Die Stadt Mannheim will die Anlaufstelle für Trinker bis mindestens 2025 fortführen. Das sagen die Fraktionen im Mannheimer Gemeinderat dazu.
Grüne
Auch wenn wegen Corona eine aussagekräftige Auswertung noch nicht möglich sei - aus Sicht der Grünen hat sich das Modellprojekt Café Anker bewährt. Schon jetzt sei ersichtlich, dass die mit dem Angebot angestrebten Ziele erreicht würden, erklärt Stadtrat Raymond Fojkar. Früher habe man die Betroffenen durch Ordnungsmaßnahmen immer nur verdrängt - nun erreiche man sie persönlich und habe die Chance auf nachhaltige Hilfen.
SPD
Für die Sozialdemokraten ist es „das richtige Signal“, das Café Anker auch weiterhin zu erhalten, wie Stadträtin Heidrun Kämper als gesundheitspolitische Sprecherin betont. „Das Café Anker ist für die alkoholkranken Menschen nicht nur ein geschützter Rückzugsraum, sondern bietet ihnen auch eine echte Perspektive.“
CDU
Die CDU unterstützt die Fortsetzung des Angebots ebenfalls. Die Fraktion freue sich, dass es gut angenommen werde, erklärt der sozialpolitische Sprecher Alfried Wieczorek. „Trotz des ungünstigen Standorts ist es den Mitarbeitenden des Caritasverbandes und des Drogenvereins gelungen, Menschen zu der Anlaufstelle zu lotsen und zu betreuen.“
LI.PAR.Tie
Stadträtin Nalan Erol (Linke) begrüßt, dass trotz der angespannten Haushaltslage eine Aufstockung des Budgets fürs Café Anker geplant ist. Die Einrichtung habe sich nach langem Ringen um den Standort „innerhalb kürzester Zeit zu einem unverzichtbaren Angebot“ für die Mannheimer Trinker- und Drogenszene entwickelt. Damit leiste sie „einen wichtigen sozialen Beitrag“.
Freie Wähler/Mannheimer Liste
Auch von der ML kommt grünes Licht für die Zukunft des Café Anker und die Übernahme der Mehrkosten. „Die ersten beiden Jahre haben gezeigt, dass der Treff in der Szene akzeptiert ist und gut angenommen wird. Die Zahl der Besucher ist konstant und stabil. An einschlägigen Szeneplätzen haben sich erste positive Effekte gezeigt“, erklärt die Fraktion. Eine weitere Auswertung des Angebots sei aber nötig.
FDP
Am Standort der Einrichtung haben die Liberalen noch Zweifel. Nach den ersten Erfahrungen werde das Angebot zwar gut angenommen. „Bisher sehen wir aber nicht, dass die gewünschte Verlagerung von den einschlägigen Trinker-Plätzen hin ins Café Anker wirklich funktioniert hat“, so die Fraktion. „Vielleicht müssen wir darüber nachdenken, einen besser erreichbaren Standort zu wählen.“ Die Fortsetzung bis 2025 trage man aber mit.
AfD
Von der AfD-Fraktion kommt ebenfalls Unterstützung für das Café Anker. Er werde die Einrichtung aus medizinischer Sicht befürworten und unterstützen, erklärt Stadtrat Ulrich Lehnert auf Anfrage. „Ich halte es für sinnvoll, dieses Projekt weiterzuführen.“
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