Freizeit

Das wird am Tag des offenen Denkmals in Mannheim geboten

Einmal im Jahr dürfen Besucherinnen und Besucher dorthin, wo es sonst heißt: Zutritt verboten. Beim Tag des offenen Denkmals in Mannheim haben unter anderem der Wasserturm und die Sternwarte geöffnet

Von 
Peter W. Ragge
Lesedauer: 
So sieht es im Innern des Wasserturms aus – von unten zu sehen am Sonntag beim Tag des offenen Denkmals in Mannheim. © Michael Ruffler

Mannheim. Kostenfrei über 20 historische Gebäude und Orte besichtigen, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind – das ermöglicht am Sonntag, 8. September 2024, der „Tag des offenen Denkmals“. Hier einige ausgewählte Tipps, die aber nicht vollständig sein sollen und können.

Wasserturm

Hier schlägt das Herz der Mannheimer – am Wasserturm. Ins Innere des Wahrzeichens darf man höchstselten, doch der „Tag des offenen Denkmals“ ist eine der wenigen Gelegenheiten von 11 bis 16.30 Uhr (Zugang Richtung Fontänen). Neben dem imposanten Inneren bietet eine neu konzipierte Dauerausstellung Einblicke in die Geschichte des Wahrzeichens und der Trinkwasserversorgung. Hinzu kommen auf dem Vorplatz Experimente zum Mitmachen beim mobilen Wasserlabor, ein Wettbewerb für Wasser-Feinschmecker, eine Rallye mit Gewinnspiel sowie eine Ausstellung zum Weg des Grundwassers bis zum Wasserhahn.

Sternwarte

Die Sternwarte ist ab 1722 erbaut worden und nicht nur eines der ältesten noch existierenden, barocken Bauwerke der Quadratestadt, sondern zugleich Symbol für die große Bedeutung der Wissenschaften in der Ära des Kurfürsten Carl Theodor. Besucher können von 11 bis 15 Uhr die Aussichtsplattform erklimmen und von dort den Blick über Mannheim genießen. In allen Stockwerken bieten Mitglieder vom Verein Stadtbild ehrenamtlich Informationen zur Geschichte des Baus, zur astronomischen Forschung sowie die Besichtigung des Ateliers Stallwitz. Dazu kommt ein Vortragsprogramm: 11.30 Uhr und 13 Uhr Michael Geffert vom Birtzberg Observatorium Bornheim über Astronom Eduard Schönfeld und die veränderlichen Sterne und 14 Uhr von Kai Budde über Carl Theodor als Förderer der Wissenschaften.

Marchivum

Im Marchivum im Ochsenpferchbunker finden kostenlose Führungen durch den größten Hochbunker der Stadt und die Magazine statt. Die Führungen starten jeweils zur vollen Stunde um 10, 11, 12 sowie 15, 16, 17 Uhr. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Die Dauerausstellungen „Typisch Mannheim!“ und „Was hat das mit mir zu tun?“ sind kostenfrei zugänglich. Zwischen 13 und 17 Uhr werden Gespräche in den Ausstellungen angeboten. Um 14 Uhr wird die Ausstellung „Jazz und Fox“ eröffnet, in der Werke des bekannten Mannheimer Künstlerduos Sourati gezeigt werden. Zudem stellt das Künstlerduo seine erste Graphic Novel „Anna“ vor: eine Geschichte aus dem Krieg nach einer wahren Begebenheit. Zugleich wird das neue, großangelegte Mural der Künstler im Treppenhaus vorgestellt.

Mehr zum Thema

Denkmalschutz

Warum das alte Fährhaus in Mannheim weiter verrottet

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren
Gastronomie

Warum der „Schwarze Adler“ in Mannheim schließt

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

Magdalenenkapelle Straßenheim

Mannheims ältester Sakralbau im kleinen Stadtteil Straßenheim ist seit 1408 nachgewiesen, seine Mauern sind aber teilweise noch älter. Von 11 bis 17 Uhr öffnen Ehrenamtliche vom Förderverein Magdalenenkapelle den Bau. Um 15 Uhr gibt Wallstadts Ortshistoriker Stefan Alles einen Überblick über die Geschichte, um 12, 14 und 16 Uhr informiert Klaus Wirth, Leiter der Archäologischen Denkmalpflege der Reiss-Engelhorn-Museen, über Ausgrabungen in Straßenheim.

