Innenstadt

Ende des Verkehrsversuchs in der Mannheimer Fressgasse schon zu sehen

An diesem Montag beginnt offiziell die Rückbauphase für den Verkehrsversuch in der Innenstadt. In der Fressgasse ist schon einiges verschwunden. Für Aufmerksamkeit sorgt dort am Montag aber ein Sattelzug

Von 
Timo Schmidhuber
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In der Fressgasse hinter dem Kaufhof standen am Montagvormittag nur noch die Pflanzkübel aus Metall. Tische und Bänke sind schon abgeräumt. © Timo Schmidhuber

Die Holztische und die Bänke sind schon weg, genauso wie die Pflanzkübel aus Holz. Nur die schweren Metallkübel stehen noch da, Gräser und kleine Sträucher wachsen in ihnen. In der Fressgasse hinter dem Kaufhof in P 1 ist das Ende des Verkehrsversuchs am Montagmorgen um kurz nach 11 Uhr am deutlichsten zu sehen. Genauso auf der anderen Seite der Breiten Straße, zwischen E 1 und F 1 – auch hier nur noch zwei Pflanzkübel aus Metall. An den anderen Stellen in der Innenstadt sind die Schilder, Warnbaken, Blumenkästen und Sitzgelegenheiten aber nach wie vor da.

Ein Sattelzug, der verbotenerweise in die Fressgasse gefahren ist, hat dort am Montagmorgen länger für Behinderungen gesorgt. © Timo Schmidhuber

Die Stadtverwaltung hatte jüngst den Verkehrsversuch in der Mannheimer Innenstadt für beendet erklärt. Das Unterbrechen der Durchfahrt von Fressgasse und Kunststraße sollte den Durchgangsverkehr aus der City herausgehalten, die Sperrung bestimmter Bereiche für den Autoverkehr die Aufenthaltsqualität verbessern. Jetzt sei die zwölfmonatige Probephase vorbei, so die Stadtverwaltung. Einige Tage später erklärte sie zudem, dass eine Fortsetzung des Versuchs rechtlich schwierig sei. Ab diesem Montag – so die Ankündigung – soll nun bis Mitte Mai die ursprüngliche Verkehrsführung wieder hergestellt sein. Der Gemeinderat soll unterdessen die Messdaten auswerten – und dann entscheiden, wie es weitergeht.

Sattelzug fährt sich fest

An der Schranke in der Fressgasse hinter dem Kaufhof sorgt an diesem Vormittag ein Sattelzug für Aufmerksamkeit. Er ist verbotenerweise in die Fressgasse gefahren, um Ware abzuliefern. Jetzt steht er an der Schranke, kommt nicht weiter und hindert die Autofahrer hinter ihm, in die Erbprinzenstraße abzubiegen. Jede Menge Gehupe.

Auch zwischen E1 und F1 stehen nur noch wenige Pflanzenkübel. © Timo Schmidhuber

Eine Mitarbeiterin eines Restaurants hinter dem Kaufhof putzt gerade die Scheiben ihres Lokals. Ob sie es gut oder schlecht findet, dass hier bald wieder die Schranke öffnet und Autos fahren dürfen? „Mir egal“, sagt sie und wischt weiter. Fügt dann aber hinzu, dass sie es schon gut finde, dass die Tische und Bänke weg seien. Die Leute hätten dort viel Müll liegen lassen. Auch die anderen beiden Passanten, die wir an diesem Morgen zum Verkehrsversuch befragen, sind froh, dass er endet. „Der normale Verkehr soll hier fahren können, wie es sich gehört“, sagt ein Mann, der mit seinem Hund spazieren geht. Zwei Frauen freuen sich, dass sie dann wieder „geradeaus durch nach Ludwigshafen fahren können“ und nicht mehr außen rum müssen. Solche Aussagen dürften der Grund sein, warum viele Innenstadt-Bewohner das Ende kritisiert haben: der Durchgangsverkehr.

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Ab diesem Mittwoch sollen laut Stadtverwaltung dann auch die Metallkübel an andere Stellen in der Innenstadt versetzt werden und dort, mit Logo versehen, für die Buga werben. Ab Montag, 27. März, wird dann nach und nach die Verkehrsführung wieder in den Zustand von vor dem Verkehrsversuch zurückgesetzt. Zuerst in der Kunststraße zwischen Thalia und Sparkasse, dann beim Café Herrdegen zwischen E 1 und E 2 – und zuletzt in der Fressgasse.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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