Mannheim. Den Jahrestag des verheerenden Erdbebens in der Türkei und in Syrien haben nicht nur Mannheimer Hilfsorganisationen zum Anlass genommen, über ihre Projekte in dem Krisengebiet zu berichten. Unternehmer Mustafa Baklan hat alle Spender, die eine von ihm gemeinsam mit dem Verein „Mannheim hilft ohne Grenzen“ initiierte Unterstützungsaktion finanziell bedacht haben, zu einem „Dankeschön-Abend“ eingeladen.
Das pragmatische Engagement der türkischen Gemeinschaft in der Quadratestadt in Kooperation mit Verbänden, Initiativen und der Stadtverwaltung hat Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha so beeindruckt, dass er im Fastenmonat Ramadan an einem Fastenbrechen im Jungbusch teilnahm und damals Mannheim als „Blaupause für eine vielfältige Gesellschaft“ bezeichnete.
Zwölf Monate nachdem im Südosten der Türkei und im Norden Syriens die Erde bebte, zehntausende Menschen starben und hunderttausende ihr Zuhause verloren, listet der Lebensmittelunternehmer an Hand von Diagrammen auf, wie viel Geld für Hilfsprojekte auf welchen Wegen zusammengekommen ist. Über das Deutsch-Türkische Institut für Arbeit und Bildung (DTI) flossen 362 711 Euro im vergangenen Jahr und seit 1. Januar weitere 803 Euro.
Spenden aus Mannheim für Erdbebenopfer in der Türkei: Über 170 Container finanziert
Mit diesem Geld sind Container bezahlt worden. Baklan berichtet, dass es ihm über seine unternehmerischen Kontakte gelungen ist, türkische Hersteller von Großraumbehältnissen zu bewegen, diese im Preis zu reduzieren und jeweils ohne Extrakosten ins Krisengebiet zu transportieren. Dadurch sei es gelungen, 168 große Container für Wohnzwecke und fünf für Schulunterricht samt Anlieferung vor Ort zu finanzieren.
Über einen separaten Firmenspendentopf, so ist zu hören, hat die von Mannheim aus international agierende Handelsgesellschaft für mediterrane Nahrung bei Lieferanten in der Türkei, aber auch in Bulgarien Lebensmittel in der Größenordnung von 273 000 Euro gekauft - neben komplett gespendeten Suntat-Produkten aus dem Sortiment. „Natürlich ist nur der Einkaufspreis abgerechnet worden“, betont der Unternehmer.
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Und weil die Stadt Aalen über eine Partnerschaft mit der von der Naturkatastrophe besonders betroffenen Provinz Hatay samt der Hauptstadt Antakya verbunden ist, nahm das Rathaus der ostwürttembergischen Kommune mit Mustafa Baklan zwecks Kooperation Kontakt auf. Gesammelte Gelder, nämlich 149 000 Euro, wollte man gezielt und nachvollziehbar investieren. Und so ist für die Erdbebenopfer insgesamt eine stattliche Dreiviertelmillion zusammengekommen, nämlich 759 035 Euro. Außerdem gingen auf einem Konto zugunsten von Menschen, die in der Ukraine Opfer des Krieges wurden, weitere 187 111 Euro ein.
Zu dem Abend in der Neckarauer Konzernzentrale von Suntat, der vor einigen Wochen Kanzler Olaf Scholz einen Besuch abstattete, sind Vertreter all jener Institutionen, Vereine beziehungsweise Aktionen eingeladen worden, die kreativ Spenden gesammelt oder erwirtschaftet haben. Darunter auch engagierte Kindergärten und Schulen, besonders viele aus Viernheim. Und weil jeder auf seine Weise ideenreich als Engel gewirkt hat, gibt es solcherart Symbolfiguren mit Namensgravur als Dankeschön.
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