Mannheim

Der Alte Messplatz in Mannheim soll ein „Platz mit Charakter“ werden

Die Bürgerbeteiligung „Gestaltung Alter Messplatz-Süd“ hat sich am heutigen Samstag getroffen, um verschiedene Entwurfsvarianten für den Alten Messplatz in Mannheim zu diskutieren. Welche Ideen dabei besprochen wurden

Von 
Sylvia Osthues
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Mannheim. Auf dem südlichen Gelände des Alten Messplatzes entsteht das Forum Deutsche Sprache (FDS). Für den neu entstehenden Stadtraum zwischen FDS, Alter Messplatz, Brückenkopf mit ALTER (POW e.V.) und Neckarvorland wurden jetzt drei Entwurfsvarianten interessierten Bürgern, Kommunalpolitikern und Vertretern der Stadtverwaltung im Kinder- und Jugendbildungshaus Kaisergarten vorgestellt.

Über die Details von Variante 1 diskutieren Carmen Fontagnier (von links), Christine Grüger und Christian Wild © Syvia Osthues

Der zweite Bürgerworkshop zur Umgestaltung Alter Messplatz-Süd mit circa 100 Teilnehmenden wurde moderiert von Christine Grüger von südlicht. „Das große Interesse zeigt die Bedeutung des Bauvorhabens“, erklärte Helga Dieringer Abteilungsleiterin Städtebauliche Planung.

Infoveranstaltung im Jugendhaus Erlenhof

  • Am kommenden Mittwoch, den 6. März ab 16 Uhr gibt es eine weitere Informationsveranstaltung für Kinder und Jugendliche im Jugendhaus Erlenhof. Dort werden die drei Varianten für den Alten Messplatz Süd vorgestellt mit der Möglichkeit für die Teilnehmenden, ihre Fragen und Wünsche einzubringen.
  • Ab sofort eröffnet die Stadt zudem die Möglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Ideen und Hinweise online mitzuteilen unter www.mannheim-gemeinsam-gestalten.de/alter-messplatz-sued.
  • Geplant ist im Sommer ein dritter Workshop. Im Herbst 2024 starten die Bauarbeiten zum Forum Deutsche Sprache. Nach Fertigstellung beginnt die Neugestaltung des Platzes zwischen Forum und ALTER. Dieser soll Ende 2027 fertig sein.

Rege Beteiligung beim ersten Bürgerworkshop zum Alten Messplatz

Bereits beim ersten Bürgerworkshop habe es eine rege Beteiligung gegeben. Die Ergebnisse seien in die Planungen der Landschaftsarchitekten von bhm (Planungsgesellschaft mbH Bresch Henne Mühlinghaus in Bruchsal) eingeflossen. „Die große Beteiligung an beiden Workshops zeigt das gemeinsame Ringen für einen bestmöglichen Platz“, so Dieringer. Obwohl es bei der Veranstaltung nicht um das Forum Deutsche Sprache, das Einraumhaus und das soziokulturelle Projekt ALTER ging, wurde ihnen als „wichtige Anrainer“ dennoch ein breiter Raum zur Vorstellung ihrer Projekte eingeräumt.

Leonie Meder (links) diskutiert mit den Teilnehmenden über Variante 3/ Teppich. © Syvia Osthues

Wie Elena Schoppa-Briele vom Leipniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) berichtete, sind die Planungen für das Forum Deutsche Sprache „im Moment insoweit abgeschlossen“. Sie erklärte: „Nächster Schritt wird der Bauantrag sein.“ Für Phillip Morlock und Myriam Holme von Einraumhaus hingegen ist „die Frage entscheidend„ wo und wie wir auf dem Alten Messplatz bleiben können“. Sie würden gern die Verbindung zu ALTER halten. Julia Alicka von POW e.V. berichtete, wie es mit ALTER weitergeht. 

