Eltern in Mannheim beurteilen Kita-Streik unterschiedlich

Mannheim. Soll die Gewerkschaft Verdi auch Kitas, Krippen und Horte bestreiken, um ihre Forderungen in der aktuellen Tarifauseinandersetzung im Öffentlichen Dienst durchzusetzen? Eine klare Meinung dazu hat der Stadtelternbeirat (STEB), die Vertretung der Eltern in städtischen Betreuungseinrichtungen.

Anlässlich des Warnstreiks am 13. Februar hatte sich der STEB – anders als vor knapp drei Jahren in einem vergleichbaren Fall – klar dagegen ausgesprochen. Die Leidtragenden, so der STEB vor ein paar Tagen, seien nicht die Arbeitgeber, sondern die Eltern, deren Situation sich in den letzten Jahren ohnehin „enorm verschlechtert“ habe.

Dass die Position des STEB auch unter den Betroffenen umstritten ist, zeigt eine öffentliche Stellungnahme von 16 Personen. Als „Eltern von Kindern in städtischen Einrichtungen der Stadt Mannheim“ erklären sie ihre „Solidarität mit dem Streik“. Sie wenden sich „explizit“ gegen die Aussagen des STEB „und betonen, dass die dort mitgeteilte Position nicht der Meinung der Mannheimer Eltern entspricht“.

Sinn des Arbeitskampfs sei doch: Wirtschaftsleistung drosseln

„Selbstverständlich“ treffe solch ein Streik die Eltern: „Sie tragen damit aber nicht die Last eines Streiks, sondern die Last einer verfehlten Sozialpolitik, die diesen Streik notwendig macht.“ Eine qualitativ zufriedenstellende Betreuung sei nur zu schaffen, wenn die Arbeitsbedingungen entsprechend gut seien. Genau dafür setzten sich die Streikenden ein – und das sei im „Eigeninteresse“ der Eltern.

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Ein Streik werde erst wirksam, „wenn er die Wirtschaftsleistung tatsächlich drosselt“. Deshalb sollten die Eltern die Beschäftigten unterstützen, indem sie ihre Kinder mit zur Arbeit nähmen, sich krank meldeten, um die Kinder zu betreuen oder mit ihnen zu den Streikkundgebungen gingen: „So entsteht der Schaden in der Wirtschaftsleistung, der die Kommunen möglicherweise unter Druck setzt.“