Mannheim. Verkehr ist eine seltsame Sache: Weil alle auf der schnellsten Route an ihr Ziel eilen, verstopfen sie die Straßen, es entsteht Stau – Verspätung als Gemeinschaftsprojekt. Effektiv ist das nicht. Aber unumgänglich. Baumaßnahmen schaffen Abhilfe in der Zukunft. Für den Moment verlangsamen sie den zähen Verkehrt aber noch weiter. Beide Prinzipien gelten auch in Mannheim. Wer nicht auf Rad oder Bahn umsteigen kann, sollte deshalb wissen: Wo staut sich der Verkehr gerade besonders? Und wozu die leidigen Baustellen?
Ob die Staus in Mannheim gerade zäher sind als sonst, lässt sich schwer sagen. Im zuständigen Rathaus-Dezernat ist man sich jedenfalls nicht sicher, ob Mannheim gerade mehr als sonst an Baustellen leidet. Denn die Anzahl der Baustellen allein sage noch nichts aus. Entscheidender sei ihre Lage. Eine Baustelle an einem Verkehrsknoten erzeugt mehr Verkehr als viele Baustellen an wenig befahrenen Straßen. Im zuständigen Dezernat verweist man darauf, dass am Ende die persönliche Betroffenheit ausschlaggebend für die Frustration der Autofahrer sei.
An vier Knotenpunkten fließen die Blechlawinen gerade besonders zäh. Die Stadt versucht zwar nach eigenen Angaben, die Beeinträchtigung möglichst gering zu halten. Trotzdem sollten Verkehrsteilnehmende wissen, wo es sich in Mannheim gerade besonders staut. Ein Überblick:
BBC-Brücke
Die Baustelle an der BBC-Brücke vereint die Pendler im wohlgeübten Reisverschluss bis voraussichtlich Ende 2027 auf einer Fahrspur. Auf ihr bündelt sich der Verkehr von Norden in die Stadt und heraus. Auch Fußgänger und Radfahrer kommen hier noch durch – vielleicht sogar stressfreier als im Auto.
Waldstraße
Die Erschließung des neuen Stadtteils Franklin hat schon viele Baustellen gesehen. Gerade müssen sich Verkehrsteilnehmende besonders an der Kreuzung Wald-/Wasserwerkstraße gedulden. Hier wird unter anderem die Radspur auf zwei Fahrstreifen ausgebaut. Fußgänger dürfen sich über Baumbepflanzung freuen – alle gemeinsam auf die Wiedereröffnung der Kreuzung Ende dieses Jahres.
Diffenéstraße
Im Westen beschert die Baustelle am Knotenpunkt Diffenéstraße für den Moment noch unfreiwillige Entschleunigung. Die Arbeiten sollen noch im Oktober enden. Hier musste die Straße dringend saniert werden: Die Fahrbahn wird bis zu über einem halben Meter abgetragen und neu gebaut. Die sieben Bauabschnitte haben mit abwechslungsreich veränderten Verkehrsführungen den Pendlern das Warten spannender gemacht.
Röntgenstraße
Wer der Baustelle auf dem Aubuckel hinterhertrauert, dem bleibt in Richtung Osten noch die veränderte Verkehrsführung auf der Röntgenstraße. Von der Uniklinik aus ist die Linksabbiegerspur in die Käfertaler Straße gesperrt. Grund sind Bauarbeiten an einer Fernwärmeleitung. Diese Baustelle bleibt den Mannheimern allerdings nur noch bis Anfang November erhalten.
Zuletzt hat die Stadt noch eine Trumpfkarte: den sogenannten Masterplan Mobilität 2035+. Damit soll den Mannheimerinnen und Mannheimern unter anderem auch mehr Verkehrsalternativen zum Auto zur Verfügung stehen. Beim zuständigen Dezernat geht man davon aus, dass der Ausbau von Bus, Bahn, Rad- und Fußwegen die Autoschlangen Mannheims zumindest langfristig stutzen wird.
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