Mannheim. Stefan Fulst-Blei und Boris Weirauch haben gute Chancen auf weitere fünf Jahre im Stuttgarter Landtag. Die baden-württembergische SPD wählte die beiden Mannheimer am Wochenende auf die Listenplätze sieben und elf. Bei der letzten Wahl bekamen die Sozialdemokraten mit elf Prozent 19 Sitze. Und Direktmandate holen sie im Südwesten sehr selten.
Bei der Wahl am 8. März nächsten Jahres gibt es erstmals Landeslisten. Damit wollen vor allem die regierenden Grünen, aber auch die SPD für mehr Diversität in der Landespolitik sorgen. Von den derzeit 19 sozialdemokratischen Abgeordneten sind nur vier weiblich. Bei der Landesliste waren also vor allem Geschlechter-, Regional-, und Altersproporz zu berücksichtigen. Und obwohl man Menschen nicht in Schubladen stecken sollte, sind sich Fulst-Blei und Weirauch von den Kriterien her recht ähnlich. Beide Mannheimer Männer ohne Migrationshintergrund, Familienväter und mit 56 beziehungsweise 48 Jahren in einem prima Alter, aber natürlich nicht mehr die allerjüngsten.
Cademartori: „Tolle Anerkennung ihrer engagierten Arbeit“
Entsprechend groß ist nun die Erleichterung. Die Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Kreisvorsitzende Isabel Cademartori freut sich: „Das ist eine tolle Anerkennung der engagierten Arbeit von Stefan Fulst-Blei und Boris Weirauch im Landtag und unterstreicht zudem die Bedeutung der Mannheimer SPD in der Landespartei.“ In der Tat dürften ihre guten Plätze vor allem ihrem guten Ruf in Stuttgart geschuldet sein. Fulst-Blei, Fraktionsvize und bildungspolitischer Sprecher, erklärt froh: „Ich kann mich nur bedanken für diesen tollen Rückenwind, den wir mit nach Mannheim nehmen können.“ Weirauch, Fraktionsjustiziar und Sprecher für Wirtschaft, Recht und Verfassungsschutz, spricht von einem „Zeichen der Anerkennung“ für seine parlamentarische Tätigkeit. Nachdem sie nun auf dem Nominierungsparteitag in Fellbach diese wichtige Hürde geschafft hätten, „können wir wieder gestärkt mit voller Kraft für Mannheim einstehen“.
Für Fulst-Blei stimmten nach Parteiangaben 88,9 Prozent der Delegierten, für Weirauch 89,1 Prozent. Das beste Ergebnis im vorderen Feld holte Spitzenkandidat Andreas Stoch. Der Landes- und Fraktionsvorsitzende wurde mit 94,6 Prozent gewählt.
Die letzten Male waren ihre guten Ergebnisse in Mannheim entscheidend
Bei den Landtagswahlen 2021 und 2016, als es noch keine Landeslisten gab, verdankten die beiden Mannheimer ihre Mandate den im SPD-internen Vergleich guten bis sehr guten Stimmergebnissen. Vor fünf Jahren unterlag Fulst-Blei im Norden mit 21,7 Prozent der Grünen Susanne Aschhoff (27,8). Weirauch wurde im Süden mit 15,9 Prozent Dritter hinter der Grünen Elke Zimmer (35,9) und dem Christdemokraten Alfried Wieczorek (16,7).
Fulst-Blei, seit 2018 auch SPD-Kreisvorsitzender, sitzt seit 2011 im Landtag. Er ist gelernter Bankkaufmann, das Abitur holte er auf dem zweiten Bildungsweg nach. Dann studierte er Betriebswirtschaft und Politikwissenschaft, arbeitete erst als Gewerkschaftssekretär, danach als Berufsschullehrer. Zudem promovierte er. Einen Doktortitel hat auch Weirauch, der dem Landtag seit 2016 angehört. Der Jurist arbeitet nebenbei als Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.
Beide Sozialdemokraten sind verheiratet. Fulst-Blei hat zwei erwachsene Söhne, Weirauch vier Kinder mit der ebenfalls in der SPD-aktiven Lena Kamrad, Büroleiterin von Wirtschaftsbürgermeister Thorsten Riehle.
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