Mannheim. 1986: Die Entscheidung fällt, den Bereich des Neckarauer Übergangs mit einem Tunnel zu unterqueren – statt auf eine kostengünstigere Brückenlösung zu setzen. Eine Prognose für das Jahr 2000 hatte für die Südtangente rund 30 000 Fahrzeuge pro Tag errechnet.
1988: Am 13. Oktober erfolgt der symbolische erste Spatenstich für das mit 160 Millionen Mark bis dato teuerste Straßenbauprojekt in der Geschichte Mannheims durch den damaligen Oberbürgermeister Gerhard Widder (SPD). Beim Bau gibt es eine Besonderheit: Da der Tunnel im Grundwasser liegt, müssen 27 000 Kubikmeter Boden gefroren werden, um die Röhren bauen zu können.
1994: Der Fahrlachtunnel wird am 22. April eröffnet. Zuvor war die dritte Rheinbrücke bei Altrip verworfen worden, was Widder damals zu folgender Aussage bewegte: „Der Tunnel muss den Ost-West-Verkehr übernehmen, der nicht nach Mannheim, sondern eigentlich auf die Altriper Brücke gehört.“
2019: Nach Brand in der Trafoanlage und Versagen der Pumpanlagen wird die Betriebstechnik überprüft.
2021: Im Juni lässt die Stadt die Brandschutzlüftung überprüfen. Aufgrund von Mängeln werden in beiden Röhren die jeweils linken Fahrspuren gesperrt. Bis Ende Juli liegen neue Gutachten vor, die zu einer sofortigen Sperrung des Tunnels führen. Wie lange sie andauern soll, ist unklar. Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) spricht von „einige Monate bis ein Jahr“.
2027: Nach Angaben der Stadt soll die Gesamtsanierung bis zu diesem Jahr abgeschlossen sein. Zuvor kann der Tunnel aber unter Einschränkungen genutzt werden.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-gebaut-im-vereisten-boden-_arid,1832461.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Gesperrter Fahrlachtunnel Mannheim: Stadt muss sich erklären