Heidelberg. Eine klare Mehrheit der Deutschen fühlt sich unwohl, wenn Künstliche Intelligenz (KI) in der Entscheidung für oder gegen Bewerber bei der Stellenbesetzung verwendet wird. Das zeigt eine forsa-Umfrage im Auftrag des Heidelberger Softwareunternehmens SAS. Demnach hat nur jeder zehnte Befragte keine Vorbehalte gegen KI in der Personalauswahl – 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich eher unwohl damit fühlten.
Die Auswahl von Personal steht damit an der Spitze der Anwendungen, in denen KI kritisch betrachtet wird. Weniger Umfrageteilnehmer äußerten Bedenken auf anderen Gebieten: Bei Betrugserkennung (zum Beispiel bei Onlinekauf oder Kreditkartennutzung) waren dies gerade einmal ein Viertel, bei KI-basierten Produktempfehlungen (beispielsweise per Newsletter) 44 Prozent. Selbst sehr sensible Themen wie medizinische Diagnosen und Behandlungsempfehlungen verursachen bei einem geringeren Anteil der Befragten Unwohlsein (61 Prozent) als die Personalauswahl.
Die Umfrage zeige, dass beim Einsatz vertrauenswürdiger KI „noch viel Überzeugungsarbeit“ geleistet werden müsse, erklärt Iwona Szylar, Chefin von SAS Deutschland, laut Mitteilung. Das gelte auch für Personalabteilungen. „Die Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern ist eine hochsensible Angelegenheit, umso wichtiger ist es, durchgängig Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Datenschutz sicherzustellen.“
Mit den Systemen von SAS sollen Unternehmen und öffentliche Einrichtungen Daten aus unterschiedlichsten Quellen in Echtzeit auswerten und damit Abläufe effizienter gestalten. Hierzulande hat das US-Unternehmen rund 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon etwa 300 in der Heidelberger Zentrale. jung
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