Freizeit

Das hat der Pfennigbasar im Rosengarten alles zu bieten

Bei einem Rundgang auf dem 40. Pfennigbasar des Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreises in der Variohalle finden sich so einige Schätze, aber auch Kurioses und Kitschiges

Von 
Heike Sperl-Hofmann
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Viel los beim 40. Pfennigbasar des Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreises in Mannheim. © Ute Bechtel-Wissenbach

Mannheim. Pünktlich öffnen sich die Türen am Glaskubus auf dem Vorplatz des Rosengartens. Die ersten stürmen die Treppen hinunter, rennen durch den Saal in Richtung Schmuck. Vorbei an den Ständen mit „Kitsch & Kunst“, „Jeans“ „Antikes & Edles“, „Damenröcke“ oder „Kurioses“.

Dort, im hintersten Eck des Pfennigbasars des Deutsch-Amerikanischen Frauenarbeitskreises (DAFAK) in der Variohalle, hoffen viele auf ein funkelndes und edles Schnäppchen. Die Schlange, die sich rasch am Schmuck-Stand bildet, ist zumindest die längste im Raum. Schnell zu sein, lohnt sich hier bestimmt. Wer allerdings ein wenig mehr Zeit einplant und einfach stöbern will, entdeckt beim mittlerweile 40. Pfennigbasar eine Menge kurioser und schöner Dinge. Ein Rundgang mit persönlichen Highlights:

Antikes und Edles auf dem Pfennigbasar zu entdecken

Geschirr der Marke Meißen, filigrane Porzellanfiguren oder geschliffene Glasvasen stehen hier parat - und über allem thront majestätisch ein Dreimaster. Welches Schiff es darstellt und woher es stammt, ist ungewiss, sicher ist aber, dass das große Modell, das mit seinen schwarzen Segeln und den vielen Kanonen aussieht wie ein Piratenschiff, schnell den Besitzer gewechselt hat. Für 80 Euro wurde es verkauft.

Historische Bilder und Rahmen gehen in Mannheim über die Verkaufstheke

Alte Stiche, echte Gemälde, historische Fotografien oder Zeichnungen aus allen Epochen finden sich gleich am Eingang zur Variohalle zuhauf. Das teuerste Gemälde - eine historische Hafenansicht der Stadt Köln - soll für 250 Euro verkauft werden. Eine alte, gerahmte Stadtkarte von Mannheim mit Erklärung „der hieren Churfürstliche Residenz“ geht für zehn Euro an eine neue Besitzerin. Eines der Highlights am Stand aber ist sicherlich ein Filmplakat von „Phantom Commando“ mit Schauspieler Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle aus dem Jahr 1985. Auch dieses - etwas andere - Kunstwerk soll für zehn Euro an einen Filmfan gehen.

Pfennigbasar bietet auch einen großen Elektonik-Bereich

Analoge Kamera oder Staubsaugerroboter? Beides ist hier zu finden. Die meisten Spiegelreflexkameras seien aber bereits verkauft, sagt Claus Kilpert aus der Elektro-Abteilung. „Man merkt, dass diese Kameras wieder begehrt sind“, hat er beobachtet. An diesem Tag zumindest begehrter als der Staubsaugerroboter: Dieser wartet noch für 20 Euro auf einen Käufer oder eine Käuferin. Neben viel Nützlichem - wie Kaffeemaschinen, Küchengeräten oder Werkzeug - versteckt sich auch so manches Kleinod am Stand. So wie eine goldene Moschee, die Kilpert in die Hand nimmt und hochhält. Hinter dem funkelnden Bauwerk verbirgt sich ein Wecker, der den künftigen Besitzer mit Muezzin-Rufen aus dem Schlaf holen kann.

Schnäppchenjäger im Glück. © Heike Rentsch

Von Oster- und Weihnachtsdeko bis hin zu Kitsch und Kunst

Was Kitsch und was Kunst ist, liegt ja meist im Auge des Betrachters oder der Betrachterin. So ist es auch an diesem Stand. Oster- und Weihnachtsdekoration, kleine Figuren und Tiere oder Glasschalen gehen hier unter anderem über den Tisch. Sind die Glaskugeln zum Aufhängen, die mit grünen Schlieren versehen sind und für zwei Euro verkauft werden, nun künstlerisch wertvoll oder eher kitschig? Definitiv Letzteres ist aber ein besonderer Herr, der breit grinsend und zwinkernd im Regal steht. Die etwa 30 Zentimeter große Figur von DJ Ötzi bringt sogar den passenden Sound mit: Drückt man einen roten Knopf zu Füßen des Partyschlagersängers, ertönt scheppernd das Lied „Anton aus Tirol“. Zehn Euro soll der Ötzi in Kleinformat kosten - auch dafür findet sich bestimmt ein Liebhaber.

