Bildung

Hochschule Mannheim bietet neuen Studiengang an

Im Wintersemester startet an der Hochschule Mannheim der Studiengang „KI-Ingenieurwissenschaften“. Die Hochschule verspricht sich viel von dem Angebot, das eine neue Generation von Ingenieuren ausbilden soll

Von 
Sebastian Koch
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Die Hochschule Mannheim erweitert ihr Studienangebot. © Hochschule

Mannheim. Es gibt wohl wenige Entwicklungen, die in der Vergangenheit das gesellschaftliche Leben derart verändert haben, wie es die Künstliche Intelligenz (KI) in der Zukunft wohl machen wird. Klar, die zunehmenden Fortschritte in der Mobilität oder das Internet haben viele Bereiche betroffen. Aber ist das mit dem zu vergleichen, was bereits auf absehbare Zeit Künstliche Intelligenz bewirken wird - positiv wie negativ?

Studiengang soll Ingenieurswissenschaften und KI verknüpfen

„Die Entwicklung nimmt weiter rasant zu, und es ist nicht abzusehen, dass es demnächst einen Abbruch gibt“, sagt Marcus Vetter über Künstliche Intelligenz, die nicht zuletzt technische Berufe elementar beeinflussen wird. Vetter leitet an der Hochschule Mannheim das Institut für Angewandte Künstliche Intelligenz und Robotik - und ist damit maßgeblich für die Gestaltung des Studiengangs „KI-Ingenieurwissenschaften“ verantwortlich, den die Hochschule in diesem Wintersemester erstmals anbieten wird.

„Wir müssen Inhalte neu denken und die Curricula auf dem neusten Stand halten“, hatte die Rektorin der Hochschule, Angelika Altmann-Dieses, bereits im April über den Studiengang gesagt. Der soll Inhalte der klassischen Ingenieurwissenschaft, etwa theoretische Grundlagen der Mathematik und Physik, mit grundlegenden Aspekten der Künstlichen Intelligenz verknüpfen. „Wir müssen dem klassischen Ingenieurwesen neue Grundlagen geben“, erklärt Vetter. „Wir bilden damit Physikingenieure mit fundierten Kenntnissen in Künstlicher Intelligenz aus.“

Interessierte können sich noch bis 15. Juli auf Studienplatz an der Hochschule Mannheim bewerben

Das Ingenieurwesen werde sich vor allem im Bereich der Informationsverarbeitung verändern, sagt Vetter. Zwar wird es auch weiterhin Systeme mit klassischen Softwares geben. Dennoch müsse eine Ausbildung künftig auch neue Methodiken lehren, um Programme wie etwa Chat GPT umfassend entwickeln und hinterfragen zu können.

Für den zulassungsbeschränkten Studiengang können sich Interessierte noch bis 15. Juli bewerben. Studentinnen und Studenten erlangen nach sieben Semestern den Bachelor of Science.

Die Hochschule setzt große Hoffnungen in KI-Ingenieurwissenschaften. Nichts weniger als eine neue Generation von Ingenieuren soll der Studiengang ausbilden, heißt es auf der Webseite. Absolventinnen und Absolventen sollen „exzellente Jobaussichten“ winken. Auch ein Masterstudium oder eine Promotion soll möglich sein.

Studiengangsleiter: Künstliche Intelligenz kein bloßer Hype

Auf zwei Semestern Grundstudium, in denen unter anderem Mathematik und statistische Methoden gelernt werden, baut das Hauptstudium auf. Hier werden im dritten und vierten Bachelor-Studiensemester etwa Kenntnisse in „numerischen Methoden der KI“, „Computernetzwerke“ oder „KI-Rechnerarchitekturen“ und „Embedded Systems“ erlangt. Nach einem Praxissemester folgen im sechsten und siebten Semester Inhalte unter anderem zu „fortgeschrittenen KI-Methoden“, erklärt Vetter.

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Künstliche Intelligenz als bloßen Hype abzustempeln, sei falsch, warnt der Studiengangleiter. Umso wichtiger sei es deshalb, sich kompetent und kritisch mit ihr auseinandersetzen zu können. Auch deshalb müssten Inhalte des Studiums mehr denn je immer wieder den Entwicklungen angepasst werden. „Ich bin sicher, dass Studierende im sechsten und siebten Semester Dinge lernen werden, die wir heute noch gar nicht genau absehen können.“

Infos und zur Bewerbung: www.hs-mannheim.de

Redaktion Reporter in der Lokalredaktion Mannheim & Moderator des Stotterer-Ppppodcasts

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