Omar Al Faruq Center

Erklärungen zu Moschee-Kursen für Mädchen überzeugen Mannheimer CDU nicht

Das Mannheimer Omar Al Faruq Center hat mehrfach Formulierungen auf einem Flyer bedauert, mit dem eine Veranstaltungsreihe schon für 13-jährige Mädchen beworben wurde. Doch die CDU fordert nun von der Stadt Aufklärung

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Steffen Mack
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Mit diesem Flyer hat die Islamgemeinde in Sozialen Medien für ihre Veranstaltungsreihe geworben. Inzwischen verwendet sie ihn nicht mehr. © Privat

Die Aufregung um den Flyer, mit dem das Omar Al Faruq Center Kurse schon für 13-jährige Mädchen beworben hat, hält in Mannheim an. In Mails an die „MM“-Redaktion wird Entsetzen darüber geäußert, dass auf der Rückseite „zur Ehevorbereitung“ stand. Es gibt auch Absender, die sich in ihrer feindseligen Haltung gegen den Islam nun voll bestätigt sehen. Zumal die Pläne jenes von Arabern gegründeten Vereins, seine Moschee zu vergrößern und in einen ehemaligen Supermarkt in Käfertal-Süd zu verlagern, nach wie vor bei einigen auf massive Ablehnung stoßen.

In der Lokalpolitik waren zuletzt zwar keine inhaltlich neuen Wortmeldungen zum „Mädelsabend“-Flyer zu vernehmen. Die CDU im Gemeinderat untermauert im städtischen Amtsblatt jetzt aber erneut ihre Position, die sie bereits in einem entsprechenden Antrag formuliert hat: Die Beauftragten der Verwaltung für Kinderschutz, Gleichstellung und Migration sollten für vollständige Aufklärung sorgen.

Jetzt auch Kurse für junge männliche Muslime im Gespräch

Fraktionsvize Lennart Christ wird mit den Worten zitiert: „Die Erklärung des Vereins, es handele sich um unglückliche Formulierungen, ist nicht überzeugend und wirft noch mehr Fragen auf.“ Irritiert zeigt sich der Stadtrat auch vom Titel der ersten, nach heftiger Kritik abgesagten Veranstaltung der Reihe, „Talahon“ (stereotypes Verhalten muslimischenr Männer). Da bleibe der Zusammenhang mit dem genannten Thema Internet Sicherheit unklar.

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Der Sprecher von CDU-Oberbürgermeister Christian Specht teilt auf Anfrage mit, die Islamgemeinde habe in einem mit ihr nach Bekanntwerden des Flugblatts „umgehend“ geführten Gespräch das Zustandekommen erklärt. Demnach herrsche bei jungen Muslima eine große Unsicherheit bezüglich Heirat und Beziehungen. Das gehe insbesondere auf einen „toxischen Machismo bei jungen Männern“ in sozialen Medien zurück. Da habe die Frauengruppe jener Islamgemeinde nach eigener Aussage einen geschützten Raum zum Austausch schaffen wollen, „in dem sich Mädchen mit einem gesunden und selbstbestimmten Leben, Beziehung und Partnerschaft sowie der eigenen Sexualität auseinandersetzen können“.

Spechts Sprecher weist zudem wie zuvor schon der Verein darauf hin, dass an der Veranstaltungsreihe nun auch eine Vertreterin des städtischen Jugendamts teilnehmen werde, die Beauftragte für die Koordination der Mädchenarbeit. Zudem habe man vereinbart, ein vergleichbares Seminar-Angebot für männliche Jugendliche sei sinnvoll.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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