Mannheim. Im Rosengarten wird es ab dem nächsten Jahr eine Eva-und-Seppl- Herberger-Lounge geben. Dazu soll die Rosengarten-Lounge im ersten Obergeschoss, ein bei Kongressgästen wie Konzertbesuchern sehr beliebter, 300 Quadratmeter großer Bereich mit Bar, großen Ledersofas, eigens entworfenem Sitzmobiliar aus Travertinstein sowie acht kostenfreien Internet-Arbeitsplätzen, umbenannt werden. Der Festakt ist für 30. April geplant – dem Hochzeitstag des Ehepaars Herberger.
„Wir hatten die Idee schon länger, aber dann kam Corona dazwischen“, so Bastian Fiedler, der Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress-gmbh. Bislang sind alle Säle im Haus nach Komponisten benannt, aber hier wolle er bewusst einen anderen Akzent setzen. Schließlich feierte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) 2017 im Rosengarten den 120. Geburtstag des berühmten Fußball-Bundestrainers, auf den der als „Wunder von Bern“ bezeichnete Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 zurückgeht.
Auf dem Waldhof geboren
Wenn der DFB auch von „Sepp Herberger“ spricht – in Mannheim ist nur von „Seppl Herberger“ die Rede. Am 28. März 1897 als jüngstes von sechs Kindern auf dem Waldhof geboren, war er Spieler beim SV Waldhof, beim VfR Mannheim und später in den Berliner Studienjahren bei Tennis Borussia. 1921 und 1925 gehörte er der Nationalmannschaft an, arbeitete als junger Sportlehrer beim damaligen Westdeutschen Spielverband und, seit 1936, als Reichstrainer und Bundestrainer. Für die Weltmeisterelf von 1954 war er einfach „der Chef“. Herberger starb 1977, seine Frau Eva 1989.
„Wir wollen bewusst beide ehren, da sie ihn stets enorm unterstützt hat und seine Erfolge ohne sie nicht denkbar wären“, erklärt Fiedler. Zum Festakt werden hochrangige Vertreter des DFB erwartet, der aus seinem Fußballmuseum in Dortmund einige Exponate beisteuere, die dauerhaft in der Lounge zu sehen sein sollen.
Bronzebüste wird in Lounge versetzt
In die Lounge versetzt wird zudem die Bronzebüste, die seit 2005 im Eingangsbereich des Rosengartens an den legendären Fußballtrainer erinnert. Stifter der vom Schwetzinger Bildhauer Heinz Friedrich geschaffenen Bronzebüste war damals Bloomaul Horst Engelhardt.
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Engelhardt, 2016 gestorben, verband bis zum Tod von Seppl Herberger eine intensive Freundschaft mit ihm. Er begleitete ihn – teils als sein Fahrer – sogar in die Schweiz, nach Schweden oder Chile. Die Menschen könnten heute gar nicht mehr ermessen, was die Weltmeisterschaft 1954 für Deutschland bedeutet habe, betonte Engelhardt bei der Enthüllung der Büste. Als Teppichhändler in aller Welt habe er genau gespürt, wie die Deutschen nach dem Sensationserfolg wieder an Ansehen gewonnen hätten. Dabei habe der langjährige Nationaltrainer nie seine Wurzeln auf dem Waldhof vergessen, sagte Engelhardt. Daher sei es ihm wichtig gewesen, dass mit der Büste an einem Ort an ihn erinnert wird, der einerseits emotional für Mannheim stehe, andererseits aber von Besuchern der Stadt auch besonders stark frequentiert werde.
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