Ein alt aussehender Koffer findet eine neue Besitzerin

Dichtes Gedränge herrscht normalerweise auch an diesem Stand. Kein Wunder, gibt es hier doch Handtaschen, Koffer oder Geldbeutel in allen Variationen zu kaufen. Eine edle Clutch kostet um die vier Euro, Handtaschen gibt es ebenfalls oft unter zehn Euro. Ein besonderer Hingucker ist aber ein schon etwas ramponierter Koffer aus braunem Leder. Die Riemen sind bereits abgewetzt, aber das tut dem Charme des Gepäckstücks keinen Abbruch.

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Sobald Elke Lückgen, eine der Verkäuferinnen am Stand, das Stück in der Hand hält, gibt es schon eine Interessentin. Ob der Koffer mit seinen Beschlägen nun wirklich alt oder doch auf alt gemacht ist, können die beiden Damen nicht zweifelsfrei klären. Klar ist aber: Der Koffer hat für 13 Euro eine neue Besitzerin gefunden. Er soll nun zu den weiteren (echt) alten Koffern gestellt werden, die die Dame bereits daheim hat.

Schlag auf Schlag beim Schmuckstand auf dem Pfennigbasar

Am Schmuckstand geht es Schlag auf Schlag: Drei Uhren für acht Euro, ein paar Ketten aus bunten Perlen für sechs Euro, ein Konvolut aus Ohrringen und Ringen für 16 Euro. Die meisten, die in der Schlange gewartet haben, um den Schmuck zu begutachten, greifen dann auch zu. Echte Stücke sind ebenfalls im Angebot, auch Bernstein oder Korallen - und einige besondere Schmuckstückchen, die gesondert auf einem Regal drapiert sind.

Darunter ist auch das Highlight der anwesenden Helferinnen: ein kleines, dekoratives Tragetäschchen aus Metall mit perlmutt-ähnlichen Auflagen, innen mit rotem Stoff ausgeschlagen. Daneben schmiegt sich ein Collier um den Hals einer Schmuckbüste. Obwohl es aus Kunststoff und Metall gefertigt ist, macht es aufgrund seiner Opulenz einiges her. Das Handtäschchen geht schließlich für 35 Euro weg, die Kette für 25 Euro.

Fan-Artikel von Fußballvereinen gefällig?

Fanschals von der TSG 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern München, Fitness-Oberteile für Damen oder die orthopädische Nackenstütze, falls der Sport doch mal kontraproduktiv war: Alles, was in irgendeiner Weise mit Sport zu tun hat, findet sich an diesem Stand. Selbst Retro-Fans können sich hier mit dem passenden Sportgerät eindecken. Ins Auge sticht unter all den modernen Dingen eine Tennisschläger-Verpackung, die bereits ein paar Jahrzehnte auf der Pappe hat. Funktionsfähig scheint der enthaltene Schläger, der von einer polnischen Marke ist, auf jeden Fall noch zu sein - fast wie neu schaut er trotz seines Alters aus.

Schnäppchen macht man auf dem Pfennigbasar auch bei Kuriosem

Messinggefäße, eine weiße Langhaarkatze aus Porzellan, ein Schirmständer aus Holz mit Bauernmalerei - alles, was sonst nirgendwo hinpasst, landet am Kuriositäten-Stand. Darunter auch ein Wassersprenger in Form eines kleinen Hasen, der verdächtig nach Albrecht Dürer aussieht. Zielführender ist da sicherlich ein Keramiktopf, auf dem kunstvoll Rheinburgen wie die Burg Eltz abgebildet sind. Für vier Euro weckt der sofort die Lust auf Wanderungen.

Redaktion Blattmacherin Metropolregion, Heidelberg, Ludwigshafen

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