mit Hund-Mensch-Team dazu“, so Sylvia Bauer, Leiterin Besuchs- und Begleithunde. „Das Kind liest dem Hund aus einem Buch vor, ohne dass es korrigiert wird.“ Der Kontakt zum Hund kann Hemmungen abbauen und Selbstvertrauen schaffen.
Mit dabei war auch der äußerst flauschige Besuchshund Porthos, ein Golden Doodle, mit seinem Frauchen Nina Doll. In einem Vortrag vor Publikum erzählte Doll, wie Porthos zu einem bettlägerigen Mann ins Seniorenheim kam: „Der Mann hat ihn gestreichelt, und Porthos wollte gar nicht mehr weg.“ Besuchshunde gehen mit ihren Besitzern in verschiedene soziale Einrichtungen wie Seniorenheime, aber auch Kindergärten und Schulen. Auch bedürftige Privatpersonen können einen kuscheligen Besuch bekommen. Zurzeit sind 25 Mensch-Hund-Teams in Mannheim und Umgebung im Einsatz.
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