Wohnen

Zufahrt zum Collini-Turm in Mannheim wird saniert

Die Zufahrt zum Wohnturm in privatem Eigentum wird erneuert - eine überfällige Sanierung mit langer Vorgeschichte. Die Arbeiten sollen schon bald beendet sein

Von 
Waltraud Kirsch-Mayer
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Eine Fräse auf dem Parkdeck am Collini Center in Mannheim. © Ruffler

Mannheim. Wer beim Vorbeifahren am Collini-Center Baumaschinen - oder wie dieser Tage ein großes Fräsgerät - wahrnimmt, könnte zu der irrigen Annahme kommen, diese hätten etwas mit dem leer stehenden Bürokomplex zu tun.

Nein, es geht keineswegs um Vorarbeiten für dessen nach wie vor heiß diskutierten Abriss. Vielmehr wird die Zufahrt zum Wohnturm in privatem Eigentum erneuert - eine überfällige Sanierung mit langer Vorgeschichte.

Nur über fremde Grundstücke hinweg erreichbar

Als die Neue Heimat 1974 am Neckarufer das Collini-Center baute, ist die brückenähnliche Zufahrt zu dem 32-stöckigen Turm als Eigentum dem kleineren (später von der Stadt übernommenen) Bürokomplex wie dem Ladenzentrum zugeschlagen worden. Vermutlich sollte zwecks besserer Vermarktung der Wohnungen die anfallende Grundsteuer gesenkt werden.

„Ein Geburtsfehler“, kommentiert Rainer Herzog vom Beirat der Eigentümer und führt aus: „Damit war das Collini-Center eines von wenigen Wohnhäusern, das nur über fremde Grundstücke hinweg erreichbar war.“ Und dies führte zu Dauerkonflikten um Zuständigkeiten - mit der Folge: Für die Instandhaltung der sogenannten „Feuergasse“, die eigentlich gar keine klassische Rettungsgasse der Feuerwehr ist, fühlte sich niemand verantwortlich.

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Zähe Verhandlungen mündeten schließlich 2020 in einen Verkauf der besonderen Art: Die Stadt veräußerte die Zufahrt zu einem symbolischen Preis von einem Euro, allerdings mit der Auflage, das ramponierte Areal innerhalb von fünf Jahren zu sanieren. Diesen Auftrag hat die Wohnungseigentümer-Gemeinschaft (WEG) dem „SMP-Ingenieurbüro“ übertragen - nicht von ungefähr.

Die in Karlsruhe ansässige Bauwesen-Firma hat bereits die gerade abgeschlossenen Fassadenarbeiten als „behutsame Betonsanierung“ ausgeführt. Wie Ingenieur Werner Hörenbaum berichtet, ergaben vorgeschaltete Untersuchungen, dass entgegen anfänglicher Befürchtungen kein kompletter Abriss nötig ist.

Vielmehr lassen sich Betonschäden, die von Bewehrungskorrosion - im Volksmund als Rost an den Metallstäben bezeichnet - verursacht worden sind, lokal reparieren. Außerdem sollen chloridbelastete Bauwerksfugen instandgesetzt werden.

Ende des Jahres beendet

Zu den im Juli gestarteten Arbeiten gehört auch das Erneuern des Belagaufbaus - „vergleichbar einer Brückenabdichtung“, so Hörenbaum. Ende des Jahres soll die Sanierung fertiggestellt sein. Angepeilte Kosten: um die 800 000 Euro, die aus Rücklagen der Collini-Eigentümergemeinschaft finanziert werden. Eine dann von Schlaglöchern und Rissen befreite „Feuergasse“ soll das Entrée des gepflegten Wohnturms mit neuer Visitenkarte aufwerten.

Freie Autorin

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