Vielfalt und Antidiskriminierung

einander.Aktionstage: Wie Mannheim kulturelle und gesellschaftliche Vielfalt feiern will

Aufruf zum Mitmachen: Die Stadt sucht Menschen, die sich an den einander.Aktionstagen im Herbst beteiligen wollen. Sie hat allen Grund, denn das gesellschaftliche Klima ist rau. Wer kann wie mitmachen?

Von 
Lea Seethaler
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© taranchic/iStock

Mannheim. Gerade reihen sich viele einschneidende Krisen aneinander und überlappen sich. „Deren Folgen sind wahrnehmbar in einer gesellschaftlichen und individuellen Verunsicherung“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. „Und sie zeigen sich auch in einer verstärkten Gereiztheit und einer Verhärtung im Umgang miteinander“, heißt es aus dem Rathaus weiter.

einander.Aktionstage in Mannheim: Akteure können sich für Programm melden

Die einander.Aktionstage, die dieses Jahr ab Spätsommer (27. September bis 27. Oktober) stattfinden, sollen da diesmal besonders ein Gegenpol sein. Schon jetzt werden Einrichtungen, Organisationen, Vereine und Gruppen gesucht, die sich mit Kooperationsveranstaltungen an den Aktionstagen beteiligen. Und so gemeinsam ein „deutliches Zeichen setzen“, so die Stadt.

Teilnahmebedingungen für Interessierte an den einander.Aktionstagen 2024 in Mannheim

Einige der Teilnahmebedingungen der einander.Aktionstage haben wir hier zusammengefasst, alle gibt es für Interessierte hier nachzulesen:

  • Es sind allgemein Veranstaltungen und Aktionen herzlich willkommen, die in Mannheim das respektvolle Miteinander fördern. Indem sie etwa das Zusammenleben in Vielfalt feiern, (neue) Begegnungen zwischen den hier lebenden Menschen ermöglichen. Indem sie die Bereicherung durch das vielfältige Miteinander zum Ausdruck bringen. Oder problemorientiert für Diskriminierungszusammenhänge sensibilisieren und Vorurteile abbauen
  • Die Veranstaltungen oder Aktionen müssen öffentlich zugänglich sein. Zielgruppenspezifisch geschlossene Veranstaltungen sind auch möglich, betont die Stadt, vorausgesetzt die Begrenzung auf einen gezielten Personenkreis ist durch das Veranstaltungsziel beziehungsweise -format gerechtfertigt - wie etwa Empowerment-Workshops für von Diskriminierung betroffene Menschen
  • Mögliche Formate können etwa Gesprächsrunden, Vorträge oder Vortragsreihen, Workshops, künstlerische Darbietungen wie etwa Theaterinszenierungen oder Konzerte, Filmvorführungen, Begegnungsfeste, (Stadtteil-)Feste oder Events, sportliche Aktivitäten, Projektpräsentationen oder sonstige Aktionen sein
  • Die Veranstaltungen oder Aktionen stehen in einem deutlich sichtbaren inhaltlichen Bezug zu den in der „Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt“ formulierten Werten und Zielen. Die Veranstaltungen beziehungsweise Aktionen sollen die Mannheimer Erklärung mit Lebe füllen und „deren Botschaft in die Stadtbevölkerung hinein kommunizieren“
  • Die Einzelveranstaltungen und Aktionen werden von mindestens zwei Kooperationspartnern gemeinsam durchgeführt. Ein Schwerpunkt der Einzelveranstaltung ist das Gemeinsam-aktiv-Sein der Kooperationspartner
  • Mindestens ein Kooperationspartner hat die „Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt“ unterzeichnet und ist somit Partner des Mannheimer Bündnisses. Das Bündnis ist ein offenes Netzwerk, dem interessierte Institutionen, Vereine und Gruppen beitreten können.

Ab 24. April Events, Formate und Veranstaltungen für die Mannheimer einander.Aktionstage anmelden

Die Online-Anmeldung einer Veranstaltung ist ab Donnerstag, 24. April möglich. Anmeldefrist ist der 28. Juni. Weitere Infos zu Teilnahmebedingungen und Anmeldung sowie zum Ablauf der Öffentlichkeitsarbeit und dem Thema Evaluierung im Nachgang gibt es unter www.mannheim.de/einander-aktionstage.

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Die Stadt betont noch einmal die Wichtigkeit der Aktionstage vor dem aktuellen gesellschaftlichen Klima: „Rechtspopulistische und -extreme Gruppierungen verzeichnen Erfolge, menschenfeindliche Positionen in der Mitte der Gesellschaft salonfähig zu machen“, so die Verwaltung. Internationale Konflikte wie der Krieg in der Ukraine und der Nahostkonflikt haben zudem unmittelbar Einfluss auf in Mannheim lebende Menschen. Und sie prägten das Miteinander vor Ort. „Meinungsverschiedenheiten und unterschiedliche Positionen stoßen mitunter unversöhnlich bis feindselig aufeinander“, betont die Stadt.

einander.Aktionstage locken Mannheimer sich in Quartier und Nachbarschaft auszutauschen

In dieser gesellschaftlichen Atmosphäre seien nun „demokratische Werte des Respekts, der Solidarität und der Offenheit für Verständigung besonders gefordert“. Gerade in Zeiten von Krisen sei Engagement „stadtweit, aber auch in den einzelnen Quartieren und Nachbarschaften wichtig“, um sich für die Grundwerte des Zusammenlebens und die Anerkennung von Vielfalt stark zu machen. Die einander.Aktionstage 2024 wollen hier dieses zahlreiche Engagement vor Ort zusammenzuführen.

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Die einander.Aktionstage sind eine Initiative des Mannheimer Bündnisses für ein Zusammenleben in Vielfalt. Es will als Zusammenschluss von Institutionen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung unterschiedlichen Formen der Benachteiligung und Ausgrenzung entgegenwirken - und ein respektvolles Zusammenleben in Mannheim fördern. Mehr unter www.mannheim.de/buendnis

Redaktion Redakteurin und Online-Koordinatorin der Mannheimer Lokalredaktion

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