Schönstattkapelle Gartenstadt

Als ein Denkmal gelebter Marienfrömmigkeit gilt die eher versteckte Kapelle im Mannheimer Norden. Das Schönstattheiligtum (Rottannenweg 41, Gartenstadt) ist Teil eines weltweiten Netzwerks von Heiligtümern, das auf den Gründer der internationalen Schönstattbewegung, Pater Josef Kentenich, zurückgeht. Nach dem Familiengottesdienst um 14 Uhr gibt es Infos zum Bau sowie Kaffee, Kuchen, Getränke und andere Leckereien bereit.

Feudenheimer Kirchen

In der Feudenheimer Epiphaniaskirche, bekannt durch ihren frei stehenden Kirchturm und den Kubus mit den gelben Klinkerwänden, ist um 11 Uhr Gottesdienst, in dem die Ausstellung „Fahrrad-Diebe und Kartonagen“ mit Werken des Mannheimer Künstlers Edgar Landherr eröffnet wird. Nach einer Mittagspause kann von 14 bis 15 Uhr der Epiphaniaskirchturm bestiegen werden. Um 15 Uhr wird der historische Film„Wir bauen uns ein Gotteshaus“ mit Aufnahmen der Grundsteinlegung und Glockenweihe der Epiphaniaskirche gezeigt, und Werner Besier berichtet von der Rettung der Epiphaniaskirche und deren Fortführung als Kulturkirche. In der Johanneskirche erklärt ab 14 Uhr Kantor Paul Tarling die 2024 sanierte Ott-Orgel und gibt kurze Hörbeispiele. Von 14.30 bis 15.30 Uhr führt Pfarrerin Dorothee Löhr durch die 135 Jahre alte Johanneskirche.

Der prachtvolle Hochaltar der Jesuitenkirche wird in einem Vortrag ebenso erläutert wie das Wirken der Jesuiten zur Zeit Carl Theodors in Mannheim. © Markus Prosswitz

Jesuitenkirche

Die prachtvolle Barockkirche, in der Ära der Kurfürsten gebaut, ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Stadtdekan Karl Jung wird um 14 Uhr durch den Sakralbau führen. Um 15.30 Uhr hält Hermann Wiegand, Vorsitzender des Mannheimer Altertumsvereins, einen Vortrag mit dem Titel „Carl Theodor und die jesuitische Kultur“. Organist Martin Geipel nimmt die Zuhörer um 16.30 Uhr mit auf eine musikalische Zeitreise an den Hof Carl Theodors mit Werken von Claude Balbastre, John Stanley, Giovanni Battista Martini, Johann Ludwig Krebs und Johann Sebastian Bach.

Christuskirche

In der Christuskirche erklingt um 10 Uhr eine Bachkantate zum Mitsingen. Um 12 Uhr schließt sich ein Streifzug durch die Baugeschichte mit Kirchenführung an, um 13 Uhr und 15.45 Uhr eine Turmbesteigung. Wer die Königin der Instrumente kennenlernen möchte, kann an der Orgelführung teilnehmen: Um 15 Uhr erläutert Kantorin Marion Krall das „Mannheimer Wunderwerk“, die Steinmeyer-Orgel von 1911. Weitere Angebote gibt es in der Lutherkirche, Erlöserkirche, Lukaskirche.

Technoseum

Anne Mahn, Kuratorin und Kunsthistorikerin, bietet um 11 und 14 Uhr eine jeweils 60-minütige Führung zur außergewöhnlichen Architektur des Technoseums und der Herausforderungen für den Museumsbetrieb – etwa durch die mehr als 4000 Fenster. Sie informiert zur Gestaltung von neuen Ausstellungen und Veranstaltungsangeboten (Kostenlose Karten an der Museumskasse). Geöffnet ist 9 bis 17 Uhr. Um 10 und um 13 Uhr kann man das ehemalige SWR-Gebäude neben dem Technoseum, das bald für das Museum umgebaut werden soll, besichtigen.

Der Verein für Ortsgeschichte Feudenheim zeigt eine Ausstellung mit historischen Werkzeugen von Handwerkern. © Markus prosswitz

Heimatmuseen

In Seckenheim bietet das Heimatmuseum um 14.30 Uhr (Treffpunkt vor dem Seckenheimer Schloss) eine Führung über Bürgermeister Johan G. Hörner, in der Revolution 1848/49 ein überzeugter Verfechter der demokratischen Ideale, an. Der Verein für Ortsgeschichte Feudenheim hat sein altes Bauernhaus in der Eintrachtstraße mit der Ausstellung über Historische Geräte aus dem Handwerk von 14.30 bis 17.30 Uhr geöffnet – mit Kaffee und Kuchen.

Redaktion Chefreporter

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke