Wohnungsbau

Das „H“ auf Mannheim-Franklin ist fertig – wie es mit dem „M“ weitergeht

Der nächste Schritt zum „HOME“-Schriftzug in Mannheim-Franklin ist gemacht. Das „H“-Hochhaus wurde offiziell eingeweiht. Doch ein Haus fehlt noch. Wie es mit dem „M“ weitergeht

Von 
Roland Schmellenkamp
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Die Buchstabenhäuser auf Franklin. © Bernhard Zinke

Mannheim. Auf Franklin ist ein weiterer Hochpunkt fertiggestellt: Das „H“ wurde am Dienstag offiziell mit rund 80 geladenen Gästen eingeweiht. Der erste Mieter sei, so GBG-Geschäftsführer Karl-Heinz Frings in seiner Rede, bereits eingezogen, weitere Mietverträge unterschrieben.

Das Gebäude ist nach dem „E“ der zweite „Buchstabe“, den die GBG gebaut hat. Während die Wohnungen im „E“ verkauft werden, bleiben diejenigen im „H“ im Besitz der GBG und werden vermietet – zum durchschnittlichen Preis von 15,50 Euro pro Quadratmeter.

Das „H“ auf Mannheim-Franklin bietet 123 Wohnungen

Das „H“ bietet auf 50 Metern Höhe 123 Wohnungen von 45 bis 120 Quadratmetern mit Terrasse oder Balkon. Alle haben Fußbodenheizung und Parkettböden. In der Tiefgarage gibt es Platz für 137 Autos und 278 Fahrräder. Weiter ist der zweistöckige Sockel für Gewerbe vorgesehen, laut Frings „zum Beispiel für Friseur oder eine Fahrschule, was wir auf dem Gebiet vermissen“.

Zur offiziellen Einweihung durchschnitten Baubürgermeister Ralf Eisenhauer (von links), GBG-Geschäftsführer Karl-Heinz Frings und Oberbürgermeister Christian Specht ein Band. © Roland Schmellenkamp

Er bedankte sich bei den Lokalpolitikern für die Beschlüsse, die den Bau der vier markanten Hochhäuser möglich gemacht haben: „Das ist nicht selbstverständlich!“ Damit entstehe etwas Besonderes – die „Grüne Mitte“ beim „O“ werde voraussichtlich von der GBG bis Mitte 2026 fertiggestellt. Dort soll es unter anderem einen Supermarkt geben.

Die neuen Hochhäuser auf Franklin würden die auf der Vogelstang quasi spiegeln. Dass es damit auf wenig Fläche viel Wohnraum gebe, bedeute auch, dass es auf Franklin viele unbebaute und grüne Flächen geben könne. Das Gebiet sei insbesondere für Familien hochattraktiv. In einem Sockel des „H“ entsteht eine Kindertagesstätte.

Das „H“ auf Mannheim-Franklin: Nicht einfach zu bauen gewesen

Der „spektakuläre Entwurf“ des „H“ war laut Frings nicht einfach zu bauen, das betreffe vor allem die „Brücke“: Die Türme sind im 7. und 8. Geschoss verbunden, dort sind Loft-Wohnungen. Oberbürgermeister Christian Specht ergänzte, dass dies die Statik betreffe. „Als die Brücke eingesetzt wurde, haben sich das viele Bürger angesehen.“ Die beiden Türme seien verschränkt gebaut – eine weitere Herausforderung.

Laut Specht leben bereits über 7.000 Bewohner auf Franklin, es sollen rund 10.000 werden. Er betonte, dass die „Grüne Mitte“ nun entstehe. Außerdem versprach er: „An die Church gehen wir jetzt ran!“ Die Kapelle aus der Zeit, als das Gebiet Kaserne der US-Streitkräfte war, soll ein Haus der Begegnung werden.

Die GBG bietet mit dem „H“ insgesamt um die 1.000 Wohnungen in dem Stadtteil an, rund 70 Prozent gefördert und damit für die Mieter preisgünstig. Sind alle vier Hochpunkte fertig, sollen sie den Schriftzug HOME bilden – auf Deutsch „Zuhause“. Das soll gleichzeitig eine Botschaft für die neuen Bewohner sein und an die US-amerikanische Geschichte des Geländes erinnern.

Oberbürgermeister Specht: „Die Bewohner hier werden nicht den Straßennamen sagen, sondern dass sie im ‚M‘ leben!“ Frings dazu: „Dieses signifikante Gebäude in der Mitte von Franklin dient zusammen mit den anderen Buchstaben-Gebäuden als architektonischer Anker, der den Stadtteil unverwechselbar macht.“ Specht ist davon überzeugt, dass auf Franklin „die Stadt von morgen“ entstehe: „Sie ist grün, ermöglicht kurze Wege und Raum für Begegnung und Miteinander.“

Mannheims OB-Specht: „H“-Haus auf Franklin schafft attraktiven Wohnraum

Mit dem architektonisch beeindruckenden Gebäude zeige die GBG, dass sie nicht nur attraktiven Wohnraum schaffe, sondern aktiv das Leben im Stadtteil gestalte: „So finden die Bewohner alles, was es für ein gutes urbanes Leben braucht: Kindertagesstätten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und rund 50.000 Quadratmeter Grünflächen von Parks bis Sportanlagen.“

Baubürgermeister Ralf Eisenhauer ergänzte: „Auf Franklin wird vielfältiger Wohnraum geschaffen. Neben bereits vorhandenen preisgünstigen Mietwohnungen entstehen in diesem Gebäude hochwertige Mietwohnungen für Singles, Paare und Familien. Diese Vielfalt ist für Franklin wichtig.“

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Für die Entwicklung des Stadtteils ist die MWSP zuständig, die zur GBG gehört. MWSP-Geschäftführer Achim Judt: „Die Hochpunkte tragen zusammen mit der ‚Grünen Mitte‘ und der Europaachse maßgeblich zur Identität Franklins und zur Orientierung der Bewohner bei.“ Entlang der rund einen Kilometer langen Europaachse gibt es Begegnungs- und Bewegungsmöglichkeiten, dort soll es sozialen Austausch der Bewohner geben. Der Weg hat sowohl Fußgänger- als auch Radfahrbereiche.

Und wie geht es mit dem „M“-Haus auf Mannheim-Franklin weiter?

Nach Bauverzögerungen beim „M“ wegen des Ausstiegs des ursprünglichen Investors wird es laut Frings„sehr sicher“ im Sommer eine Vertragsunterzeichnung mit einem neuen Investor geben. Der Name der Firma wird erst bekannt gegeben, wenn der Vertrag unterzeichnet ist.

Im Bauabschnitt I des Projektentwicklers „Traumhaus“ nach dessen Insolvenz Ende 2023 und folgendem Baustillstand geht es weiter: Laut Achim Judt (Geschäftsführer MWSP) hat ein Investor sieben nicht fertig gestellte Häuser gekauft und ist damit Teil der Eigentümergemeinschaft. Diese Häuser und Außenanlagen werden nun fertiggestellt.

Im Bauabschnitt II von „Traumhaus“ habe, so Judt, der Insolvenzverwalter „die Hand drauf“. Entweder wird es an die MWSP zurückgegeben oder verkauft beziehungsweise versteigert. Die MWSP sei bereits kurz vor der Insolvenz von „Traumhaus“ vom Kaufvertrag zu dem Gebiet zurückgetreten.

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