Sauberkeit

Clean-up-Challenge: Mannheimer sammeln 3,84 Tonnen Müll

Bilanz von "Putz Deine Stadt raus!": Mehr als 6000 Mannheimer halfen bei der Putzaktion. Die Abschlussveranstaltung würdigte die fleißigen Helfer und setzte ein starkes Zeichen für Umweltschutz und Gemeinschaftsgeist

Von 
Sylvia Osthues
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Markus Roeingh (l.) und Bürgermeisterin Diana Pretzell (3. v. l.) ehrten die engagierten Kindertagesstätten. © Sylvia Osthues

Mehr als 800 Säcke mit etwa 3,84 Tonnen Müll sammelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der diesjährigen Clean-up-Challenge „Putz Deine Stadt raus!“ vom 14. bis 16. März in Mannheim ein. Am Mittwoch fand nun die Abschlussveranstaltung auf den Kapuzinerplanken statt. Zum Wettbewerb aufgerufen hatte der Eigenbetrieb Stadtraumservice Mannheim. In diesem Jahr traten Kitas, Schulen, Jugendhäuser, Vereine und Stadtteile in Mannheim gegeneinander an.

Immer wieder liegen viele Kippen auf Spielplatz in der Neckarstadt-West

Auf die Frage wo sie Müll eingesammelt hat, antwortete Leyla (7) aus der Familienkita Neckarstadt-West: „Es ist schön, wenn unser Spielplatz sauber ist, da liegen immer besonders viele Zigarettenkippen, Windeln und Süßigkeitsverpackungen.“ Erzieherin Zubeyde Adler erklärte: „Der Spielplatz in der Nähe unseres Kinderhauses wird leider über die Woche immer wieder verdreckt. Das ist nicht schön, auch weil die Kinder immer gern auf den Spielplatz Draisstraße gehen.“

Ein besonderes Schmankerl für die Kinder war das kleine Mülltheaterstück von Herrn Stinknicht (Patrick Strohm). © Sylvia Osthues

Stefanie Nandzik und Dörte Glasen vom Elternbeirat der Evangelische Tageseinrichtung „Sonnenblume“ in Neckarau haben mit den Kindern den Aufeldweg gesäubert. „Damit die Kinder ein Bewusstsein für Sauberkeit bekommen“, sagte Nandzik. Besonderer Fund im Gebüsch seien Autoreifen gewesen. Dörte Glasen berichtete, ihr Sohn Johann (6) sei dadurch „ein kleiner Umweltpolizist“ geworden.

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Tatjana Dietl, Oberstudienrätin an der Eberhard-Gothein-Schule in der Innenstadt, ist stolz auf ihre Schülerschaft, weil die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule das alles in ihrer Freizeit gemacht und dafür sogar „Minus-Stunden in Kauf genommen“ hätten. Schülerin Nathalie Smietana erklärte, warum sie sich engagiert haben: „Weil wir was Gutes tun wollten für unsere Umwelt.“ Mitschülerin Antares Bülles ergänzte: „Wir wollten auch eine Message senden an Gleichaltrige, da mitzumachen.“

Platzierungen bei der Clean-up-Challenge

Schulen: 1. Schulkindbetreuung an der Käthe-Kollwitz-Schule, 2. Eberhard-Gothein-Schule, 3. Alfred-Delp-Grundschule, 4. Hort der Humboldtschule, 5. Gerhart-Hauptmann-Schule Mannheim

Jugendhaus: Jugendhaus Hochstätt

Vereine: 1. SKV Sandhofen, 2. Förderband e. V., 3. Gesundheitstreffpunkt Mannheim e. V., 4. Quartiersarbeit Vogelstang der AWO Mannheim, 5. Siedler- und Eigenheimergemeinschaft Mannheim-Blumenau e. V.

Stadtteil: 1. Neuostheim, 2. Lindenhof, 3. Rheinau. 4. Käfertal, 5. Neckarau

Kindertagesstätten: 1. Kinderhaus Rosa GrünbaumKäfertal/Rott, 2. Evangelische Tageseinrichtung „Sonnenblume“, Neckarau, 3. Reha-Südwest Regenbogen gGmbH, Inklusiver Kindergarten und Krippe, Gartenstadt. 4. Kinderhaus des Studierendenwerk Mannheim, Innenstadt, 5. Familienkita Neckarstadt-West

Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell, die durch die Abschlussveranstaltung führte, berichtete, wie viel die Stadt inzwischen für die Sauberkeit in Mannheim tut. Sie war begeistert von insgesamt 160 Anmeldungen von Kitas, Schulen, Jugendhäusern, Vereinen und Stadtteilen bei der Reinigungswoche mit über 6000 Teilnehmenden. „Ziel ist es, dass die Stadt nach und nach sauberer wird, und Sie sind dabei und helfen der Stadt, den eingeschlagenen Weg zu beschreiten“, lobte Pretzell die mehr als 100 Teilnehmenden, die zur Abschlussveranstaltung gekommen waren. „Die Veranstaltung heute soll richtig Spaß machen, es gibt Spiele, einen gesunden Imbiss und auch die Möglichkeit, verschiedene Fahrzeuge der Stadtreinigung zu besichtigen“, zählte die Bürgermeisterin auf. Auch Markus Roeingh, Leiter des Eigenbetriebs Stadtraumservice, dankte den Teilnehmenden für ihr Engagement sowie Swen Bauer, der die Organisation der Challenge übernommen hatte. Inzwischen hätten zudem über 400 Menschen Patenschaften übernommen für die Reinigung ihres Stadtteils.

Weniger herumliegende Häufchen dank gefüllter Kottütenspender

Ein „Volksthema“ seien die Hundehalter, doch mittlerweile füllten über 450 Paten die Hundekottütenspender auf, so dass viele inzwischen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner entsorgten. „Es wird viel getan, und es gibt auch Patenschaften für Bäume“, freute sich Roeingh.

Am Aktionsstand vom Eigenbetrieb Stadtraumservice weiß Leyla (M.), in welche Tonne welcher Abfall gehört. © Sylvia Osthues

Drei langjährige Unterstützer wurden geehrt: der Förderverein Freunde des Karlsterns Mannheim e. V., der zweimal in der Woche die Freizeiteinrichtungen im Käfertaler Wald von Unrat befreit, der Polizei-Angelsportverein 1962 Mannheim, der seit 1964 alljährlich eine Großreinigungsaktion am Stengelhof-Weiher durchführt, sowie die Initiative RhineCleanUp, die mit ihren inzwischen über 300 Mitgliedern die Flussufer reinigt. Auch viele Kitas und Schulen beteiligten sich an der Reinigungsaktion. Für die Kinder gab es ein „besonderes Schmankerl“: Herr Stinknicht (Patrick Strohm) begeisterte mit einem Mülltheaterstück zum Mitmachen. Abschließend wurden Vereine und Stadtteile für ihre Teilnahme geehrt

Freie Autorin

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