Mannheim. Nach vier Jahren Pause hat es einen Neustart für Radio Rumms gegeben. Es ist das Kinderklinikradio in der Universitätsmedizin (UMM) und ein Projekt des Gesundheitstreffpunkt Mannheim in Kooperation mit der UMM und der „Schule für Kranke“. Kinder und Jugendliche, die körperlich geschwächt und von einem normalen Leben abgeschnitten sind, finden über die Radioarbeit zu neuem Selbstvertrauen und Mut. Die jungen Patienten suchen die Musik für die Radiosendung aus, führen Interviews und bringen eigene Themen mit.
Jugendfeuerwehrsprecher Mannheims berichtet „on air“ bei Radio Rumms
2009 ins Leben gerufen, musste das Radio mit Beginn der Corona-Pandemie ab Frühjahr 2020 pausieren. Gesundheitstreffpunkt-Geschäftsführerin Kerstin Gieser freut daher die Wiederaufnahme ganz besonders. Gab es lange noch viele Hygieneregeln im Krankenhaus rund um Corona-, RS-Virus und Co., kann jetzt wieder unbeschwert gesendet werden.
Als Gäste der ersten Folge, die es gleich krachen ließ, waren Matthias Dürken, Leiter der Kinderklinik, und Simon, Mannheimer Stadtjugendsprecher der Jugendfeuerwehr, eingeladen. Beide hatten einiges zu erzählen. So sprach Simon etwa über das Ehrenamt an sich. Er ist zudem Sprecher der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg. Wie er in seinem Amt im Ländle auch viele Politiker - vom Innenminister bis zum Ministerpräsidenten - traf und wie das war, erzählte er. Und, was er als Jugendsprecher eigentlich genau macht. Interviewt wurde er vom 15-jährigen Lukas, der das Gespräch solide wie ein Profi meisterte. Denn bei Radio Rumms wird nicht rumgedaddelt, sondern richtig Radio gemacht - mit (Frage-)Technik und Co.
Interview bei Radio Rumms der UMM: Lukas will Polizist werden
Im Gespräch über die Retter stellte sich dann heraus: Lukas könnte sich vorstellen, Polizist zu werden. Warum? Lukas sagt: „Wenn ich in der Zeitung lese, was manchmal passiert ist, will ich in Mannheim helfen und Polizist werden.“ Auch der kleine David (10) machte in der Folge mit. Auch er war schwer beeindruckt von den Retterberufen.
Begleitet und unterstützt wurden die jungen Radiomacher dabei wie gewohnt von einer professionellen Redakteurin und Ehrenamtlern, die die Kids und Jugendlichen von ihren Krankenbetten ins Studio begleiten und vor Ort betreuen. Kerstin Gieser sagt: „Das Besondere ist, dass das Radiomachen die Botschaft vermittelt: Du bist zwar krank, aber du machst etwas. Das vermittelt Selbstwirksamkeit, die stärkt. Außerdem sehen die Patientinnen und Patienten: Ich bin nicht allein.“ Immer mal wieder sind auch Promis im klinikinternen Studio zu Gast. Der Neustart erfülle Gieser mit „großer Freude“, resümiert sie nun.
Radio Rumms der UMM, des Gesundheitstreffpunkt und der Schule für Kranke: Jetzt engagieren
Nun sucht Radio Rumms weitere Ehrenamtliche, die mithelfen wollen. Was muss man mitbringen, um dort einmal im Monat aktiv zu sein? „Spaß an der Radioarbeit und Spaß an der Arbeit mit Kindern“, so Gieser. Es sind keine besonderen technischen Vorkenntnisse erforderlich.
Wie ist das eigentlich so mit Radio im Jahr 2024, ist das noch „in“? Gieser sagt: „Auf jeden Fall.“ Die Nachfrage beim Thema Radio sei hoch, als es in der Stadt kürzlich Workshops gab, waren diese sofort ausgebucht. „Die Recherche, das Handwerkliche, die Technik - es sorgt nach wie vor für große Begeisterung.“
Ehrenamtliche Mitarbeit
- Wer Interesse an einer ehrenamtlichen oder redaktionellen Mitarbeit hat, kann sich beim Gesundheitstreffpunkt Mannheim unter 0621/339 -1818 oder gesundheitstreffpunkt-mannheim@t-online.de melden.
- Alle Folgen, Hörspiele und Reportagen sind abhörbar unter: www.radio-rumms.de
- Das Projekt Radio Rumms wird in Mannheim ausschließlich durch Sponsoren oder Spenden finanziert. Weitere Infos gibt es auch unter www.radio-rumms.de see
Im Interview war wie eingangs genannt auch Matthias Dürken, kommissarischer Direktor der UMM-Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, zu Gast. „Wir freuen uns total, dass Radio Rumms wieder startet“, so auch Dürken. Auch das Radioteam ist froh, wieder loslegen zu können und freut sich auf die Geschichten, die in der UMM gesendet werden.
Geschichten aus dem Leben in Mannheim mit allen Facetten
Jeden vierten Donnerstag im Monat ist die Sendung geplant, um den Klinikalltag der Jungen und Mädchen etwas bunter zu machen. Zu erzählen gibt es bei den Folgen, die später auch im Netz abgehört werden können, immer viel. Denn in Mannheim, in der Klinik und bei den Patienten gehen die Themen nicht aus.
Ob Duales Studium, Work and Travel oder die Migrationsgeschichte der eigenen Familie. Das ganz normale Leben eben. Ob gesund oder krank, mit oder fernab der (schweren) Krankheit. Das Maskottchen von Radio Rumms ist übrigens ein roter Sandsack: Er steht fürs Dampf ablassen, wenn man wütend ist über Krankheit und Langeweile.
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