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„Wir wollen den Platz nicht verlassen, sondern in neuer Form, wenn auch sehr verkleinert am Brückenkopf bleiben.“ Arbeitstitel `sei „Das Alterle“. Was noch aussteht, ist ein Konzept von POW, über das der Gemeinderat und damit auch über die Art der Förderung beschließen kann. Für Baubürgermeister Ralf Eisenhauer ist die Gestaltung Alter Messplatz-Süd „ein besonderes Herzensanliegen“. „Voraussetzung, dass was Neues, Tolles für die Neckarstadt entsteht, was sicher schwierig und eine Herausforderung ist, ist, dass alle mitmachen und sich gegenseitig zuhören und dass es auch gelingt, dass das Neckarvorland in den Stadtteil mit reinkommt“, sagte er.

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Christian Wild vom Architekturbüro bhm erklärte „Es geht heute darum, dass wir um die besten Lösungen ringen wollen.“ Vorgestellt würden Vorentwurfsideen, keine fertigen Pläne. „Es geht um Grundsätzliches für den Platz, der die Kurpfalzachse nach Norden abschließt. In der Neckarstadt mit ihrer kompakten Bebauung, wobei der Zugang zum Neckar bisher nicht funktionier habe, sei erst durch ALTER und Einraumhaus ein Bezug hergestellt worden. Deshalb sei ein guter Austausch aller Beteiligten wichtig. „Entstehen soll ein Ort mit Charakter“, so Wilde.

Starre Strukturen werden aufgelöst

Bei Variante 1 „Terrasse 01“ bleibt die 2002 entwickelte Grundidee „Teppich“ erhalten. Die starren Strukturen werden aufgelöst. Zwischen FDS und ALTER soll es einen Wechsel zwischen Bäumen, begrünten und versiegelten Flächen geben. Zum Neckarvorland hin wird die steile Böschung aufgelöst durch verschiedene Ebenen, Sport- und Bewegungszonen, Sitzstufen und auf mittlerer Ebene eine Rampe. Hinzu kommen Aussichtpunkte ins Neckarvorland, eine frei bespielbare Bühne und eine Picknickfläche am Forum Deutsche Sprache. „Die Treppen sind versiegelt neben grünen Flächen“, sagte Wild.

Rege Beteiligung beim Bürgerworkshop zur Umgestaltung Alter Messplatz-Süd © Sylvia Osthues

Bäume als Schattenspender?

Bei Variante 2 „Terrasse 02“ ist die Terrassierung etwas größer, mit dem „Nachteil, dass die Flächen oben etwas kleiner sind“, so Wild. Mithin sei der Platz für Veranstaltungen etwas kleiner, ebenso die Grünfläche. „In Abstimmung mit POW und ALTER soll eruiert werden, was die richtige Größe ist“, erklärte Wild. Ob und wie viele Bäume als Schattenspender kommen, müsse noch abgestimmt werden. Im Bereich Dammstraße gesetzt ist eine Signalanlage.

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Wechsel zwischen befestigen und grünen Flächen

Bei Variante 3 „Teppich“ ist der Platz optimiert und die Terrassen sind minimiert, bei einem Wechsel zwischen befestigten und grünen Flächen. Zum Neckarvorland gibt es rechts und links Treppenabgänge und dazwischen eine Rampe. „Im Bereich der Terrassen gibt es keine größeren Flächen und Veranstaltungsbereiche, die bisherige Böschung bleibt mehr oder weniger erhalten“, erläuterte Wild. In mehreren Beratungsrunden konnten Bürger und Kommunalpolitiker anschließend ihre Ideen, Hinweise und was ihrer Ansicht nach noch fehlt einbringen. Die Teilnehmenden begrüßten vor allem die Öffnung zum Neckar. Die Größenverteilung zwischen den einzelnen Flächen wurde hingegen unterschiedlich bewertet. Wichtigstes Ergebnis war, dass bei allen drei Varianten eine Verbindung geschaffen werden sollte zwischen FDS, dem neu entstehenden Stadtraum und ALTER. Außerdem gewünscht Angebote für alle Altersgruppen. „Und zwar auch für die Jugendlichen“, forderte Mirca Yildirim vom Jugendbeirat.

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