Umbauarbeiten

Das hat die Leonardo-Gruppe mit dem traditionsreichsten Mannheimer Hotel vor

Die Leonardo-Gruppe will den alten Namen „Mannheimer Hof“ und den Glanz der 1920er Jahre wieder zurückbringen. Es laufen aufwendige, „denkmalgerechte Renovierungsarbeiten“

Von 
Peter W. Ragge
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Der Traditionsname „Mannheimer Hof“ soll ab 2025 wieder über dem Eingang stehen. Derzeit wird renoviert und umgebaut. © Markus prosswitz

Mannheim. Das traditionsreichste Mannheimer Hotel wird umgestaltet: Im Leonardo Royal Mannheim laufen, so die Eigentümer, aufwendige, „denkmalgerechte Renovierungsarbeiten“, um mit einem eleganten Design an den Glanz der 1920er Jahre anzuknüpfen. Ab Januar 2025 soll das Gebäude an der Augustaanlage als das zweite Haus der Gruppe Teil der Leonardo Limited Edition in Deutschland werden und auch wieder den Namen „Mannheimer Hof“ tragen – mit entsprechendem Schild über der Tür.

Das Hotel ist 1929 von der Stadt selbst als „Palasthotel“ durch den Architekten Fritz Becker im Stil der Neuen Sachlichkeit gebaut und von ihr bis zum Krieg betrieben worden – mit Defizit, weshalb der Volksmund es als „Ballasthotel“ verspottete. 1956 übernahm der Steigenberger-Konzern den in der Besatzungszeit als „Truman-Hotel“ von den Amerikanern geführten Betrieb. Immer wieder stiegen hier Prominente ab.

Im September 2014 übernahm die Leonardo-Gruppe das Hotel

Bis 2008 residierte der Fasnachtsprinz in einer Suite, das Haus galt Jahrzehnte als gesellschaftlicher Mittelpunkt und „zweites Wohnzimmer“ zahlreicher Familien. 2006 wurde das zuvor direkt der Familie Steigenberger gehörende, unter Denkmalschutz stehende Gebäude veräußert. Als Käufer trat zunächst der Israeli Ron Ben Haim auf, der das Haus renovierte sowie einen Wellnessbereich schuf. Dann übernahm es die israelische „Schlomo“-Investorengruppe. Im September 2014 übernahm die – gleichfalls einem israelischen Geschäftsmann gehörende – Leonardo-Gruppe, die in Tel Aviv an der Börse notiert ist, das Haus. Zunächst hieß es, dass das Hotel weiter unter „Mannheimer Hof“ firmieren soll. Aber nur zwei Monate später wurde der Traditionsname gestrichen. Doch nun erklären die Eigentümer, sie wollten an die Zeiten, als es das erste Haus am Platze, Zuhause für internationale Gäste und gleichzeitig „zweites Wohnzimmer“ für die Mannheimer Vereine und Familien war, anknüpfen.

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Yoram Biton, Managing Director der Leonardo Hotels Central Europe, verspricht laut einer Mitteilung: „Wir holen den alten Glanz zurück!“. Das Haus werde „in neuer Pracht erstrahlen. Historische Details bleiben bewahrt, während das gesamte Haus eine moderne Auffrischung erhält“. Es solle „wieder zum pulsierenden Herzen der Stadt werden“. Eine Investitionssumme wollte die Hotelgruppe auf Anfrage aber nicht nennen. Sie sei „erheblich“, hieß es nur. Alle 192 Zimmer und Suiten sowie die Badezimmer würden umfassend modernisiert und in eleganten Gold-, Blau- und Nougattönen neu gestaltet. Man habe nach der Übernahme 2014 eine Soft-Renovierung durchgeführt, 2019 eine weitere Auffrischung. Nun erhält das Hotel eine neue, größere Sauna, und der Ruhebereich wird um 25 Quadratmeter erweitert. Auch Foyer, Bar und Restaurant würden im Stil der 1920er Jahre umgestaltet, die neun Tagungsräume werden renoviert und mit neuer Technik versehen, der Innenhof zum Frühjahr 2025 neu begrünt und mit neuen Möbeln ausgestattet. Er steht nicht nur Hotelgästen offen.

Keine Änderung gebe es beim Musikkabarett „Schatzkistl“, das weiter „fester und wichtiger Teil des Gebäudekonzepts“ und „ein Kleinod der Mannheimer Kulturszene“ sei: „Daran ändert sich nichts“, so die Leonardo-Gruppe. Der Umbau werde „den Spielbetrieb nicht beeinträchtigen“, so „Schatzkistl“-Chef Peter Baltruschat, und er biete „umfangreiche neue Möglichkeiten der Kooperation“, freut er sich.

Redaktion Chefreporter

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