Mannheim. „Das gab es seit Jahrzehnten nicht mehr“, strahlt Bürgermeister Dirk Grunert im Bildungsausschuss des Gemeinderats: „Eine neue weiterführende Schule.“ Anfang der 80er Jahre sei es gewesen, als die Mannheimer weiterführende Schullandschaft mit der Konrad-Duden-Realschule auf der Rheinau zuletzt Zuwachs bekommen habe. Bald soll es wieder so weit sein. Um den steigenden Schülerzahlen zu begegnen, möchte die Stadt im Nordosten der Stadt eine vierzügige Gemeinschaftsschule (GMS) mit gymnasialer Oberstufe bauen (wir berichteten ausführlich am Donnerstag).
Die Verwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, die GMS bis zum Jahr 2026 an den Start zu bringen. Eine erste Weichenstellung soll es laut Verwaltung „spätestens im Herbst 2022“ geben – mit der Entscheidung über den Standort der künftigen Bildungseinrichtung.
Drei Bereiche hat die Stadt ins Visier genommen: ein Terrain auf Spinelli an der Ecke zwischen Rüdesheimer und Wachenheimer Straße, das Areal der ehemaligen Spiegelfabrik auf dem Waldhof und das Gelände am Viktor-Lenel-Heim in der Gartenstadt. Dabei, so Grunert, „scheint sich als großer Favorit Spinelli anzubieten“. Es ist groß genug und sofort verfügbar, weil im Besitz der Stadt.
Die Grundsatzentscheidung über die weitere Vorgehensweise, zu der auch die Schaffung weiterer Züge an der Humboldt-, Wald- und Geschwister-Scholl-Schule gehört, trifft der Gemeinderat am 31. Mai. Die Rückendeckung des Bildungsausschusses hat er schon einmal – das Gremium billigt die Pläne bei einer Gegenstimme.
Finanzbedarf „konkreter machen“
Und das ausdrücklich mit dem Segen der Elternschaft: Der Mannheimer Gesamtelternbeirat (GEB) begrüße das Gesamtpaket „außerordentlich“, betont GEB-Vorsitzender Thorsten Papendick. Insbesondere der Schaffung der GMS mit gymnasialer Oberstufe stimme man „mit Freude zu“, die Chancen, die sich dadurch ergäben, seine riesig.
Was den Standort angeht, trauert der eine oder die andere noch dem Stadtteil Franklin nach, dort seien entsprechende Flächen leider nicht mehr vorhanden. Dass das Spiegelgelände auch seinen Reiz hat, machten ebenfalls einige deutlich. Aber schneller werde es möglicherweise schon auf Spinelli gehen – weshalb bereits jetzt eine klare Tendenz zu diesem Standort erkennbar ist.
Ob der Bau der neuen Schule bis 2026 klappt, daran gibt es allerdings Zweifel. „Der Bedarf ist da, die Zeit ist knapp, wir müssen so schnell wie möglich in die Umsetzung“, hebt Stefanie Heß (Grüne) hervor. Natürlich sei das Ziel „ambitioniert“, so Heidrun Kämper (SPD): „Aber wir müssen uns Ziele setzen.“ Ihr Fraktionskollege Reinhold Götz sieht dabei aber noch großen Nachholbedarf an Informationen. Angesichts der riesigen finanziellen Herausforderungen insgesamt müssten die Kosten „relativ zügig konkreter“ gemacht werden, die Verwaltung müsse „schleunigst nacharbeiten“.
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