Freizeit

Das sagen Besucher zu den Baustellen im Luisenpark

Nicht nur für Mannheimer ist der Luisenpark ein beliebtes Ausflugsziel. Die Grünanlage zieht viele Besucher an - und die stören sich kaum an den Bauarbeiten auf dem Gelände. Sondern erklären, warum sie Verständnis haben

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Tanja Capuana
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Die Bau- und Baggerroute: Dort entsteht die neue Parkmitte. Die Bagger beim Arbeiten zu beobachten, ist vor allem für Kinder ein Erlebnis. © Tanja Capuana Parisi

Mannheim. Bereits beim Betreten des Luisenparks fühlt man sich ein bisschen wie in Garten Eden. Der Duft von Blumen umweht die Nase, und der Blick auf das Blumenmeer tut der Seele gut. Viele Familien, aber auch Paare und Freunde besuchen die Grünanlage, um sich vom Alltag zu erholen. Und seit Samstag sind die Gondolettas auch wieder in Betrieb.

Das Einzige, was in diesem Bild stört: die Baustelle. Diese ist im Luisenpark zwar keine Augenweide, aber notwendig. Die Anlage erhält eine neue Parkmitte und wird modernisiert. Besucher haben die Möglichkeit, entweder nach links über die Doppelbrücke in Richtung Freizeitwiese und Teehaus zu laufen - oder sie nutzen die Bau- und Baggerroute und werfen damit einen Blick hinter die Kulissen. So wie Maximilian. „Die Baustelle finde ich toll“, sagt der Sechsjährige. Auch die Bagger haben es dem Jungen angetan. Lisa, seine Mutter, lächelt. „Für ihn war es ein Highlight.“ Die Mutter aus der Nähe von Landau hat Verständnis dafür, dass hier gebaut wird.

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Bauarbeiten im Luisenpark

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Kinder begeistert von Baggern

Wenn es doch mal Beschwerden gibt, werden diese für gewöhnlich an die Stadtpark-Sprecherinnen Alexandra Wind und Renate Fernando weitergeleitet. „Die Baustelle war im Vergleich zu den anderen Themen nicht zu arg“, sagt Wind. Im Gegenteil: „Wir haben den Eindruck, dass die Leute recht zufrieden sind.“ Fernando fügt hinzu: „Ich beobachte immer, dass die Kinder einen Riesenspaß an den Baustellen haben“, sagt sie. „Der Kran und der Bagger sind für sie ein Erlebnis.“ Die Baustelle sei im Verhältnis zum Park überschaubar, finden die beiden. Der größte Baubereich beziehe sich nicht zuletzt auf die Wirtschaftsgebäude, die für die Besucher ohnehin nicht zugänglich seien. Und die Schließung des Pflanzenschauhauses, das bereits aufgrund von Corona lange geschlossen war, wurde bewusst in den Sommer gelegt, wenn es die meisten ins Freie zieht.

Alle Spielplätze sind weiter unbeeinträchtigt und nutzbar. Auf der Freizeitwiese wird nun die Seilbahn gebaut. „Das ist letzte Maßnahme, die an Baustellenfläche hinzugekommen ist“, so Wind. „Den Zenit haben wir jetzt erreicht. Es kommt keine Baustelle mehr dazu.“ Stattdessen werden sie zurückgebaut.

Verkürzte Gültigkeit

  • Der Tageseintritt wurde von 8 auf 7,50 Euro reduziert. Die Jahreskarte, die vom 1. Januar bis 31. Oktober 2022 gültig ist, wurde von 42 auf 30 Euro reduziert. Sie gilt auch für den Herzogenriedpark, so Sprecherin Alexandra Wind.
  • Durch die Corona-bedingten Schließungen von drei Monaten werde diese Zeit für die Jahreskartengültigkeit hinten drangehängt, so Wind.
  • Die Saisonkarte (24,50 Euro) hat wegen der Buga eine verkürzte Gültigkeit: vom 1. Mai bis 31. Oktober.

„Die Baustelle ist schon ein bisschen verwirrend“, sagt Birgit aus Brühl. Schlimm findet sie das aber nicht. „Man kann viel mit den Kindern hier machen“, sagt die Großmutter des fünfjährigen Nick und seines jüngeren Bruders Rio. Die Freundinnen Rosemarie Schäfer und Ursula Senkel besuchen den Luisenpark im Schnitt alle zwei bis drei Jahre. Um möglichst viel Zeit im Park verbringen zu können, sind die Kaiserslauterinnen extra früh angereist. Von der Baustelle fühlen sich die beiden nicht gestört, da etwas Neues entsteht. „Das akzeptieren wir“, sagt Schäfer. „Ich finde, es ist alles gut geregelt.“ Die 63-jährige Ursula Senkel fügt hinzu, dass sie es ansonsten im Luisenpark schön findet.

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Zur Buga wollen die beiden Frauen auf jeden Fall wiederkommen. Lediglich die Wartezeit von einer Dreiviertelstunde an der Kasse habe sie gestört, sagt die 66-jährige Rosemarie Schäfer. Nur eine Kasse sei geöffnet gewesen. „Das fand ich ein bisschen schlecht organisiert, gerade in der Urlaubszeit.“

Das sei eine Ausnahme gewesen, beruhigt Wind. „Am Dienstag war der Ansturm besonders groß, wir haben außerdem die Besonderheit, dass die Pfälzer, die Baden-Württemberger und die Hessen jetzt gleichzeitig Ferien haben.“ Zudem sei der Park wegen Krankheit und Urlaub unterbesetzt gewesen.

Um den Besuchern entgegenzukommen, wurden sowohl die Tageskarten als auch die Jahreskarten preislich rabattiert. Diese sind bis zum 31. Oktober gültig, da der Park ab dann bis zur Buga wegen Restarbeiten geschlossen bleibt. Mit Grafiken und Videos will der Luisenpark die Leute auch künftig dabei unterstützen, sich das Ganze vorzustellen. „Wir versuchen wirklich, die Leute auch abzuholen“, sagt Wind. „Wir geben uns die größte Mühe.“

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Günstigere Eintrittspreise

Natalie kommt mit ihrer Tochter Amelie öfter in den Park. Dass die Tageskarte von acht auf 7,50 Euro reduziert wurden, findet die Mannheimerin zu wenig. „Wegen der 50 Cent hätte man sich das sparen können. Der Park ist aber trotzdem schön und gepflegt.“ Isabelle und Jessica finden die Eintrittspreise angemessen. „Nur die Getränke sind etwas teuer“, sagt Jessica.

Gabriele hat eine Jahreskarte. Gemeinsam mit ihren Enkelkindern Jana und Moritz ist sie öfter im Luisenpark. „Natürlich stört die Baustelle“, sagt sie. Sie akzeptiert sie jedoch. „Es geht ja irgendwann zu Ende.“ Schön fanden die Drei die Fahrt mit der Gondoletta. „Das war cool“, sagt Moritz und strahlt. Sina ist mit ihrem vierjährigen Sohn Noa ebenfalls Gondoletta gefahren. Seiner Mutter gefällt es im Park. „Ich finde es hier trotz Baustelle sehr schön“, sagt die Mosbacherin. Auch Beyza aus Frankfurt macht die Baustelle nichts aus. „Die Menschen müssen eben Geduld haben.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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